Links zur Rezension Inhalt:Dan ist unverwundbar. Und auch ansonsten völlig schmerzfrei. Er merkt nichts, in jeder Hinsicht. Man kann ihn erschießen, ertränken, verbrennen, egal. Man kann ihn beleidigen. Oder seine Mutter. Nichts kann ihn aufregen. Er ist gechilled, cool, locker. Bis eines Tages etwas passiert, was selbst ihn nicht kalt lässt, denn seine Tochter taucht auf ... und dann brennt der Baum!
Meinung:David Lapham hat schon den einen oder anderen recht ordentlichen und blutigen Comic abgeliefert, man denke dabei nur an seine Arbeit an "Crossed". Doch so weit unter der Gürtellinie und jenseits des guten Geschmacks geht es bei "Dan" nicht zu - jedenfalls nicht ganz. Dan ist dabei ein sehr sympathischer Kerl, der eigentlich nichts anders möchte, als chillen, saufen und sich den weiblichen Damen widmen. Das kriegt er auch ganz gut hin, auch wenn er ansonsten alles andere als ein erfolgreicher Mensch ist. Mag daran liegen, das er sich vor einem bestimmten Datum an nichts mehr erinnern kann und weil er unverwundbar ist. Jetzt sollte man meinen, dass jemand der unverwundbar ist wie Dan, entweder Held oder Bösewicht wird, doch weder das Eine noch das Andere trifft hier zu. Dan bleibt einfach nur Dan. Doch dann taucht seine vermeintliche Tochter auf und engagiert ihn, um ihre Geschwister frei zu bekommen. Nur sind ein paar kranke Typen auf Dans Fersen und dadurch geht es drunter und drüber. Hier merkt man dann auch wieder, wie krank Autor Lapham selbst anscheinend ist, denn die Charaktere sind schon ziemlich verkorkst, aber genau das ist, was "Dan" ausmacht. Dabei entwickelt sich die Geschichte recht spannend, erfindet das Rad aber auch nicht neu. Auch der Abschluss ist fast irgendwie vorhersehbar und typisch, aber im Prinzip ist hier auch der Weg das Ziel und nicht andersrum.
Das funktioniert so gut, das "Dan" einen extrem hohen Spaßfaktor aufweisen kann, auch wenn darunter die Komplexität der Story und der Charakterzeichnung leiden muss. Wir begleiten Dan und seine Tochter auf eine Odyssee, die sie durch die USA führt und diese Reise hat es wirklich in sich. Nicht nur das sie eben von sehr kranken Personen verfolgt werden, nein, sie hinterlassen auch eine brutale Blutspur deswegen. Schade ist dabei nur, dass man am Ende nicht wirklich erfährt, was eigentlich mit Dan geschehen ist und wieso er so ist wie er ist - also unverwundbar und so unglaublich gleichgültig gegenüber allem und jedem. Ansonsten ist der Comic aber rasant und fesselnd und auch optisch sieht das Ganze recht gut aus, so das man auch von dieser Seite her als Leser, gut bedient wird. Unnötig zu sagen, das "Dan" nicht gerade unblutig und sanft ist. Es geht mitunter ziemlich krass und brutal her, aber das erwartet man von einer Lapham-Geschichte eigentlich auch.
Fazit:Dan ist gut, Dan ist okay, Dan macht Spaß. Auch wenn es dem Comic mitunter an Tiefgang und Komplexität fehlt, macht die blutig brutale, aber auch amüsante Geschichte durchweg Spaß und weiß zu fesseln. Gerade der unglaublich gut gelungene, ober gleichgültig chillige, aber irgendwie auch coole Protagonist Dan macht hier viel aus. Auch optisch recht gut gelungen, lohnt sich dieser Comic auf jeden Fall für jene, die abgefahrene Stories im Stile von Lapham, Ennis und Co mögen.
|
||||||||||||||||||