Links zur Rezension Inhalt:Als Superschurke hat man es schwer in den USA. Die Konkurrenz ist groß und überall wimmelt es von Superhelden, die einem den ganzen Spaß verderben wollen. Was also macht Johnny Bolt? Er sammelt seine alten Mitstreiter und geht - nach Spanien! Denn dort will er den einen großen, den letzten Coupdurchziehen, von dem jeder Gangster träumt ..
Meinung:Was Mark Millar in die Hand nimmt, das wird ein Knaller. Man denke an so Titel wie Kick-Ass, Hit Girl, Wanted oder Nemesis, aber auch an seine früheren Strecken für Marvel und DC/Wildstorm, die allesamt erzählerische Kracher waren. "Super Crooks" ist des gebürtigen Schotten neuester Streich (zumindest hierzulande) mit dem der Ausnahme-Autor einmal mehr beweist, dass er nicht umsonst zur derzeit obersten Riege der Zunft gehört. Dabei ist "Super Crooks" eine locker lässige Schurken-Geschichte mit reichlich Actionanteil und dem Millar oft typischen bitterbösen schwarzen Humor. Obwohl der Plot auf den ersten Seiten nicht sofort aufs Ganze geht, weiß er jedoch schnell zu fesseln.
Wie angedeutet, ist "Crooks" eine typische Banditen-Story, eine Abwandlung von Geschichten wie "Oceans Eleven" oder "Heat". Auch das ist typisch für Millar, der in der Regel zwar besondere Geschichten etzählt, aber das Rad dabei eigentlich selten neu erfindet. Im Grunde sind die meisten seiner Stories Abwandlungen derselben Idee und zumeist werden dabei einer oder gleich mehrere Helden demontiert. Im vorliegenden Falle ist es aber dann doch ein wenig anders, denn es geht bei "Crooks" eben nicht um Helden, sondern um Schurken per se, um einen Riesen-Coup den ein kleine, gewiefte Gruppe durchzieht, weil sie keine andere Möglichkeit sieht und sich dabei mit den ganz großen Bösewichtern anlegt. Die Story ist spannend, fesselnd, schon allein deswegen weil Millar die Geschichte aus Sicht der Gangster erzählt, die allesamt besondere Kräfte haben. "Crooks" ist dabei rasant, dramatisch und zündend, verbirgt überraschende und unvorhersehbare Wendungen, ebenso wie hinterhältige Intrigen und brutale Action - auch ein Markenzeichen von Millar, denn ohne blutige Gewaltdarstellung funktionieren seine Erzählungen in der Regel nicht, allerdings muss man auch sagen, dass der Autor nicht so übertreibt, wie manch andere. Schön sind auch die versteckten Details, die oft versteckte Seitenhiebe sind und darüber hinaus, sind auch die Helden bei Millar nicht das, was sie sein sollten.
Aber bei allem Lob für Millar, darf man auch Zeichner Leinil Yu nicht vergessen, denn eine Comic-Story ist nur die eine Hälfte, die ohne tolle Artworks sicherlich wenig wert ist. Yu liefert dabei einen eher minimalistisch realistischen Stil ab, der detailliert genug ist. Schön dabei ist, das der Zeichner es niemals übertreibt, sondern seinem überzeugenden Stil treu bleibt.
Fazit:"Super Crooks" ist eine geschickt erzählte Gauner-Story, die durch durchdachtes und erfrischendes Storytelling eine überzeugende Geschichte erzählt. Die Kombination zwischen Heist-Story, Helden und Superschurken-Geschichte hat alles was so ein Comic braucht: Drama, Action, schwarzen Humor und sehr viel Spannung. Zugreifen!
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