Inhalt

Es ist nicht einfach ein Superheld zu sein, das hat Miles Morales nicht zuletzt beim Kampf gegen den Prowler und den Scorpion erfahren. Dass der Prowler zudem noch der Bruder seines Vaters war, machte die Geschichte nicht leichter für den jungen Mann. Doch nun bekommt der angehende Teenager zu spüren, dass es noch viel schwieriger ist [i]die Spinne[/i] zu sein. Ambitionierte Paparazzi, für die ein neuer Superheld natürlich ein gefundenes Fressen ist, sind dabei genauso lästig, wie manches dunkle Erbe aus Peter Parkers Zeiten. Beides setzt ihm und seiner Familie mächtig zu. Da hilft es auch nicht, wenn die Presse auch noch seinen Vater in die Mangel nimmt. Wie so oft ist nicht alles was die Presse schreibt die Wahrheit und nicht alles was der Wahrheit entspricht auch gut für den, über den berichtet wird. Für einen jungen Kerl, dessen Leben ohnehin aus den Fugen geraten ist und der sich beim Kampf gegen Supergegner an Videos von Youtube erinnern muss, um einen Weg zu finden, den Schurken zu besiegen, ist die Presse ein besonders gefährlicher Gegner. MJ und Gwen Stacy tauchen ebenso wieder auf, wie Venom und alles zusammen macht das Leben der jungen neuen Spinne leider nicht einfacher. Und dann ist da ja auch noch seine Familie...

Schreibstil & Artwork

Es gefällt mir gut, wie Brian M. Bendis es schafft, völlig neue Personen in Superheldengeschichten zu integrieren. Dabei bringt er scheinbar alle heutigen Medien und Systeme in seinen Geschichten unter und erschafft eine frische neue Serie, bei der man merkt aus welchem Jahrzehnt sie stammt - oder ihre Protagonisten. Es gelingt ihm auch gut die alten Schatten des Spiderman Universums in dieses völlig neue zu übertragen, sodass man das Gefühl bekommt, eine voran schreitende Geschichte aus früheren Jahren in die aktuelle Zeit zu begleiten. Brian M. Bendis wird seinem überdurchschnittlich guten Ruf auch in diesem Band wieder locker gerecht. In diesem Band haben wir eine andere Zeichnerin, als im Band davor, aber der Qualität tut das keinen Abbruch. Natürlich nicht, handelt es sich doch um Sara Pichelli, die künstlerische Mutter der neuen Spiderman Figur. Nachdem sie in Band 3 der Serie kurz von David Marquez vertreten wurde, übernimmt die Eagle Award Preisträgerin hier wieder die Arbeit am Zeichenpult. Erstklassig. Die Übersetzung des Bandes steuert wieder Michael Strittmatter bei. Auch das ist gute Arbeit, wie gewohnt.

Fazit:

Faszinierend und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen wird hier ein echter Klassiker unter den Superhelden sehr gelungen von einem Nachfolger ersetzt, der perfekt in unsere Zeit passt und wie Peter Parker sehr viele persönliche Probleme hat, nur eben völlig andere. Dann haben wir hier zwei der talentiertesten Könner ihrer Zunft, die immer wieder mit höchster Kunstfertigkeit verblüffen und dem 13 jährigen Protagonisten ein tolles Umfeld erschaffen. Und dennoch: es fühlt sich irgendwie wie die Spinne an. Insgesamt finde ich das wirklich faszinierend. Rein von der Geschichte und der Action her wird man in diesem Band gut unterhalten. Es macht Spaß den Band zu lesen ... und später einfach nochmal. Es gibt einen sehr traurigen Punkt in diesem Band, bei dem ich mich gefragt habe, ob der Autor das wirklich für seine Geschichte braucht, weil die trauernde Person das eigentlich nicht verdient hatte. Aber das zeigt auch, wie es die Autoren schaffen, dass die Leser sich mit den Personen identifizieren. Mir gefällt diese Serie inzwischen richtig, richtig gut und ich kann sie Fans des Marvel Ultimate Universums (wo auch mal Leute sterben...) nur wärmstens empfehlen. Das hat Spaß gemacht.