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Das Lied von Eis und Feuer - Das Game-of-Thrones RPG - Schnellstartregeln
Bewertung:
(3.5)
Von: David Zechmeister
Alias: Zechi
Am: 10.08.2013
Autor:Robert J. Schwalb und Steve Kenson
Übersetzer:Alexander Kühnert
Typ:Schnellstartregeln
System:Das Lied von Eis und Feuer – Das Games of Thrones Rollenspiel
Setting:Westeros
VerlagMantikore Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939212-23-2
Inhalt:Schnellstartregeln-Heft (48 Seiten) sowie ein beidseitig bedrucktes Poster
Sprache:Deutsch

Das von Green Ronin publizierte Rollenspiel A Song of Ice and Fire Roleplaying Game existiert bereits seit einigen Jahren. Es basiert auf der erfolgreichen Romanreihe A Song of Ice and Fire des Autoren George R. R. Martin, die als eine der besten und erfolgreichsten Fantasy-Sagas der letzten 20 Jahre gilt. Mit dem großen Erfolg der auf den Romanen basierenden HBO TV-Serie Game of Thrones hatte Green Ronin im Jahr 2012 die Gunst der Stunde genutzt und das Rollenspielsystem in einer Game of Thrones Edition in überarbeiteter Auflage veröffentlicht.

 

Der deutsche Mantikore-Verlag scheint ebenfalls eine gute Gelegenheit erkannt zu haben und hat sich die Übersetzungsrechte an dem A Song of Ice and Fire Roleplaying Game gesichert. Im Oktober diesen Jahres soll die deutsche Übersetzung des Grundregelwerkes erscheinen. Vor der Veröffentlichung des Grundregelwerkes hat Mantikore aber bereits im Sommer 2013 ein Game-of-Thrones-Rollenspiel (offizielle deutsche Abkürzung GTRS) Produkt auf den Markt gebracht, nämlich die Schnellstartregeln.

 

Aufmachung:

 

Schnellstartregeln hatte bereits 2009 Green Ronin als kostenloses PDF veröffentlicht. Die kostenlosen Quick Start Rules sind auch weiterhin erhältlich grfiles.game-host.org/gr_files/SiF_Fastplay.pdf

 

Der Mantikore-Verlag hat sich gegen eine kostenlose PDF-Veröffentlichung der Schnellstartregeln entschieden. Die deutschen Schnellstartregeln werden als 48-seitiges farbiges A4 Heft mit Kartonumschlag veröffentlicht und für 9,95 Euro angeboten. Beigefügt ist dem Heft ein doppelseitig bedrucktes Poster in beachtlicher A1-Größe. Das Poster ist auf der einen Seite mit dem Cover-Bild des Grundregelwerks der aktuellen Game of Thrones Edition von Green Ronin bedruckt und zeigt Robert Baratheon im Kampf am Trident mit Rhaegar Targaryen. Der Höhepunkt der Entscheidungsschlacht von Roberts Rebellion ist hier sehr gut eingefangen. Dieses Cover-Bild ziert auch den Kartoneinband der Schnellstartregeln. Auf der Rückseite des Posters befindet sich eine Karte von Westeros, die in deutlich kleinerer Form bereits im Grundregelwerk sowie als ebenfalls kleine Posterkarte im A Song of Ice and Fire – Narrator's Kit (SL-Set mit Schirm, kleinem Abenteuer und der Karte) enthalten ist. Das Format A1 ist zwar meines Erachtens für den Spieltisch nicht sonderlich geeignet, aber eine so große Karte ist dennoch nicht zu verachten.

 

Das Heft mit den Schnellstartregeln ist auf glatten leicht glänzenden und vom Gefühl her hochwertigen Papier gedruckt. Im Gegensatz zu den Quick Start Rules sind die deutschen Schnellstartregeln im Layout der aktuellen Games of Thrones Edition gehalten. Die Innenseite des Kartonumschlags ist mit Abenteuer-Karten des im Produkt enthaltenen Einstiegsabenteuers bedruckt.

