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The Strain 1 - Die Saat
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 07.08.2013
Autor:Guillermo del Toro, Chuck Hogan, David Lapham
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:New York, heute
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The Strain 1-6
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Eine Passagiermaschine am JFK Airport von New York wir dunter Quarantäne gestellt, denn der Kontakt zu den Insassen ist wenige Minuten nach der Landung abgebrochen. Das CDC - die Seuchenbehörde unter der Leitung von Dr. Ephram Goodweather ist schnell zur Stelle, doch als die Ermittler schließlich ins Flugzeug hineinkommen, sind alle Passagiere tot - mit der Ausnahme von Dreien, die sich schon bald sehr seltsam benehmen. Ephram und seine Kollegin entdecken bald einige seltsame Dinge, Dinge an die sie nie geglaubt haben. Als dann die toten Passagiere plötzlich verschwinden, wird es richtig übel...

 

Meinung:

Manchmal sind die Wege der Kunst schon seltsam. Ursprünglich hatte Guillermo del Toro die Geschichte von "The Strain" für das TV-Serie-Format erdacht und geschrieben, doch trotz großer Bemühungen fand er einfach keinen Käufer für seine vampirische Story. Kurzerhand tat er sich mit dem Bestsellerautor Chuck Hogan zusammen, mit dem er seine Idee in eine Roman-Trilogie verwandelte, die sich schnell als sehr erfolgreich etablierte. Ironischerweise wurde der US-Sender FX durch den Erfolg auf "The Strain" aufmerksam und produziert die Saga nun dann doch als TV-Serie. Aber das nur am Rande, denn David Lapham (Crossed), seines Zeichens Autor diverser heftigster Horror-Comics, hat sich der Story angenommen und sie in die neunte Kunst portiert.

Dabei umfasst der vorliegende Band die ersten sechs amerikanischen Hefte, bildet einen kleinen Zyklus und führt dabei grundlegend in die offensichtlich recht komplexe und ausschweifende Story ein. Der Autor lässt sich Zeit die Geschichte zu entfalten, übereilt nicht, ist aber auch nicht zu gemächlich in seiner Erzählung. Lässig und ruhig baut er den Storybogen auf und erzeugt damit eine enorme Spannung. Dabei erhält man zunächst den Eindruck, dass es sich bei "The Strain" um eine typische 0815-Vampirgeschichte handelt, doch dem ist bei weitem nicht so, wie man bald feststellt, denn bei del Toros Vampirvision hat der Vampirismus mal einen anderen Ursprung und wird eher als parasitärer Wirt präsentiert, denn als klassisches Vampirwesen. Gut, das ist jetzt auch nicht ganz neu, aber del Toro und Hogan haben daraus eine ganz andere Art von Vampirgeschichte gestrickt, mit einer ganz eigenen Perspektive, einem ganz anderen Ansatz - das ist auch der Grund warum das CDC beziehungsweise die beiden Ermittler Ephraim und Nora (seine Kollegin) eine so gewichtige Rolle spielen. Die Beiden bekommen aber bald tatkräftige Unterstützung von Professor Abraham Setrakian einem alten Herren, der sehr viel weiß über diese Vampirseuche. Aber Eph und Nora haben auch noch gar keine Vorstellung was dort auf sie zu kommt - der Leser der die Romane nicht kennt im Übrigen auch nicht - aber zu viel möchte ich hier nicht verraten.

Tatsache ist, das "The Strain" unglaublich fesselnd und atmosphärisch dicht und subtil geworden ist und das, obwohl die Story noch gar nicht so richtig in Fahrt kommt, im Verlauf des vorliegenden ersten Bandes. Dennoch oder gerade deswegen macht die Story aber auch unglaublich viel Spaß und man darf auf viel mehr gespannt sein, was da noch kommen mag.

 

Nicht zuletzt überzeugt der Comic aber auch durch die tollen Artworks, die die Geschichte sehr gut optisch umsetzen. Die Illustrationen sind detailreich, aber nicht überladen, sie sind ansprechend koloriert, aber nicht zu knallig. Der Zeichner spielt in seinen Panels sehr geschickt mit Licht und Schatten und auch in Sachen Mimik und Gestik gibt es nicht allzu viel zu meckern, auch wenn die Gesichtszüge nicht immer perfekt sind. Trotzdem passt es einfach und so runden die Artworks den Comic gekonnt ab.

 

Fazit:

So kann es gehen: ein renommierter Drehbuchautor und Regisseur schreibt was richtig Gutes für eine TV-Serie und kein Sender will es haben. Erst der Umweg über eine erfolgreiche Romantrilogie bringt den gewünschten Effekt und eine TV-Serie wird doch produziert. Wie auch immer, die Romane haben auch eine Comic-Adaption hervorgebracht und diese kann sich sehen lassen. Die Story ist fesselnd, komplex und dabei erfrischend subtil, geht das Thema Vampirismus mal von einer ganz anderen, wenn auch nicht gänzlich neuen., Perspektive an, so dass man hier nicht den Eindruck hat, die x-te Vampirstory vorgesetzt zu bekommen. Der Plot ist gut, die Charakterzeichnung ist ebenfalls gelungen und auch die Artworks passen ziemlich gut, sind recht düster und ebenso subtil gehalten, wie die Story selbst. "The Strain" gehört definitiv zu den besseren Vampirgeschichten und man darf gespannt sein, wie die Reihe weitergeht, denn der vorliegende Band ist wirklich nur Auftakt und Einführung. Sehr gut!