Inhalt:Seit den Ereignissen im ersten Band sind gute zwei Jahre vergangen. Der Heckenritter Duncan und sein Knappe Egg - der eigentlich ein Prinz des Königshaus Targaryen ist - haben sich in die Dienste des recht ärmlichen Ritter Ser Eustace begeben. Die große Dürre sorgt dafür das seine wenigen Untertanen dem Tode nahe sind und dann gibt es auch noch Probleme mit der Nachbarin, der roten Witwe, die bereits vier Ehemänner überlebt haben soll. Als sie auch noch den kleinen Fluss umleiten lässt, kommt es zu einem Zwischenfall, der den Tod von Eustace und seiner Gefolgschaft bedeuten könnte. Ser Duncan macht sich auf zu vermitteln, doch bald muss er erkennen, dass einige Dinge ganz anders sind als er gedacht hatte...
Schreibstil & Artwork:"Das verschworene Schwert" basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von George R.R. Martin (The Sworn Sword), die den zweiten Teil der bisher dreiteiligen "Tales of Duncan and Egg"-Serie bildet. Die Geschichten spielen ein knappes Jahrhundert vor den Ereignissen die mit "A Game of Thrones", dem ersten Roman der "Lied von Eis und Feuer"-Saga, ihren Anfang finden. Dabei kommen die Geschichten von Dunk und Egg aber nicht von ungefähr, denn im Verlauf der verschiedenen GoT-Romane, wird der Heckenritter und sein Knappe immer wieder mal am Rande erwähnt. Natürlich bietet eine Kurzgeschichte deutlich weniger Platz, um eine Story komplex zu gestalten, vor allem dann wenn man bedenkt, wie ausschweifend und detailliert, George R.R. Martin schreibt. Dennoch hat es Martin mit seinen Kurzgeschichten geschafft, eine interessante kleine Trilogie abzuliefern, die jeder lesen sollte, der Game of Thrones, so liebt wie ich. Die Handlung der Kurzgeschichte wurde ganz hervorragend in das Comic-Format adaptiert und so bietet sich dem Leser eine dichte und fesselnde Atmosphäre. Zwar ist die Story durchaus linear, aber Martin versteht es perfekt, immer wieder mit kleinen Wendungen und Überraschungen für Spannung zu sorgen. Außerdem sind die Charaktere enorm plastisch - wer die Romane kennt, weiß wovon ich spreche - und wirken facettenreich und glaubwürdig. Ich persönlich mochte schon die geschriebenen Kurzgeschichten sehr, schon allein weil sie abseits der eigentlichen Game of Thrones Geschichte spielen und ein paar Lücken füllen, die in den Büchern aus historischer Sicht nur angerissen werden. Da die Adaption ins Comic-Format sehr gut gelungen ist und die fesselnde Story adäquat transportiert wurde, weiß auch die grafische Version zu gefallen und das auch in optischer Hinsicht, denn die Artworks sind schick, zeigen eine hohe Detailfülle und eine farbenfrohe Kolorierung.
Fazit:Auch die zweite Kurzgeschichte um den Heckenritter Duncan und einen Knappen Egg wurde sehr gut von der geschriebenen Version in das Grafik-Format transportiert. Die Geschichte weiß mit spannenden und überraschenden Wendungen zu gefallen und zeigt sich trotz der Kürze der Vorlage vielschichtig und komplex. Deutlich spürt man die Handschrift von George R. R. Martin, der einfach eine einzigartige Erzählweise hat. Auch optisch sieht der Comic toll aus und so bleibt unterm Strich ein ganz hervorragender Comic aus dem "Game of Thrones"-Setting über, der eine ansprechende und komplexe Geschichte erzählt, die ein gutes Jahrhundert vor den Ereignissen der Romanreihe spielt und die ein paar Lücken füllt. Übrigens kann man "das verschworene Schwert" durchaus eigenständig lesen, denn die Geschichte ist abgeschlossen. Allerdings muss man auch sagen, das einem einiges entgeht, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Toller Comic!
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