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Kindertotenlied
Bewertung:
(4.5)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 03.05.2014
Autor:Bernard Minier
Typ:Roman – Thriller
VerlagKnaur
ISBN/ASIN:978-3-426-19980-0
Inhalt:656 Seiten, Hardcover
Preis:19,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

In einer schwülen Julinacht erhält Kommissar Martin Servaz einen Anruf aus der Vergangenheit. Marianne, seine Jugendliebe aus Studienzeiten, bittet ihn verzweifelt um Hilfe in einem Mordfall. Ihr Sohn, Student in Marsac, dem »Cambridge Südwestfrankreichs«, steht unter dringendem Verdacht, seine Professorin ermordet zu haben.

Der Tatort ist verstörend und wirkt auf irritierende Weise inszeniert. Der Tatverdächtige schweigt. Ohne es zu wollen, wandern Kommissar Servaz' Gedanken in eine gefährliche Richtung. Die Musik von Gustav Mahler, die am Tatort erklang, lässt ihn unwillkürlich an den Serienmörder Hirtmann denken. Der seit Monaten Flüchtige war, ebenso wie Servaz selbst, ein großer Bewunderer des Komponisten. Will er Servaz eine Botschaft übermitteln? Schlagartig wird Kommissar Servaz durch die Ermittlungen in seine Vergangenheit zurück katapultiert. Widerstreitende Gefühle kämpfen in ihm beim Gedanken an seine eigene Studentenzeit, an alte Weggefährten und seine große Liebe. Allmählich scheint sich ein Bild aus den verwirrenden Puzzlestücken zusammenzusetzen. Ein mysteriöser Studentenzirkel beschäftigt sein Team, als sich die Ereignisse überschlagen und eine Spur tief in die Pyrenäen, an einen einsam gelegenen See führt.

Amicus mihi Plato, sed magis amica veritas - Platon ist mir lieb, aber noch lieber ist mir die Wahrheit, lautet Kommissar Servaz' Motto. Doch die Wahrheit wird ihn in diesem Fall an die Grenzen des Vorstellbaren bringen.

 

In Kindertotenlied muss Kommissar Martin Servaz seinen zweiten Fall lösen. Der Autor Bernard Minier verweist immer wieder auf den ersten Band „Schwarzer Schmetterling“, den man gelesen haben sollte. Ich hatte nach gut 200 Seiten ein Einsehen und habe mir den ersten Band gekauft, den gelesen und dann mit Kindertotenlied weitergemacht.

Um es kurz zu machen, sie haben sich beide gelohnt. Auch das Lesen des ersten Bandes war sehr schön, und dem Autor gelingt etwas, was nicht vielen gelingt, das Niveau beim zweiten Teil gleich hoch zu halten, wenn nicht sogar noch ein bisschen zu steigern.

Zu Beginn von Kindertotenlied wird der Leser mit mehreren Erzählsträngen in die Handlung eingeführt, ehe der eigentliche Mord und damit der Fall beginnt. Doch das ist gelungen. Der Einstieg ist gut und verwirrt den Leser nicht, sondern sorgt zugleich für die richtige Atmosphäre.

 

Im Laufe der Geschichte erfährt immer mehr über den Ermittler Martin Servaz. Viele private Seiten werden erzählt, und irgendwann hat man als Leser das Gefühl, einen Freund sprechen zu hören. Aber auch die anderen Figuren, die man im ersten Band schätzen und lieben gelernt hat, sind wieder mit von der Partie und gewinnen an Kontur.

Bernard Minier gelingt es, eine unheimliche Atmosphäre auszubauen und damit auch die Spannung zu steigern. Dazu kommt die fast malerische Beschreibung der Landschaft und der Umgebung.

 

Fazit:

Kindertotenlied ist ein sehr guter Thriller, der Lust auf mehr macht.