Inhalt:

Gute Mädchen kommen in die Hölle! Das muss zumindest die Cheerleaderin Nancy feststellen, die sich nach ihrem etwas plötzlichen Tod leicht bekleidet in der Unterwelt wiederfindet, umgeben von verrottenden Leichen und finsteren Dämonen. Da sich die junge Dame in dieser Gesellschaft recht deplatziert fühlt, geht sie eine Allianz mit Luzifer selbst ein, greift sich ein paar harte Alkoholika und eine Kettensäge und beginnt, sich den Weg zurück in die Welt zu schnetzeln ... mit apokalyptischen Folgen!

Meinung:

"Nancy in Hell" ist einer jener Comics, die zu großen Teilen auf das Aussehen ihrer Protagonistin und der blutigen Action setzen, anstatt eine wirklich fesselnde Story zu bieten. Dabei sind die Ansätze, wenn auch ein bisschen klischeebehaftet, durchaus gut, aber die Geschichte um die kesse Blondine Nancy, die stirbt und in der Hölle aufwachen muss, um sich dort durch Horden von Untoten und Dämonen zu metzeln, hat schlichtweg keinen Tiefgang, auch wenn sowohl Nancy, wie auch Satan selbst, schon interessante Charaktere zu sein scheinen, die sich von der üblichen Sichtweise auf solche abheben. Satan seinerseits ist gar nicht dieser Superfiesling, sondern eher einfühlsam und tränenbehaftet und will eigentlich nur aus seiner Rolle raus. Nancy ist dagegen weder dumm noch naiv, sondern kann austeilen und hat fast schon eine Kodderschnauze.

Leider war es das aber auch schon, denn der Rest des Comics setzt dann tatsächlich rein auf Nancys wohlgeformt gezeichneten Körper, der auch nur mit gerade ausreichender Bekleidung bedeckt ist und eben der blutigen Splatteraction, die Nancy hinterlässt, wenn sie mit ihrer Kettensäge durch die Bewohner der Unterwelt mäht.

Optisch gut gelungen sind hingegen die Artworks, die zwar amerikanischer Mainstream sind, aber dennoch ziemlich gut aussehen (ja, auch Nancy). Die Zeichnungen sind sauber und die Kolorierung ist kräftig und passend. Mehr braucht es hier nicht, aber auf der anderen Seite, rettet das auch die magere Story nur bedingt.

Fazit:

Ein viel versprechender Comic, der am Ende leider nur mittelmäßig bleibt, denn es fehlt der Story einfach an Tiefgang, auch wenn die Optik schick ist. Hier fehlt einfach der richtige Kick.