Inhalt:Die Seuche, die alle Menschen zu blutrünstigen und perversen Kreaturen gemacht hat, hat längst die bekannte Zivilisation ausgelöscht. Vier Überlebende ziehen durch Amerika und kämpfen jeden Tag um das nackte Überleben. Dann treffen sie auf den verletzten Harold und jeder Logik zum Trotz helfen sie ihm und nehmen ihn mit. Harold erzählt ihnen von einer Mission. Eine Mission deren Ziel es ist, ein Heilmittel gegen die Seuche zu bekommen. Mit dieser Aussicht auf Hoffnung entschließt sich die Gruppe Harold zu helfen. Doch dieser ist nicht das was er vor sein zu gibt, denn Harold ganz eigene Pläne und die sind alles andere als nett...
Schreibstil & Artwork:David Lapham macht genauso weiter wie zuvor. Scheinbar sinnlose und mehr als überzogene Gewalt und Brutalität. Vom pervers sexuellen Charakter gar nicht erst zu reden. Crossed ist geschmacklos und völlig irre. Wenn man den Comic so ansieht, dann könnte man fast den Eindruck erlangen, das der Autor (und auch der Zeichner) beide ein wenig neben der Spur sind und abartige Phantasien ausleben. Doch auch wenn Crossed auf den ersten Blick offenbar reine sinnlose Gewaltverherrlichung zu sein scheint, so verbirgt sich unter der Oberfläche tatsächlich ein wenig mehr. Bei Crossed 3 dreht sich die - zugegebenermaßen recht einfache Story - um einen Psychopathen, der aber nicht wie die gesamte Menschheit durch die Seuche zu einem Monster wurde, sondern dies schon vor der Seuche war. Ein kalter, berechnender Irrer. Interessant ist aber die Tatsache, dass die Geschichte aus der Sicht des Psychopathen geschildert wird, quasi als Ich-Erzählung, das macht die Sache vor allem spannend. Dennoch kann Crossed wieder nicht auf ganzer Linie überzeugen, denn Psychopathen-Story hin oder her, Crossed fundiert einen Großteil seines Daseins einfach auf der eingangs erwähnten Abartigkeit, der mehr als übertriebenen Brutalität und Sexualität (wenn man es so überhaupt noch nennen kann). Verwunderlich ist dabei natürlich, was bei Crossed überhaupt so alles gezeigt wird, wenn man bedenkt das die Reihe aus dem recht prüden Amerika stammt. Zwar gibt es keine echte Pornografie, aber alles andere ist schon recht eindeutig. Zeichner Raulo Carceres setzt die unglaublichen Ideen des Autors grafisch sehr detailgetreu um, so detailliert, das man gerne lieber wegschaut - zarte Gemüter sollten sowieso die Finger von dem Comic lassen.
Fazit:War der erste Teil noch was Neues und sorgte für eine Art Aha-Erlebnis (oder auch komplette Ungläubigkeit vor dem was man da vorgesetzt bekommen hat), so ist es mit dem dritten Band mittlerweile eher eine alter hut. Das macht die extrem überzogene Gewalt- und Sexdarstellung aber nicht besser. Hier ist genau das Programm, denn letztendlich ist die Story selbst sehr platt und einfach. Dennoch ist der Comic mitunter auch spannend und rasant, aber auch wenn es handwerklich stimmt, Crossed ist mir persönlich dann einfach doch zu viel des Guten. Wer wirklich abgefahrene Comics mit viel Splatter und Blut mag, der kommt hier auf seine Kosten, aber ansonsten gibt es gehaltvollere Horror-Werke. Nett!
|
||||||||||||||||||||