 

Insgesamt handelt es sich somit um ein eigenständiges und neues Produkt des Mantikore-Verlag, welches in dieser Form auch nicht auf Englisch erhältlich ist. Das rechtfertigt meines Erachtens auch, dass das Produkt nicht kostenlos als PDF vertrieben wird, auch wenn der Preis von 10 € nicht besonders günstig ist. Angesichts der vermutlich eher kleinen Auflage, des mit der Erstellung des Produktes verbundenen Aufwands und des Preisgefüges für deutsche Rollenspielprodukte ist er sicherlich gerechtfertigt.

 

Inhalt

Für den Inhalt des Produktes ist der Mantikore-Verlag weitestgehend nicht verantwortlich, da es sich ja im Wesentlichen um eine Übersetzung der Quick Start Rules von Green Ronin handelt, die in einem neuen Gewand daherkommt.

 

Die Schnellstartregeln beginnen daher mit einer kurzen zweiseitigen Einleitung, in der das grundsätzliche Prinzip von Pen & Paper Rollenspielen erklärt wird. Damit wird deutlich, dass das Produkt sich primär an absolute Anfänger richtet, die möglicherweise noch nie ein Pen & Paper Rollenspiel gespielt haben. Nach der Einleitung folgt eine sehr kurze Beschreibung der Spielwelt des Game-of-Thrones-Rollenspiel. Dort wird kurz die Geschichte des Kontinents Westeros beschrieben, der Handlungsschwerpunkt der Saga ist. Ebenso erfolgt eine kurze Darstellung der großen Adelshäuser von Westeros und der mit ihnen verbundenen Regionen.

 

Dem folgen die eigentlichen Regeln des Spiels. Es liegt auf der Hand, dass die Schnellstartregeln die Regeln aus dem Grundregelwerk nur verkürzt darstellen. Eine umfassende Erläuterung der Regeln soll der Rezension des Grundregelwerks vorbehalten bleiben, dennoch möchte ich die Regeln zumindest kurz erläutern. Das Regelsystem ist de facto ein W6 System und wurde von Green Ronin mit dem Namen Chronicle System getauft. Das System findet auch in anderen Rollenspielen (z.B. Judge Dredd) Anwendung. Für das System benötigt man nur sechsseitige Würfel. Mit diesen würfelt man gegen einen im Regelfall fixen Schwierigkeitsgrad. Die Zahl der W6 mit denen man würfelt, ist abhängig von der Fähigkeit die man anwendet und die Zahl der Ränge die man in dieser Fähigkeit hat. Hat man beispielsweise 5 Ränge in der Fähigkeit „Kampf“, so würfelt man mit 5W6. Der Schwierigkeitsgrad bestimmt dann den Wert, den man mit seinen W6 mindestens erreichen muss, um die Probe zu einem Erfolg zu bringen. Im Falle der Fähigkeit Kampf muss man z.B. regelmäßig die Kampfverteidigung eines Gegners schlagen. Hat ein Gegner Kampfverteidigung 12, so muss man mindestens. Eine 12 oder höher würfeln, um zu treffen.

 

Insgesamt gibt es 19 Fähigkeiten und zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten. Das Interessante an dem System ist, dass jeder SC auch die meisten der Fähigkeiten tatsächlich regelmäßig im Spiel benötigt. Das Game-of-Thrones-Rollenspiel kennt im Prinzip drei Herausforderungen/Begegnungstypen: Kämpfe, Intrigen und Kriegsführung. Um in allen drei Gebieten halbwegs mithalten zu können, muss man seine Fähigkeiten relativ breit streuen oder eben das Risiko eingehen, in einem Gebiet nur eingeschränkt mithalten zu können. Jede dieser drei Herausforderungsarten hat ein eigenes „Konfliktsystem“. In den Schnellstartregeln ist die Kriegsführung ausgeklammert, aber die Regeln für Kämpfe und Intrigen sind vorhanden. Während das Kampfsystem sich grob an D&D 3E orientiert, ist das komplexe Intrigensystem besonders hervorzuheben. Intrigen bilden einen Schwerpunkt des Game-of-Thrones-Rollenspiels und stehen dem Kampfsystem vom Umfang her in nichts nach. Die Teilnehmer an einer Intrige müssen ähnlich wie die Teilnehmer an einem Kampf sich an einen strikten Ablauf halten und können die Intrige maßgeblich durch besondere „Techniken“ sowie die eigenen Fähigkeiten beeinflussen. Ist man mit einer Intrige erfolgreich, so erreicht der Sieger ein Ziel, wie z.B. dass er seinen „Gegner“ verführt, zu einem für ihn günstigen Handel zwingt oder ihn als neuen Verbündeten gewinnt.

