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Roter Mond
Bewertung:
(3.5)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 07.05.2014
Autor:Benjamin Percy
Typ:Roman – Mystery
VerlagPenhaligon (Random House)
ISBN/ASIN:978-3-7645-3123-2
Inhalt:640 Seiten, Hardcover
Preis:19,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

USA, zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Patrick Gamble hat sich noch nie von der Masse abgehoben, bis zu dem Tag, als Terroristen in Flugzeugen blutige Massaker anrichten und er als Einziger von 553 Passagieren sein Ziel lebend erreicht. Claire Forrester dagegen hat sich schon immer für außergewöhnlich gehalten. Aber erst, als kurz nach den Flugzeuganschlägen Spezialagenten im Namen der nationalen Sicherheit ihre Tür eintreten und ihre Eltern erschießen, begreift sie, wie anders sie wirklich ist. Chase Williams wiederum, der Gouverneur von Oregon, hat seinen Wählern versprochen, die USA vor Terror zu beschützen. Als in der schockierten Bevölkerung Rufe nach Vergeltung laut werden, wittert er die Chance für seinen politischen Durchbruch — bis er selbst zu dem wird, was er zu vernichten geschworen hat.

Doch die Terroranschläge waren nur der Beginn: Jahrelang konnten die Anderen, die Infizierten, in Schach gehalten werden. Jetzt beginnen die Unterdrückten ihre Revolution, die in der Nacht des Roten Mondes in einer Schlacht um Freiheit und Menschlichkeit gipfelt.

Seit Jahrhunderten werden die Anderen gefürchtet, gemieden und unterdrückt. Trotzdem sind, den Erhebungen zufolge, 5,2% der US-Bevölkerung mit dem Lobos-Prion infiziert. Durch Zwangsmedikation wird die durch die Krankheit verursachte Wolfsverwandlung unterbunden und den sogenannten Lykanern ein fast normales Leben ermöglicht. Doch das ändert sich schlagartig, als eine lykanische Terrorzelle mit einem blutigen Anschlag Amerika den Krieg erklärt. In dieser Zeit der allgemeinen Angst trifft Patrick Gamble, der einzige Überlebende der Terroranschläge, auf Claire Forrester, die einzige Überlebende einer von der Regierung ausgelöschten Lykaner-Familie, die auf der Flucht vor den Behörden ist. Obwohl Claire zu den Infizierten gehört, verlieben sich die beiden ineinander. Doch ihre Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt: Claires Tante wird als ehemaliges Mitglied einer lykanischen Terrorvereinigung enttarnt, und Patrick verpflichtet als Soldat für einen Einsatz in der besetzten Lupos-Republik. Diese wurde 1948 für die Lykaner auf unbewohntem Gebiet an der Grenze zu Russland gegründet. Das Land der Vertriebenen wird seither durch schwere Gefechte zwischen amerikanischen Soldaten und den Aufständischen, die Autonomie für das Land fordern, erschüttert.

Diesen blutigen Krieg und die Terroranschläge auf amerikanischen Boden macht sich

Gouverneur Chase Williams zu Nutzen, um die verunsicherten Wähler auf seine Seite zu ziehen. Mit seinen Forderungen nach strengeren Lykaner-Gesetzen ebnet er sich über die Medien den

Weg ins Weiße Haus. Doch er hütet ein dunkles Geheimnis, denn er selbst hat sich nach den Anschlägen in einem Bordell mit Lobos infiziert. Als die lykanische Revolution zunehmend brutaler wird, greift er durch: Mit Hilfe des Patriot Act setzt er für alle Lykaner eine Kennzeichnung der Pässe, ein dauerhaftes Flugverbot und eine öffentliche Registrierung in einer Datenbank durch. Doch alle politischen Sanktionen können die Nacht des Roten Mondes nicht verhindern, die alles verändern wird. Auf einem gespenstischen Schlachtfeld, welches früher einmal die amerikanische Westküste war, kreuzen sich schließlich die Wege von Patrick, Claire und Chase.

 

Im Mittelpunkt der Handlung stehen die beiden jugendlichen Protagonisten Claire Forrester und Patrick Gamble. Sie sind relativ gut beschrieben, und ihr anfängliches Schicksal hebt sie von der breiten Masse der anderen Jugendlichen ab. Im Laufe der Handlung kreuzen sich mehrmals ihre Wege, und sie empfinden etwas für sich. Die dritte Hauptfigur ist der typische machtbesessene Politiker, der nur an sich denkt. Der Charakter ist austauschbar und hat nicht diese Tiefe der beiden anderen Figuren.

Das Setting ist interessant geschildert und bietet einen interessanten Blick auf eine alternative Welt, in der es Werwölfe gibt. Auch dort gibt es gute und böse Werwölfe, die zum Teil unerkannt zwischen den Menschen leben.

Der Spannungsbogen baut sich zu Beginn sehr gut auf, doch dann gelingt es nicht immer, diesen hoch zu halten. Im weiteren Verlauf schafft der Autor das wieder, und unerwartete Wendungen sorgen für zusätzliche Überraschungen.

 

 

Fazit:

Roter Mond überzeugt durch das ins sich sehr gute Setting. Die Handlung hätte ein bisschen spannender, und die Charaktere noch ein klein bisschen tiefer gezeichnet sein können.