Inhalt:

(Vorsicht Spoiler!!!)

Die Quadratkrabbe mit dem Namen Sonne hat sich gedreht und die ganze Gironde-Bucht redet davon. Sonne weiß noch nicht, was er damit ausgelöst hat. Die Taschenkrebse und andere Krabben verfallen in Panik und schmieden einen Plan. Sie überzeugen den Hardliner Ordnungshüter unter den Quadratkrabben, die restlichen seiner Art gegen die aufzuhetzen, die es wagen sich zu drehen. Außerdem stößt er Sonne aus der Krabbengemeinschaft aus. Schnell entstehen zwei Lager unter den Quadratkrabben, deren Fronten sich verhärten. Die einen, die strikt dagegen sind von der Linie abzuweichen und die anderen, die üben, sich zu drehen.

Es dauert nicht lange, bis die Quadratkrabben sich einem waschechten Krabbenkrieg gegenüber sehen und die Hardliner müssen feststellen, dass die Taschenkrebse und Hummer sich einen eigenen Plan entwickelt haben. Sie beschädigen eine Ölpipeline, töten so eine Menge der Quadratkrabben und haben sich fest vorgenommen, den Rest zu versklaven.

Auch ein Filmteam, das feststellen muss, dass die Quadratkrabben sich drehen können, schlägt Alarm. Sie befürchten, die Quadratkrabben werden die Welt überrennen. Doch die Leute von Greenpeace hören nicht zu und nun müssen sie sich auch erst einmal um das Leck in der Pipeline kümmern.

Die einzige Hoffnung der Quadratkrabben ist nun Sonne, der weit unter dem Meeresboden bei eigentlich ausgestorbenen Tierarten trainiert zu kämpfen.

 

Schreibstil & Artwork:

Arthur de Pins setzt mit Imperium der Krabben seine Geschichte um das Brechen von Traditionen und die Evolution fort. Und nicht nur das. Konnte man den ersten Band noch als nette kleine Zwischenmahlzeit oder Kindergeschichte abtun, wird hier im zweiten Band eine versteckte Gesellschaftskritik aufgetischt, die sich um Tradition, Fernsehdokumentationen und Greenpeace dreht und keinen ohne Dreck zurücklässt. Dabei schafft er es jedoch immer, dies auf eine humorvolle und unterhaltsame Art und Weise zu tun.

Die Zeichnungen und Farben sind recht einfach gehalten und konzentrieren sich darauf die Geschichte zu transportieren, die Arthur de Pins hier erzählen möchte. Daher wendet er hier diesen minimalistischen Stil an.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Übersetzung stammt wie im ersten Band von Monja Reichert. Die Übersetzung ist einwandfrei und es gibt keinen Grund zur Beschwerde. Extras gibt es mal wieder leider keine. Die Bindung und das Papier sind in Splitterqualität - also sehr gut.

 

Fazit:

Mit dem zweiten Band entwickelt sich der Marsch der Krabben von einer lockeren, leicht belehrenden Kindergeschichte zu einem sozialkritischen Werk, das durch Sarkasmus und Witz aufgelockert wird. Nichtsdestotrotz wird eine ernste Geschichte erzählt und das auf gute Weise. Wer sich nicht davon blenden lässt, dass es sich hier ja „nur“ um Tiere handelt und keine Menschen, der kann hier eine hochkarätige Anklageschrift an Konventionen finden, die aber nicht an subtilem Humor spart.

Das einzige was mich etwas enttäuscht, ist der minimalistische Zeichenstil. Wer jedoch nichts gegen einen solchen hat, kann sich gerne noch ein paar Punkte in der Note dazu zählen.