 

Das Kampfsystem orientiert sich hinsichtlich des Ablaufs grob an D&D. Allerdings ist es deutlich tödlicher gestaltet und da es quasi keine magischen Waffen und sonstige Magie gibt, spielt die verwendete Ausrüstung eine besondere Rolle. Ein gut gerüsteter Ritter ist beispielsweise für einen einfachen Räuber kaum zu besiegen, einfach weil letzterer kaum genügend Schaden machen kann, um die Rüstung des Ritters zu überwinden. Der Ritter wird dagegen einen schlecht gerüsteten einfachen Räuber leicht mit einem Angriff niederstrecken können.

 

Besondere Bedeutung haben im Game-of-Thrones-Rollenspiel auch sogenannte „Schicksalspunkte“, mit denen die SC oder auch wichtige NSC ausgestattet sind. Schicksalspunkte können eingesetzt werden um Boni auf einzelne Proben zu erhalten und notfalls sogar „verbrannt“ zu werden, um ein Ereignis maßgeblich zu beeinflussen, z.B. um den eigenen Tod abzuwenden. Tatsächlich dienen Schicksalspunkte somit als eine Art „Wiederbelebungsmechanismus“. Solange ein SC Schicksalspunkte zum „Verbrennen“ hat, kann er dem Tod meist noch einmal entrinnen.

 

In den Schnellstartregeln fehlen neben den Regeln für die Kriegsführung aber noch andere wesentliche Regelteile, wie die Regeln zur Charaktererschaffung oder zur Erschaffung eines Adelshauses. Um das schnelle Spielen dennoch zu ermöglichen, sind den Schnellstartregeln sechs vorgefertigte SC beigefügt, die die klassische Archetypen der Spielwelt darstellen, wie z.B. den jungen Lord eines Hauses, einen Ritter, einen Maester (Gelehrter), einen Bastard, einen Knappen und eine Septa (Priesterin). Die SC sind Angehörige eines Hauses und haben jeweils eine vorgefertigte aber durchaus interessante Hintergrundgeschichte. Die Hintergrundgeschichten der SC sind so komplex, dass sie durchaus auch erfahrene Rollenspieler ansprechen. Der Knappe ist beispielsweise eine junge Frau, die sich als Jüngling ausgibt und vor einer Hochzeit geflohen ist.

 

Abgerundet werden die Schnellstartregeln durch ein kurzes Startabenteuer. Das Abenteuer besteht aus drei Szenen (Begegnungen) und ist äußerst simpel gestaltet. Jeder halbwegs erfahrene SL könnte ein entsprechendes Abenteuer spontan ohne weitere Vorbereitung leiten.

 

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Hintergrund des Abenteuers ist eine Einladung des Königs zu einem Turnier in der Hauptstadt. Die SC befinden sich auf der Reise zu dem Turnier, als sie in der ersten Szene des Abenteuers die Opfer eines Raubüberfalls auf der Straße entdecken.

 

In der zweiten Szene erreichen die SC einen Gasthof, in dem sie nächtigen sollten. Dort kann das Intrigensystem zum Einsatz kommen, z.B. indem die SC einen günstigen Preis für die Nacht aushandeln oder ein Dienstmädchen verführen. Zudem befindet sich ein Spion der Straßenräuber im Gasthof, der die SC ausspioniert. Allerdings ist die Szene relativ offen gestaltet, so dass gerade blutige Anfänger hier Schwierigkeiten haben könnten, dass Intrigensystem richtig anzuwenden. Zudem kann selbst im besten Fall hier relativ wenig mit Intrigen erreicht werden, es sei denn man sieht das aushandeln günstiger Unterkünfte mit der Wirtin als Besonderheit an. Vielmehr handelt es sich eher um „Intrigen“, die man normalerweise nicht als Intrige ausspielt, sondern allenfalls mit einem Würfelwurf entscheidet.

