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The Walking Dead 19 - Auf dem Kriegspfad
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 16.03.2014
Autor:Charlie Adlard, Robert Kirkman
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:The Walking Dead
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-101-6
Inhalt:154 Seiten, Hardcover, Din A5, US-TWD 109-114
Preis:16,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Ricks Stunde scheint gekommen, sich von Negan und seiner Armee, die er mit seinen perversen Regeln kontrolliert, zu … erlösen. Mit dem neuen Verbündeten Ezekiel, zu dem ihn Jesus führt und dem der Baseballschläger schwingende Bandenführer ebenfalls ein Dorn im Auge ist, sowie dem abtrünnigen Dwight, der sich schon zu lange vom selbstherrlichen Negan hat quälen lassen, beginnen sich die Rädchen zu drehen, die das Ende des Angst und Schrecken verbreitenden Tyrannen einleiten sollen. Doch Negan ist nicht auf den Kopf gefallen, und während Rick und seine Weggefährten in Alexandria weiterhin ihr doppeltes Spiel spielen, treibt er sein eigenes Spiel voran. Die Frage ist: Wer geht wem zuerst in die Falle?

 

Meinung:

Der letzte Band war einer dieser Mega-Kracher in einer Serie, die sowieso beständig ein sehr hohes Niveau aufrecht erhalten kann, denn bis dato, war nicht einer der hierzulande erschienen Sammelbände unter einem "sehr gut" anzusiedeln. Auch "Auf dem Kriegspfad" ist da keine Ausnahme, auch wenn der Band nicht ganz so überwältigend ist, wie die letzte Episode. Aber auch das ist eigentlich normal für TWD, denn nach einem erzählerischen Höhepunkt folgt immer auch eine Ruhephase. Allerdings dauert diese auch nicht allzu lange an, denn das nächste große Ereignis bahnt sich bereits an, nämlich die finale Konfrontation mit Negan und seiner Truppe. Rick, Jesus, König Ezekiel und ihre Freunde und Gefolgsleute planen einen großen Gegenschlag gegen Negan um diesen ein für allemal aus dem Verkehr zu ziehen. Doch dann wendet sich das Blatt und Rick muss eine Adhoc-Entscheidung treffen, die wiederrum erhebliche Auswirkungen hat.

Wie immer, wird das Ganze mit komplexen Dialogen und tiefgehenden Szenen von Kirkman und Adlard literarisch und optisch hervorragend erzählt. Die Macher schaffen es hier einmal mehr ganz locker aus dem Effeff ihr hohes Erzählniveau aufrecht zu erhalten, was nicht zuletzt auch an den immer wieder frischen und oft auch gnadenlosen, aber auch glaubwürdig realistischen Ideen und den plötzlichen und überraschenden Wendungen und Ereignissen liegt. Mehr als einmal fiebert man in dieser Episode über den einen oder anderen beliebten Hauptcharakter und dessen Überlebenden. Interessanterweise kommen die "Schleicher" dabei so gut wie gar nicht vor in dieser Ausgabe und man könnte fast schon vergessen, das sich die gesamte Story in der Zombiekalypse abspielt. TWD 19 zeigt dabei viel Emotionen, gefühlt deutlich mehr als die vorigen Bände, aber das kann auch nur eine Täuschung sein. Hier liegt der Fokus definitiv auf Maggie. Außerdem geht es in diesem Band auch um Loyalität, Ehrlichkeit und Intrige.

 

Einziger kleiner Wehrmutstropfen an dem ganzen Negan-Storybogen ist, das dieser schon stark an den Governor-Zyklus erinnert, wenn auch viele Elemente anders sind. Die Grundlage ist aber ähnlich, denn Negan ist ebenso wie der Governor es war, ein wahnsinniger Möchtegern-Anführer, der nur mit Angst und Gewalt seine Leute regiert. Beide sind auf ihre Art und Weise krank im Kopf und sadistisch und gerade in dieser Hinsicht gleichen sie sich enorm. Beide nehmen sich das was sie wollen, notfalls mit brutalster Gewalt. Ähnlichkeiten sind also da und das schmälert ein wenig den Faktor "neue Idee" hinsichtlich Negan. Dennoch schafft es Kirkman aus dieser nicht ganz neuen Grundidee, etwas anspruchsvolles und absolut fesselndes zu erzählen. Das die Charaktere ausgefeilt sind und durch ihre Komplexität und Plastizität sehr lebendig und menschlich erscheinen, ist man von TWD ja schon gewohnt und das ist hier auch nicht anders.

 

Optisch ist weiterhin Adlard am Ball und so hat sich da nichts geändert. TWD sieht immer noch ganz hervorragend aus und der Zeichner zeigt einmal mehr das er es einfach drauf hat. Ich glaube fest, dass es kein anderer so gut schaffen kann, TWD richtig zu inszenieren, wie Adlard es tut. Immer wieder glänzt der Mann mit unglaublich coolen Szenen, die einfach den Atem rauben, weil sie die Situation so realistisch und perfekt einfangen.

 

Fazit:

Band 19 der Ausnahme-Zombieserie ist einmal mehr ein echter Hit, auch wenn er es etwas ruhiger angeht, als der letzte Band. Trotzdem weiß die Story auf ganzer Linie zu überzeugen, was zum einen am großartigen Storytelling des Autors, zu Anderen aber auch an den perfekten Artworks des Zeichners liegt und natürlich an den immer wieder frischen und rigorosen Ideen, die die Story mit sich bringt. Super!