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Lang lebe die Nacht
Bewertung:
(3.5)
Von: Blutschwinge
Alias: Blutschwinge
Am: 22.10.2013
Autor:Thilo Corzilius
Typ:Roman
VerlagFeder und Schwert
ISBN/ASIN:978-3867621908
Inhalt:255 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Inhalt

Napoleon ist geschlagen und Europa liegt in Trümmern. In dieser Zeit des Neuaufbaus verdienen drei Männer in Preußen ihren Lebensunterhalt mit der Jagd übernatürlich Wesen. Ob Werwolf, Geist oder Vampir ist dabei egal, Hauptsache es ist ein gutes Geschäft. Und so zögern die drei, Lucien, Hagen und Salandar, auch nicht lange, als sie in das kleine Dörfchen Leyen gerufen werden. Im Auftrag des örtlichen Grafen sollen sie einige ungeklärte Todesfälle untersuchen, die scheinbar übernatürlicher Natur sind, und deren Urheber zur Strecke bringen. Es zeigt sich jedoch bald, dass in Leyen keine einfache Jagd auf die drei wartet, vielmehr scheint mit ihrer Ankunft plötzlich alles Übernatürliche der Region im Ort aufzutauchen. Und je mehr die drei ermitteln, desto komplizierter und gefährlicher scheint dieser Auftrag zu werden.

 

Lang lebe die Nacht beginnt interessant und schafft es schnell, den Leser einzufangen und mit der Zeit und den Protagonisten vertraut zu machen. Dabei wechselt der Roman zwischen der Perspektive des Erzählers (Lucien) und der Perspektive anderer Beteiligter bzw. der eines neutralen Beobachters. So werden längst vergangene Ereignisse oder Fragmente der persönlichen Geschichte verschiedener Personen in den Roman eingewoben. So gelingt es zunächst recht gut, die Geschichte zu erzählen und wichtige Ereignisse oder Personen darzustellen. Ein weiteres Stilmittel ist eine Art Vorausschau, bei denen auf den ersten Blick unbedeutende Ereignisse als später bedeutsam skizziert werden, ohne jedoch mehr zu verraten. Mit der Zeit nimmt dieses Stilmittel jedoch etwas überhand und letztlich hat man das Gefühl, das ja alles irgendwie nicht so ist, wie es erscheint – und leider erwächst daraus letztlich nicht mehr Spannung, sondern eher weniger. Schließlich wird die Geschichte zum Ende hin zunehmend überfrachtet mit Wesen, Hintergründen und Geschichtsfäden, so dass der Roman sich immer mehr verzettelt. (Zu) Viele Ebenen und Personen werden eingeführt, ohne dass sie jedoch die Geschichte weitertragen. Und so endet der Roman in einem Sammelsurium an Geschichtsfäden, die letztlich zu einem sinnvollen Ende verwoben werden müssen – und es irgendwie auch werden – allerdings geht darüber viel der Spannung und der Besonderheit der Geschichte verloren.

 

Fazit:

Lang lebe die Nacht erzählt eine interessante und über weite Strecken des Buchs auch spannende Geschichte, die leider zum Ende hin abflacht und sich etwas darin verzettelt, alle Erzählstränge des Buchs am Ende zusammenführen zu müssen. Das Buch ist dennoch unterhaltsam, gut zu lesen und kurzweilig. Am Ende wäre jedoch etwas weniger Komplexität vermutlich hilfreich für den Roman gewesen.