 

Die dritte und letzte Szene fährt dann mit der Reise der SC am nächsten Tag fort. Wie man sich denken kann, geraten die SC nun in einen Hinterhalt der Straßenräuber, die von einem Raubritter angeführt werden. Hier soll das Kampfsystem erprobt werden. Der Hinterhalt ist so gestaltet, dass auch blutige Anfänger ihn relativ mühelos spielen können. Mit dieser Szene endet das Abenteuer, welches sich eher als ein Prolog zu einem „richtigen“ Abenteuer eignet.

 

Übersetzung

 

Die Übersetzung orientiert sich an der bei Blanvalet erschienenen Neuauflage der Romane, die unter Fans äußerst umstritten ist. Das liegt daran, dass viele der Eigennamen „eingedeutscht“ worden sind und dieses Vorgehen kritisch gesehen wird. Das Haus „Greyjoy“ wurde beispielsweise mit „Graufreud“ übersetzt oder Haus „Lannister“ mit „Lennister“. Während diese Übersetzungen direkte Übersetzungen sind bzw. der Sprechweise des englischen Originals entsprechen, werden insbesondere einige Neuinterpretationen einiger Eigennamen kritisiert, z.B. die Übersetzung von „King's Landing“ mit „Königsmund“, die auch nicht dem Hintergrund des Namens entspricht. Inwieweit Mantikore die Möglichkeit hatte, diese Eigennamen für das Game-of-Thrones-Rollenspiel neu zu formulieren, ist mir unbekannt. Im Ergebnis dürfte es aber sinnvoll und vor allem konsequent sein, dass man sich an der aktuellen deutschen Romanübersetzung orientiert hat, da abweichende Übersetzungen vermutlich gerade bei Anfängern nur Verwirrung stiften dürfte.

 

Ansonsten ist die Übersetzung meines Erachtens gelungen. Im Falle einiger Übersetzungen hätte man ggf. passendere Begriffe wählen können, so wurde z.B. die höchste Rangstufe in einer Fähigkeit mit „Makellos“ übersetzt, im englischen Original lautet die Bezeichnung „Paragon“, was wohl besser mit Legende, Leitfigur, Mythos, Ikone oder ähnlichen dem Sinn nach zu übersetzen ist. Mal von solchen Kleinigkeiten abgesehen, kann man die Übersetzung kaum kritisieren.

 

Inhaltlich enthalten die Schnellstartregeln leider einige Fehler, die der Mantikore-Verlag offenbar nicht korrigiert hat oder nicht korrigieren durfte. So kann man nach den Grundregeln mit der einfachen Angriffsaktion nur einmal pro Runde angreifen. Dieser Hinweis fehlt aber im englischen Original der Schnellstartregeln und nun auch in der deutschen Übersetzung, was für den Kampfablauf aber von erheblicher Bedeutung ist. Zwar wurde ein im englischen Original fehlender NSC Stat-Block eingefügt, dieser ist aber leider fehlerhaft, da der fragliche NSC laut Abenteuertext „Verstohlenheit 4“ haben soll, aber in seinen Spielwerten dieser Wert nicht auftaucht.

 

Fazit:

Die Aufmachung der Schnellstartregeln ist meines Erachtens gelungen, ebenso wie die Übersetzung. Dass bekannte Fehler des englischen Originals nicht korrigiert wurden ist schade und der einzige Minuspunkt den man Mantikore ankreiden muss. Für eine Höchstwertung wäre die Korrektur dieser Fehler zwingend erforderlich gewesen.

Ansonsten weisen die Schnellstartregeln meines Erachtens auch vom Produktkonzept her einige Schwächen auf. Die Schnellstartregeln richten sich im Prinzip an blutige Rollenspielanfänger, also an ein Publikum, welches noch nie zuvor ein Rollenspiel gespielt hat. Ob bereits dieser Ansatz vernünftig ist, ist fraglich, denn für das Game-of-Thrones-Rollenspiel werden sich vor allem auch erfahrene Rollenspieler interessieren. Meines Erachtens ist das Game-of-Thrones-Rollenspiel aber kein Rollenspiel, was sich besonders gut für Anfänger eignet. Daher hätte man die Schnellstartregeln durchaus auch für erfahrenere Rollenspieler konzipieren können.

