Links zur Rezension InhaltImmer die gleiche Geschichte ist hier das Motto. Man könnte meinen, ich beziehe das auf einen Comic in dem die nordische Mythologie das Hintergrundthema ist, denn das gab es ja schon ein oder zwei mal. Aber nein, es ist tatsächlich ein Grundmotiv in Aslak. Der Geschichtenerzähler eines Wikingerkönigs kennt nur die Geschichte von Snoguld und einer achtköpfigen Schlange und erzählt sie wieder und wieder. Bis sein Leben abrupt beendet wird. Der König würde gern eine neue Geschichte hören. Er schickt die Söhne des Geschichtenerzählers los, um neue Geschichten zu entdecken. Der bessere darf der neue Geschichtenerzähler an seinem Hof werden. Damit sie auch wieder kommen, bleiben die Mutter und der kleine dritte Bruder zurück.
Leider ist der ältere Bruder Skeggy ein verschlagener Egoist und der kleinste der drei Brüder, Knut, hinter den anderen her gelaufen, was diese natürlich nicht wollen. Doch das ist gut so, besonders für den mittleren Bruder Sligand, dem der kleine das Leben retten kann. Getrennt machen sie sich auf, den obersten Geschichtenerzähler zu finden, von dem einst der Vater seine Geschichte gelernt hat. Dabei geraten die Brüder an unterschiedliche Begleiter, denn sie brauchen beide ein Boot. Das Boot auf dem Skeggy mitfährt wird vom einäugigen Roald kommandiert, einem berüchtigten Krieger, den jeder fürchtet. Das Boot der Brüder Sligand und Knut wird von der jungen hübschen Frau Brynhild gesteuert und das Boot ist alles andere als ein Prachtstück. Eine Seefahrt bei der kein Auge trocken bleibt beginnt und führt beide Gruppen bis ins Auge der Welt, in dem ein tatsächliches, großes Monster nicht die einzige Tücke bleibt.
Schreibstil & ArtworkDas Texterduo Hub & Fred Weytens schaffen einen kurzweiligen Comic, in dem nicht alles so ernst ist, wie die Bilder es vorgeben. Die Charaktere sind nicht sehr tiefgründig, dafür unterhaltsam und nicht immer genretypisch. So haben wir einen hünenhaften Krieger, der kräftig zuhauen kann, aber beim Anblick von Blut schlicht umkippt. Die drei Brüder könnte man auch als Einfältig, Hinterhältig und Clever bezeichnet, wobei das jeweils ihre Vornamen sein könnten, das würde sie hinlänglich beschreiben. Der kleinste - er ist noch ein Kind - ist der mit Grips. Dennoch gelingt es den Autoren mit Wortwitz und mancher Anspielung eine weitere Sause durch die nordische Welt zu erschaffen, die kein bloßer Abklatsch von Bekanntem ist. Der Zeichner Emmanual Michalak macht ebenfalls einen guten Job. Sein Stil untermalt die Geschichte sehr gelungen. Es erinnert an klassische Comics, ohne Namen zu nennen, und kann deren Standard leicht halten. Gut gemacht. Der erfrischende Wortwitz zeigt auch sehr gut, dass die Übersetzung von Tanja Krämling erneut gelungen ist.
Fazit:Aus einem Stoßseufzer „Och nee, schon wieder Wikinger“ wurde nach und nach ein „Eigentlich aber ganz witzig“ und am Ende freute ich mich auf Band 2. Im Prinzip mehr, um zu sehen, wo sie da gelandet sind, aber dennoch: der Comic ist kurzweilig. Aslak ist einfache Unterhaltung mit gut gemachten Stereotypen und netten, versteckten Gags. Wer solche Comics mag, der wird hier nicht enttäuscht. Dass die rauen nordischen Kerle mitunter etwas brutal sind... das ist halt so. Umso ulkiger, wenn der vermeintlich beste Krieger im Band beim Anblick von Blut seine Probleme bekommt.
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