Inhalt„Zwietracht“ ist der letzte Teil der Typhon Pact Reihe, auch wenn die nächsten Bücher zu dem gewaltigen Widersacher der Föderation bereits in den Startlöchern stehen. Dayton Ward bringt in seinem Roman die Enterprise unter Captain Picard nach Andor und entwickelt etwas, das man am besten als Star Trek-Politthriller bezeichnet.
Layout und Übersetzung Cross Cult bleibt sich auch mit dem vierten Teil der Reihe treu. Das Cover ist farblich zweigeteilt: Blau auf der linken Seite, passend zum Gesicht von Shar, und orange auf der rechten Seite, wo Captain Picard abgebildet ist. Der Stil passt zu den anderen drei und auch hier sieht das Cover in meinen Augen besser aus als das Original.
Wie gewohnt ist das Buch gut verarbeitet und die Übersetzung ist fehlerfrei. Da gibt es insgesamt nichts auszusetzen. Die vier Bände machen sich nebeneinander sehr gut im Regal, da auf dem Buchrücken sowohl Nummern als auch Miniaturcover abgebildet sind.
Inhaltsangabe Auch „Zwietracht“ ist von den anderen Teilen unabhängig. Im Mittelpunkt steht eine Genetik-Konferenz auf Andor, die von der Enterprise begleitet werden soll. Wie schon im Deep Space Nine Roman „Paradigma“ vorgestellt, ist das andorianische Volk in einer gewaltigen Bevölkerungskrise: Die andorianische Physiologie mit ihren vier Geschlechtern ist nicht in der Lage, ausreichend hohe Geburtenzahlen zu gewährleisten. Durch die Borg-Invasion ist die Lage noch schlimmer geworden, da Millionen dem Angriff zum Opfer gefallen sind. Auf dem Planeten wird kontrovers diskutiert, wie mit dem Problem umgegangen werden soll. Soll man alle genetischen Möglichkeiten ausschöpfen und damit die andorianische Kultur riskieren? Oder soll man diese Kultur um jeden Preis schützen, auch wenn es das Aussterben der ganzen Spezies zur Folge hat? In dieser Lage muss die Crew der Enterprise die Konferenz sichern. Doch die Gen-Forschung auf Andor gräbt etwas aus, das seit 100 Jahren vergessen war und auch der Typhon Pact ist mit von der Partie, was letztlich zu einer Entscheidung führt, die die gesamte Föderation erschüttert.
Am Ende steht wie auch schon bei den vorherigen eine Betrachtung der Geschichte der Andorianer von Christian Humberg.
Fazit:Bei „Feuer“ habe ich kritisiert, dass es zu viele Figuren und Handlungsstränge gibt, bei „Bestien“, dass die Föderationscharaktere in der Handlung keine Rolle spielen. Dayton Ward zeigt in „Zwietracht“, wie man es richtig macht. Er bringt das ganze Führungspersonal der Post-Nemesis-Enterprise unter und fügt dem noch eine Reihe Andorianer hinzu, von denen Shar als einziger den Lesern aus dem DS9-Relaunch bekannt ist. Ihm gelingt es dabei sehr gut, die persönlichen Beziehungen zwischen den Crewmitgliedern weiterzubringen und sie gleichzeitig immer ihre Rolle in der Handlung spielen zu lassen. Er webt öfters Bemerkungen und Szenen ein, die Bezug auf die Ereignisse der Serien und verschiedener Bücher nehmen. So besucht Picard eine neu entdeckte Aenar-Stadt, die jener ganz ähnlich ist, die Captain Archer in der Serie besucht hatte. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei die „Vanguard“ Reihe, da die Ereignisse hieraus direkten Einfluss auf die Handlung von „Zweitracht“ haben. Man muss sie aber nicht gelesen haben, um die Handlung zu verstehen.
Ward gelingt es sehr gut die politischen Verwirrungen unterzubringen, wobei er gleichzeitig mit den Augen des Star Trek Universums aktuelle Probleme wie Gentechnik und Terrorismus betrachtet. Damit hat „Zwietracht“ so ziemlich alles, was man sich von einer Star Trek Episode wünscht. Eine spannende Haltung, eine lebendige Crew und große Fragen, die sich nicht nur im 24. Jahrhundert stellen. Deshalb ist es auch das beste der vier Typhon Pact Bücher: 4.6.
Es sei noch zum Abschluss erwähnt, dass die Geschichten um den Typhon Pact noch nicht vorbei sind, auch die nächsten Bücher der Enterprise- und DS9-Crews werden von dieser interstellaren Macht beherrscht.
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