Inhalt:

Nick Cruz ist ein hitzköpfiger aber erfolgreicher Cop. Bei einem Routineeinsatz segnet er jedoch das Zeitliche und landet justamente beim R.I.P.D., einer göttlichen Polizeibehörde, die ausgebrochene Dämonen und andere Untoten auf der Erde jagt und zur Strecke bringt. Nick, der nur seinen Mörder finden will, unterzeichnet den Dienstvertrag ohne das Kleingedruckte zu lesen und muss nun 100 Jahre Dienst schieben. Als Jüngling bekommt er dabei den alten Sheriff Roy als Partner zugeteilt, der in Kürze entgültig in Rente geht, aber ein knallharter und erfahrener R.I.P.D.-Cop ist. Auf der Suche nach seinem Mörder und dem kürzlich gestohlenen Schwert des Erzengels Michael muss Cruz noch viel über Dämonen, die Hölle, die neue Ausrüstung und vielerlei anderer Dinge lernen...

 

Meinung:

Okay, der Trailer zum gerade in den Kinos anlaufenden gleichnamigen Film sah recht gut aus, erinnerte an eine Mischung aus M.I.B. und Ghostbusters, was per se ja schon mal nicht schlecht ist, will man zwei Stündchen entspannende Actionkino-Unterhaltung genießen. Der Comic ist die Vorlage des Films (schließlich ist die Serie bereits 2003 bei Dark Horse Comics erschienen) und weiß auch wirklich zu überzeugen, wenn man nicht allzu viel Komplexität und Tiefgang erwartet. R.I.P.D. ist Action-Comic mit sehr viel Rasanz und auch einer gehörigen Portion zu meist schwarzem Humor, der die Sache schön auflockert.

Vor allem aber bringt die Idee hinter R.I.P.D. frischen Wind in die Story und hebt diesen Comic auch von anderen des Genres ab, denn schließlich gab und gibt es schon zahlreiche Comicserien und -helden, die gegen Dämonen und Untote kämpfen oder bei denen es gleich um den göttlichen Krieg zwischen Gott und Satan geht. Das Gott höchstpersönlich (auch wenn er natürlich nicht in Persona auftritt) eine Art Polizeibehörde unterhält, die sich um ausgebrochene Höllenbewohner kümmert ist eben dann doch recht neu und bringt eine Menge Spaß mit sich - und eben auch den besagten schwarzen Humor, der gerne vor Sarkasmus trieft.

 

Inwiefern sich die Story des Comics mit dem des Films dann deckt, kann ich noch nicht beurteilen. Allerdings scheint es auf jeden Fall Differenzen zu geben, was klar wird, wenn man sich den Trailer angesehen hat. Beispielsweise scheint es im Comic nicht so, dass die beiden Cops auf der Erde anders aussehen als zu Lebzeiten (im Film ist Nick ein alter Japaner und Roy ein kesse Blondine für die Augen der lebenden Menschen).

Das mal nur so am Rande.

Alles in allem macht das ganze aber wirklich sehr viel Spaß, ist rasant, actionreich und atemberaubend toll inszeniert. Wo wir dann auch beim Thema Artworks sind.

 

Die Zeichnungen wirken auf den ersten Seiten nicht so ganz passend zur Story, obwohl sie für sich gesehen schon sehr schick und auf jeden Fall toll und sehr detailliert gezeichnet sind. Aber Marangons Stil erinnert ein wenig sehr an die eher Slapstick-behafteten "The Spirit" Zeichnungen, erinnert aber auch an die typische cartoon-ähnliche Optik der franko-belgischen Comics, die hier zu Lande ja auch sehr beliebt sind. Nach ein paar Seiten hat man sich aber seltsamerweise an diesen Stil gewöhnt und dann passt er irgendwie wieder doch zu dem Erzählten, was vor allem an den durchdacht inszenierten und platzierten Panels und Blickwinkeln gehört, die der Zeichner nutzt. Dabei ist die Kolorierung auch eher bunt und kräftig, was die actionorientierte Inszenierung aber umso unterstreicht und der Story auch sehr gut tut.

 

Fazit:

R.I.P.D. ist ein flottes und rasantes Stück Actioncomic, das eine Mischung aus M.I.B. und Ghostbusters darstellt, aber dabei einen eigenen Weg geht und eigene Facetten mit sich bringt. Zwar fehlt es der Story und auch den Charakteren spürbar an Komplexität, aber das macht der Comic mit rasanter Action und sarkastischem Humor wieder wett. Auch die zwar bunten und etwas cartoon-artigen Artworks passen letztendlich gut zur Story und sehen darüber hinaus noch wirklich toll aus. Mehr davon!