InhaltAnja Grimm, Studentin der Forstwissenschaften, muss all ihren Mut zusammennehmen: Für ein Praktikum soll sie ausgerechnet in jene entlegene Gegend im Bayerischen Wald zurückkehren, wo sie als kleines Mädchen mit ihren Eltern Urlaub machte - und wo vor zwanzig Jahren ihr Vater spurlos verschwand. Kurz nach ihrer Ankunft, während sie mit einem einheimischen Helfer Bodenproben nimmt, holt sie der Alptraum ihrer Kindheit ein: Sie findet einen Gefährten von einst, den geistig zurückgebliebenen Xaver Leybach, an einem Hochsitz erhängt auf. Und dies soll nicht der einzige Todesfall bleiben, der durch Anjas Auftauchen ausgelöst wird. Schon bald erregt Anja mit ihrem Verdacht, dass Xaver etwas über das Verschwinden ihres Vaters wusste, nicht nur bei den Dorfbewohnern Misstrauen und Feindseligkeit. Selbst die Polizei reagiert äußerst reserviert auf ihre Nachforschungen. Allmählich begreifen die Bewohner des Ortes, dass Anja durchaus nicht zufällig hier ist. Und als sichtbar wird, dass die junge Frau die Zeichen des Waldes lesen kann wie ein offenes Buch, steht eine furchtbare Entscheidung an ...
Im Mittelpunkt des Buches steht Anja Grimm, die ihr Praktikum geschickt in dem Gebiet macht, in dem vor Jahren ihr Vater verschwunden ist und damit ihr Leben sich dramatisch geändert hat. Ihre Mutter ist über den Verlust nicht hinweggekommen und leidet noch heute. Aber ehe der Roman interessant wird und an Tempo gewinnt, vergehen fünfzig bis siebzig Seiten, und man ist schon versucht, das Buch aus der Hand zu legen, da gelingt dem Autor die Wende und den Leser in gewisser Weise zu faszinieren. Neugierig liest man weiter, weil man wissen will, welches dunkle Geheimnis in dem Forst lauert und warum Anjas Vater schließlich verschwunden ist. Im Laufe der Zeit ändern sich dann regelmäßig der Blickwinkel und die Erzählperspektive. Neben Anja sind auch die Neffen von Xaver häufig im Blickpunkt des Geschehens. Aber auch andere Charaktere bekommen einen Raum und ihren Einfluss auf die Handlung. Das sorgt für Tempo und kurze Kapitel, aber leider nimmt es auch ein bisschen die Spannung. Dem Leser wird sehr schnell klar, welches sehr dunkle Geheimnis in der bayerischen Idylle verborgen ist und schon einmal droht entdeckt zu werden. Schließlich geht es nur noch darum, ob die Verschwörer Anja noch ausschalten und ihre Taten weiter vertuschen können. Leider gibt es keinen großen Showdown. Das Ende kommt abrupt, und dann wird in der Nachschau für Anja und dem Leser alles erklärt. Das fand ich wenig befriedigend.
Fazit:Schweigen steht der Wald ist eine durchschnittliche Lesekost, die gerade am Anfang nicht einlädt, weiter zu lesen. Mit der Zeit gewinnt der Roman an Spannung, und damit steigt auch das Lesevergnügen.
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