InhaltKeiner der beiden Seiten Union und die Nordmänner konnte den Krieg für sich entscheiden und sich durchsetzen. Trotzdem gilt der Krieg als beendet, und es kehrt ein bisschen Normalität ein. Ein Gerücht geht um, und hält die Menschen in Atem. In den Bergen hat man Gold gefunden. Jenseits des roten Landes soll es Nuggets geben so groß wie Eier, und man muss gar nicht so tief graben. Sie liegen auf dem Boden und in jedem Bach. Man muss sie nur aufheben. So machen sich aus allen Ländern die unterschiedlichsten Schatzsucher auf nach Fernland. Ihr Ziel ist Knick, die Goldgräberstadt, in der man ein Vermögen machen kann, aber auch gleich wieder verlieren. Der Weg ist weiter und gefährlich. In den Ebenen sind die Geisterkrieger auf ihren Kriegspfad, und selbst in Knick gibt es Mörder. Nördlich des Nahelands lebt Scheu mit ihrem Pflegevater Lamm und ihren beiden jüngeren Geschwistern. Gemeinsam bauen sie auf der Farm Getreide an und haben für ihre Verhältnisse ein gutes Leben. Doch die Idylle wird je beendet, als sie und Lamm nach Hause kommen und die Farm in ihrer Abwesenheit überfallen wurde. Die Kinder wurden entführt, und die Spur führt ins rote Land direkt nach Knick. So machen sich die beiden auf die Suche und schließen sich dabei einem Treck Goldsucher an. Schon bald geht in Lamm eine Verwandlung durch. Der Mann, der sich niemals gewehrt hat und der auf keine Provokation reagiert hat, wird zu einem richtigen Kämpfer. Sein Eid, die Kinder zu beschützen, lässt ihn seine alten Fähigkeiten wieder erwecken, und die sind auch notwendig, um in Knick zu überstehen.
Blutklingen ist der mittlerweile sechste Roman des Autors Joe Abercrombie, der in der von ihm konzipierten Welt angesiedelt ist, und der Plot ist eigentlich ganz einfach. In jedem vierten Western gibt es eine ähnliche Grundkonstellation. Kinder werden von Verbrechern entführt. Die ältere Schwester macht sich zusammen mit einem alternden Kämpfer auf die Suche durch eine ungastliche Landschaft und erreicht schließlich eine archaische Stadt, in der der Stärkere herrscht. Aber trotz der bekannten Geschichte gelingt es dem Autor, den Leser an diese zu fesseln. Das liegt zum einen an der aus fünf vorherigen Büchern bekannten Welt und aus den Charakteren, die man aus den Büchern kennt und die nun teilweise wieder auftauchen. Auch gelingt es ihm, seinen Charakteren eine persönliche Note zu geben. Man leidet mit ihnen und folgt ihrem Weg. Immer wenn man denkt, man kennt sie, fügt der Autor eine neue Facette hinzu, die man vorher noch nicht kannte. Die Handlung ist durchweg spannend, und man fiebert mit den Figuren mit.
Fazit:Blutklingen ist wieder einmal ein sehr guter Roman des Autors, dem es gelingt, eine bekannte Handlung neu zu verpacken und mit den passenden Noten zu versehen.
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