Inhalt:Auf seiner Reise zum Dunklen Turm kommt der Revolvermann Roland in das Städtchen Tull, das eine seltsame Anziehung auf ihn ausübt. Wieder tauchen Fragmente aus seiner Vergangenheit in Form gleich mehrerer Personen auf, die er noch aus seiner Jugend kennt. Ihr Erscheinen wirft viele Fragen auf, doch die Antworten gehen in einer gewaltigen Schlacht unter, in der eine ganze Stadt gegen einen Revolvermann steht!
Schreibstil & Artwork:Lang ist es her, das diese Comic-Reihe ihren Anfang fand. Ursprünglich ging es seinerzeit um die Vorgeschichte zu Stephen Kings (selbsternannten) Magnus Opus, seinem Meisterwerk, das eigentlich eine achtbändige Romanreihe von epischen Ausmaßen ist. Längst ist die Vorgeschichte aber erzählt und die Comic-Serie bewegt sich in dem Bereich, in dem auch die Romanreihe spielt, erzählt diese quasi in Bildern neu. Wie gut das passiert, d.h. ob die Comic-Macher sich nah am Original bewegen oder nicht, kann ich nicht beurteilen, denn ich habe die Romane nie gelesen. Dennoch macht die Comic-Serie bis dato immens viel Spaß und das ist beim vorliegenden Band letztendlich auch nicht anders. Die Macher schaffen es immer wieder den Leser zu fesseln und in ihren Bann bzw. in den Bann des Plots zu ziehen. Dabei hangelt sich die Comicserie in Zyklen weiter. "Die Schlacht von Tull" ist dabei sowohl Einzelgeschichte, wie auch Fortsetzung. Zum Einen bietet sich dem Leser hier eine Art klassische Western-Story mit der "Ein neuer Sheriff ist in der Stadt"-Thematik, denn Roland kommt nach Tull und wird dort keineswegs freundlich aufgenommen, muss letztendlich gegen die gesamte Stadt antreten, die fest im Griff des schwarzen Mannes steht. Zum Anderen werden aber auch Ereignisse und vor allem Personen aus den Vorbänden aufgegriffen, die in spiritueller Weise einen neuen Auftritt bekommen. Dadurch ergibt sich ein gesundes Potpourri, das den Comic sowohl für Fanboys der ersten Stunde aber auch für Neueinsteiger interessant macht. Letztere können damit dann zumindest den eigentlich Plot der Romane mitverfolgen.
Aber es gibt auch Änderungen in der Reihe und zwar hinsichtlich der Optik. Ganz klar hat Jae Lee mit seinem sehr ungewöhnlichen und einzigartigen Stil, der die Serie von vielen anderen abgehoben hat, die Serie von Anfang an geprägt. Aber Jae Lee ist schon seit Band 6 nicht mehr an Bord und passend zur Story gibt es auch diesmal "einen neuen Sheriff in der Stadt" sprich ein neuer Zeichner präsentiert seine Künste. Dabei ist Michael Larks Zeichnerei sichtbar anders, nicht ganz so düster und schattenhaft wie die seiner Vorgänger, aber dafür ein wenig detaillierter und kerniger. Auch haben seine Artworks einen spürbar erdigeren Touch, welcher sehr gut zur Erzählung passt. Mir gefällt es und es ist mal etwas anderes, bringt ein wenig Abwechslung in die Serie.
Fazit:"Die Schlacht um Tull" ist eine wirklich gute Episode von der dunkle Turm geworden, die sich nicht nur perfekt in die Reihe einfügt, sondern auch als Einzelgeschichte für Seiteneinsteiger tauglich ist. Die Story ist dabei spannend und weiss zu fesseln, ist von der Basis her ein klassischer Western mit kräftigen Showdown, birgt aber auch eine große Portion Mystery in sich. Bei Letzterem werden sich vor allem die langjährigen Fans die Finger lecken, denn es gibt viele Verbindungen zu früheren Episoden. Auch optisch hat sich was getan, ein neuer Zeichner sorgt für frischen Wind und liefert perfekt passende Artworks. Ganz hervorragend!
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