Inhalt:

Eigentlich müsste Kelly furchtbar sauer auf ihre Mutter sein, denn die Senatorin hat ihren eigenen Mann und damit Kellys Vater ermorden lassen. Als Kelly dies durch einen dummen Zufall herausfindet, ist sie aber alles andere als entsetzt. Im Gegenteil, sie nimmt Kontakt zu der Mörderin ihres Vaters auf, um von der Killerin zu lernen, denn Kelly hat ihr reiches, verwöhntes Leben satt und sucht nach dem ultimativen Kick. So nimmt sie das Gelernte und scharrt zwei Freundinnen um sich und formiert die tödlichen Ninjettes...

Meinung:

Logischerweise ist "Ninjettes" ein Prequel, denn wer Garth Ennis ursprünglichen ersten Jennifer Blood Comic kennt (siehe Review hier im Gate), der weiß, das Autor Ennis die sexy Ninjettes schnell über die Klinge hat springen lassen, obwohl sie viel versprechende Gegner und interessante Charaktere darstellten. Auf der anderen Seite gehört sehr viel Mut seitens des Autors dazu solche Charakter so schnell abzuservieren.

"Ninjettes" erzählt die Entstehungsgeschichte des mordenden Trios und der Comic - auch wenn nicht von Ennis selbst verfasst - trifft den Ton des Jennifer Blood Settings schon recht gut und macht damit dann auch sehr viel Spaß und bietet eine Menge Action und schwarzen Humor. Dummerweise weiss man aber auch - vorausgesetzt man hat Jennifer Blood selbst gelesen - wie die Sache ausgeht oder zumindest teilweise, denn der Autor hat sich trotz des definitiven Endes der Ninjettes, etwas in petto gehalten, etwas was für die Zukunft viel versprechende sein dürfte. Aber zu viel will ich hier nicht verraten.

Aber Vorkenntnisse sind bei "Ninjettes" auf jeden Fall eine gute Sache, denn immer wieder gibt es Anspielungen auf die Ereignisse im eigentlichen Jennifer Blood Band.

"Ninjettes" bietet eine Menge Action und Gore, aber auch Erotik und vor allem subtile Kritik an der Gesellschaft, die immer wieder in umwerfend sarkastischen schwarzen Humor geliefert wird.

Auch die Charakterzeichnung ist gut gelungen und wenn auch nicht übermäßig tiefgehend, ist sie für solch ein Action-Comic schon sehr gut ausgefeilt, vor allem da alle Protagonistinnen unterschiedliche Charakter haben und dies auch sehr transparent und glaubhaft dargestellt wird.

Optisch sieht das Ganze dann auch noch gut aus, weil die Artworks einfach sehr gut zur Erzählung und zur Gangart des Comics passen. Die detailreichen Illustrationen wissen zu gefallen und sind auch nicht gerade zimperlich in ihrer Darstellung - und das in vielerlei Hinsicht. Also genau das, was man als Leser von einem Ennis-inspirierten Comic erwartet.

Fazit:

"Ninjettes" ist Trash-Comic vom Feinsten und für jeden Jennifer Blood Fan eigentlich ein Muss. Und das nicht nur weil hier die Geschichte des umwerfenden Killer-Trios aus dem Ursprungsband erzählt wird, sondern weil "Ninjettes" auch recht facettenreich erzählt wird und für ein Action-Comic auch viel Tiefgang zeigt. Darüber hinaus gibt es Action, Blut, Erotik, Sozialkritik und sehr viel schwarzen Humor, das alles zu einem spannenden und kurzweiligen Potpourri zusammengestellt - was will man mehr?