Links zur Rezension Inhalt:Als die beiden Möchtegern-Privatdetektive Dougie und Ivor losziehen, um im irischen Dublin ihr Glück zu versuchen, stecken sie bald bis zum Hals im Schlamassel. Dabei sind die Beiden die Volltrottel schlechthin. Dougie muss seine Freundin, die er geschwängert hat, heiraten, obwohl er das nicht will, und Ivor tritt von einem Fettnapf in den Anderen. Als er die Lieblingsschlange seines Onkels aus Versehen killt und dies wiederrum zum Herztod seines Onkels führt, laufen die Dinge erst so richtig aus dem Ruder.
Meinung:Garth Ennis ist üblicherweise ein Garant für extrem abgedrehte und übergeschnappte Geschichten, die oftmals nicht nur tief unter die Gürtellinie gehen, sondern meist auch jenseits des guten Geschmacks sind, darüber hinaus aber dennoch oder gerade deswegen unglaublich gut rüberkommen. Ersteres gilt auch für Dicks, Zweiteres nicht mehr ganz so. Das Setting um die beiden durchgeknallten Privatschnüffler ist prinzipiell schon recht interessant und birgt auch ein gewisses Potenzial, aber in meinen Augen, ist es viel zu überdreht, mehr noch als man von Ennis gewohnt ist. Klar, Dicks ist brutal, ekelig, obszön und vor allem auch politisch absolut unkorrekt, wie man so schön sagt. Das alles ist gut, wenn es denn wenigsten witzig wäre, aber irgendwie will der Funke einfach nicht überspringen. Die Witzigkeit hält sich in Grenzen, der Humor ist nicht vorhanden und münzt im Grunde nur auf die schon fast perverse Abartigkeit und Ekelhaftigkeit der meisten Szenen. Ich bin wirklich nicht prüde und ich mag solche abgefahrenen, ja selbst abgedroschenen, Stories eigentlich sehr, aber "Dicks" konnte bei mir einfach nicht überzeugen, konnte meine Begeisterung nicht zünden (wie sie es anscheinend bei anderen Rezensenten getan hat) und auch der Plot selbst kommt über die Mittelklasse nicht heraus. Charakterzeichnung gibt es kaum (okay, was will man bei diesen beiden Typen auch an Charakteren ausbauen) und ansonsten wird das Fehlen von Komplexität und Tiefgang mit banaler Gewalt und Sexismus überspielt und das nicht einmal gut.
Die Artworks erinnern an Slapstick, können aber ebenso wenig überzeugen, wie die Story und das Setting an sich. McCrea ist eigentlich ein Zeichner dessen Stil ich mag, aber in diesem Fall gefallen mir seine Illustrationen so ganz und gar nicht. Mag sein, das es daran liegt, das die Story selbst nicht zünden kann, aber auch wenn die Artworks aufwändig und detailliert gezeichnet sind, machen sie einfach keinen Spaß.
Fazit:Buuuh, ich bin von diesem neuen Garth Ennis extrem enttäuscht und das obwohl ich die meisten Sachen des Ausnahmeautors sehr mag. Aber hier zündet einfach nichts und weder Story noch Inhalt wissen zu überzeugen. Eine mögliche Vielschichtigkeit wird mit Banalität und abgedroschenen, überzogen abartigen Elementen überdeckt und auch optisch schafft es der Comic nicht zu gefallen. Ennis und McCrea haben definitiv schon viel bessere Werek abgeliefert, aber Dicks ist - zumindest aus meiner Sicht - kein lohnenswertes Comic geworden.
|
||||||||||||||||||