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Star Trek - Die neue Zeit 3
Bewertung:
(3.0)
Von: Marc Drozella
Alias: Xiam
Am: 18.08.2013
Autor:Mike Johnson, Stephen Molnar, Claudia Balboni
Typ:Graphic Novel
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:9-783-864-251-931
Inhalt:112 Seiten, Softcover
Preis:14,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt (laut Klappentext)

In „Landru und die Ewigkeit“ suchen Captain Kirk und seine Crew nach einem verlorengegangenen Sternenflottenschiff Namens USS Archon, das Geheimnisse über die Zukunft der gesamten Föderation beherbergen könnte. Und in „Die Wahrheit über die Tribbles“ trifft die Crew der Enterprise in einer brandneuen Geschichte, inspiriert von einer der beliebtesten Episoden der Originalserie, auf die knuddeligste Alienspezies im ganzen Quadranten, was nicht unwesentliche Folgen für den Planeten Erde mit sich bringt.

 

Überblick

Der Titel der ersten Geschichte in diesen Comicsammelband kommt euch bekannt vor? Kein Wunder, denn bereits in der Originalserie gab es eine Episode (Episode 22 der ersten Staffel) mit genau dem gleichen Namen. Und tatsächlich ist auch die Geschichte eine Neuinterpretation genau dieser Episode. Doch beginnen wir am Anfang.

 

Der Comicband ist der dritte im neuen Serienuniversum. Beide Geschichten spielen chronologisch vor dem zweiten Kinofilm mit der neuen Crew, und in beiden Geschichten gibt es für den aufmerksamen Leser den einen oder anderen geschickt in die Handlung eingeflochtenen Verweis auf eben diesen Film.

 

Die Handlung von „Landru und die Ewigkeit“ entspricht im Großen und Ganzen der Handlung der Episode aus der Originalserie. Und doch wurden maßgebliche Dinge verändert und an die neue Zeitlinie angepasst, was aber ausgerechnet bei dieser Geschichte bei näherer Betrachtung überhaupt keinen Sinn macht. Die Enterpise macht sich auf die Suche nach einem verschollenen Sternenflottenschiff und gerät dabei auf einen Planeten, der seit einem Jahrhundert völlig isoliert ist. Genau da liegt auch der Stolperstein, über den Autoren immer wieder stolpern, wenn die Zeitreisegeschichten erzählen: Die Archon ging vor über 100 Jahren auf diesem Planeten verloren und dürfte somit durch die Veränderung der Zeitlinie überhaupt nicht betroffen sein. Genau genommen hätten der neue Kirk und seine Mannschaft also genau das vorfinden müssen, was der alte Kirk in der Originalserie dort vorgefunden hat. Aber Schwamm drüber, wenn man nicht allzu strenge Maßstäbe anlegt, kann man mit dieser Ungenauigkeit recht gut leben.

 

In der zweiten Geschichte werden die Dauerbrenner des Star Trek Universums, die Tribbles, erneut aufgegriffen. Heraus kommt eine solide Episode, die am Ende etwas abrupt aufgelöst wird, schließlich aber zumindest noch erklärt, wo McCoy in „Into Darkness“ einen Tribble her hat.

 

Überhaupt ist der rasante Erzählstil eines Comics gewöhnungsbedürftig und kann mit der Erzählweise einer Serienepisode keinesfalls mithalten. Warum man dann eine Geschichte, die für die Verfilmung in bewegten Bildern erdacht wurde unbedingt in einem Comic umsetzen musste ist mir ein Rätsel, hat aber wahrscheinlich etwas mit den Wiedererkennungswert zu tun. Ich persönlich hätte es vorgezogen, eine Geschichte erzählt zu bekommen, für die das Medium Comic die richtige Erzählweise darstellt.

 

Die Zeichnungen sind hochwertig und mit Liebe zum Detail gestaltet. Leider hat man auch hier wieder das Gefühl, dass außer Mr. Spock keine der Figuren so richtig das Aussehen der Schauspieler aus den Filmen trifft. Die leicht monochrome Farbgestaltung passt zur Atmosphäre der jeweiligen Geschichte.

 

Fazit

 

Im Großen und Ganzen schafft es der Comicband die Atmosphäre und das Gefühl von Star Trek gut einzufangen und zu transportieren. Hier und da muss ein Auge zugekniffen werden, wenn es um die Ähnlichkeiten der Figuren mit ihren Vorlagen geht oder die Erzählweise derart rasant wird, dass man als Betrachter kaum noch hinterher kommt. Alles in allen bietet der Comicband gute Unterhaltung, die naturgemäß leider nur für 2 bis 3 Stunden reicht. Comicfreunde kennen und akzeptieren das, Romanliebhaber mögen sich vielleicht fragen, warum man für den gleichen Preis eines Romans, der längerfristige Unterhaltung bietet, einen Comic kaufen sollte. Die verpassen dann jedoch auch die ansprechenden Bilder, die für die Atmosphäre von Star Treck nicht zuletzt maßgeblich sind.