 

Das Einstiegsabenteuer ist zudem aus meiner Sicht ziemlich misslungen. Wie bereits angemerkt ist es so simpel konzipiert, dass es in einer erfahrenen Gruppe allenfalls als eine Art Prolog genutzt werden kann. Auch für Einsteiger ist das Abenteuer aber nur bedingt geeignet. Zwar ist die Kampfbegegnung gelungen und führt gut in das Kampfsystem ein, aber die zweite Szene im Gasthof ist enttäuschend. Hier hätte das Intrigensystem vorgestellt werden müssen. Wie bereits erwähnt handelt es sich aber um eine sehr offen gestaltete Szene, die zudem keine Möglichkeiten für bedeutsame Intrigen ermöglicht. Im Abenteuer selbst wird nur auf das mögliche Aushandeln des Preises für die Übernachtung bzw. das „flirten“ mit dem Dienstmädchen angedeutet. Für blutige Anfänger hätte man hier ein Szenario schaffen müssen, dass diese an die Hand nimmt und in das Intrigensystem Schritt für Schritt einführt. Das ist aber gerade nicht der Fall. Auch die Bedeutung der Intrigen für das Game-of-Thrones-Rollenspiel hätte in einer Szene deutlich gemacht werden müssen, aber das „flirten“ mit einem Dienstmädchen bzw. das Aushandeln des Preises mit der Wirtin sind sicherlich keine Szenarien, die Game of Thrones gerecht wird, sondern es handelt sich eher um Nebensächlichkeiten ohne wirkliche Bedeutung.

 

Auch hat das Einstiegsabenteuer keinen wirklichen Abschluss, sondern endet relativ offen mit der dritten Szene (Hinterhalt der Räuber). Das ist meines Erachtens völlig unzureichend für ein wirkliches Einstiegsabenteuer, das zumindest eine Art Abschluss haben sollte und ggf. weitere wichtige Informationen für Anfänger zum Ende des Abenteuers, wie z.B. wie viele Erfahrungspunkte es gibt usw. Das Abenteuer ist uninspiriert und bleibt insgesamt weit hinter den Möglichkeiten des Systems zurück. Selbst als Demo-Abenteuer, z.B. für eine „Con“, taugt es meines Erachtens nur bedingt. Das Funktionieren der Intrigen wird im Abenteuer nicht ausreichend „demonstriert“ und der Plot ist zu simpel, um eine Art Aushängeschild für das System zu sein. Das Abenteuer funktioniert daher nur als Einstieg in ein weiteres Abenteuer, z.B. das Abenteuer „Gefahr in Königsmund“, welches im Grundregelwerk enthalten sein wird. Besonders enttäuschend ist zudem, dass das Abenteuer in keinster Weise die interessanten Hintergründe der vorgefertigten SC aufgreift. Zudem ist das Abenteuer viel zu kurz gehalten. Die drei Szenen wird man mühelos in 2-3 Stunden durchgespielt haben.

 

Die Schnellstartregeln sind entgegen der offenkundigen Intention der Autoren vor allem für erfahrene Gruppen interessant. Ein halbwegs erfahrener SL wird auf Basis des Einstiegsabenteuers und der vorgefertigten SC ein interessantes und spannendes Abenteuer leiten können. Das erfordert aber Eigeninitiative und vor allem muss der SL das Einstiegsabenteuer erweitern/ergänzen. Dann sind die Schnellstartregeln gut geeignet, um das System einmal anzutesten. Rollenspielanfänger wird dagegen kein guter Einstieg in das Rollenspiel geboten und können 1 bis 1,5 Punkte von der Note abziehen. Gleiches gilt für erfahrene Gruppen, die ein vollständiges Einstiegsset erwarten, mit dem man ohne Mehrarbeit des SL mehr als eine Session ausfüllen kann.