Inhalt

Miles Morales wurde schon vor dem Tod von Peter Parker von der gleichen Spinne gebissen, die vermutlich auch für Peter Parkers Kräfte verantwortlich war. Er ist noch deutlich jünger als Peter und er hat einen Onkel, der auf der falschen Seite des Gesetzes steht und einen starken Einfluss auf die junge Spinne hat. Gleichzeitig kämpft ganz Amerika gegen die Truppen von Hydra, gegen die ganzen Splittergruppen mit ihren eigenen Zielen (vgl. die anderen „Vereint sind wir stark“ Ultimate Comics) und gegen Intrigen aus dem Inneren heraus. Für einen Teenager, der versucht in die Fußstapfen eines Superhelden zu treten, ist das ein ganz hartes Umfeld, um zu beginnen. Captain America hat bereits mehr Ärger an den Hacken, als er möchte, da kann er ein Kind im Superheldenkostüm überhaupt nicht gebrauchen. Schon gar nicht, wenn dieses Kind im Gewand des Mannes auftritt, für dessen Tod Captain America sich selbst die Schuld gibt.

Aber Miles Morales hat Talent, eine gute Einstellung und bekommt Nachhilfe von Leuten, die Spiderman gut kannten. Wenn es hart auf hart geht, lernt er einzustecken und zu improvisieren und dann ist da noch Ganke. So ein bester Freund ist doch sehr nützlich, wenn man als Teenie ein Doppelleben führen muss. Und das muss der neue Spiderman, denn sein Vater hasst Superhelden, ist selber bei der Polizei und gerät in den Schlachten, die in diesem Band geschlagen werden müssen, selbst direkt zwischen die Fronten.

Schreibstil & Artwork

Brian M.Bendis schafft es erneut dem neuen „kleinen“ Spiderman gehörig Leben einzuhauchen. Die Geschichte führt alte und neue Protagonisten des Spiderman-Universums gekonnt zusammen. Der Autor beleuchtet verschiedene Aspekte im Leben eines erwachenden Superhelden mit gewohnt spannenden Aktionen und der Spur von Humor, die Bendis stets seinen Werken mit auf den Weg gibt. Das macht er sehr gut. Die Artwoks von Marquez und Larraz sind ebenfalls sehr gelungen. Beide sind auch bereits gestandene Künstler ihrer Zunft. Das stellen sie auch im vorliegenden Band unter Beweis. Der Gesamteindruck ist damit sehr gut, was sicher auch an dem größeren Umfang dieses Sammelbandes liegt. Da passt natürlich einfach mehr rein. Die Übersetzung von Michael Strittmatter ist ebenfalls gewohnt gut.

Fazit:

Ich habe so meine Probleme mit dem dreizehnjährigen Superhelden, rein aufgrund des Alters und der Reife. Und genau diese Gedanken nehmen die Autoren in diesem Band super auf und bearbeiten sie. Wer nur auf Zack, Bumm, Bäng aus ist, bekommt hier genug geboten, gar keine Frage, aber Brian M. Bendis kann mehr und das zeigt er wieder einmal. In diesem Comic ist alles: knallharte Action, Tiefgang und die echten Brüller, die ein Comic eigentlich bieten sollte. Die Zweifler am Sinn eines pubertären Superhelden werden eines besseren belehrt und sehr gut unterhalten. Und wenn aus einem potentiellen Mörder am Ende der Lebensretter des Präsidenten persönlich wird, kann er ja nicht so viel falsch gemacht haben. Es hilft sicher, den jungen Miles Morales zu mögen, aber auch sonst hat der Band sehr viel zu bieten und ist für echte Marvel Fans des Ultimate Universums sicher ein Muss.