InhaltRückblick auf Teil 1 und 2: Im ersten Band konnten die Helden bereits den Eispalast der Hexe in der Nähe Paavis sehen. Nun erleben die Helden ihren ersten Sommer in der Tundra, der recht kühl und auch kurz ist.
Die eigentliche Kampagne beginnt im Peraine des Jahres 1036 mit einem Fischerfest, bei dem die Bewohner der Stadt den ersten eisfreien Wassertag des Jahres erleben. Die Helden haben sich durch die Ereignisse im ersten Teil der Kampagne eine gewisse Anerkennung bei den Bewohnern der Stadt verdient. Auch die Rondrageweihte Silja Avirion ist zurück in Paavi. Während es den Helden gelungen ist, das erste Jahr hoch im Norden gut zu meistern, hatte die Geweihte ein hartes Los gezogen. Andere wären daran vielleicht zerbrochen, aber Silja hat es nur stärker und entschlossener gemacht. Ihr Ziel ist es, die Bewohner gegen Unrecht und Gewalt zu schützen und ihnen Hoffnung zu geben. Als sie auf eine alte Legende stößt, die von einem Ort erzählt, an dem es ein Feuer gibt, mit dem man das ewige Eis brechen kann, hat sie nun ein Ziel. Doch alleine ist sie sicher, wird sie es nicht schaffen, und daher bittet sie die Helden. In der Folge müssen die Helden unterschiedliche Gegner ausschalten, und schließlich gelingt es ihnen, in den Tempel einzudringen. Das Abenteuer ist linear aufgebaut und bietet alle Elemente eines klassischen Abenteuers. Die Herausforderung an den Spielleiter ist nicht so hoch, aber die Spieler werden gut unterhalten.
Im zweiten Abenteuer des Kampagnebandes geraten die Helden in einen Konflikt der unterschiedlichen Handelshäuser der Stadt. Das Abenteuer ist eine große Herausforderung an den Spielleiter, der eine große Zahl von nicht Spielercharakteren hierbei führen muss. Die Spieler können dabei unterschiedlich und relativ frei agieren, und als Spielleiter sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sie auch einen Weg finden, der so nicht vorgesehen ist.
Im Mittelpunkt des dritten Abenteuers stehen die Schneefüchse. Durch ihre Ruhmestaten ist es ihnen gelungen, ein großes Ansehen bei der Bevölkerung zu gewinnen. Das ist der Herzogin ein Dorn im Auge. Sie empfindet es als Untergrabung ihrer Autorität, und so möchte sie sie loswerden, dabei aber nicht das Volk gegen sich aufbringen. So bedarf es eines guten Planes, wie sie das schaffen soll. Auf dem ersten Blick scheint es für die Helden relativ uninteressant zu sein, aber im weiteren Verlauf des Abenteuers, in dem die Schneefüchse ihr Ende finden werden, werden die Helden ihren Platz in der Gesellschaft und beim Ansehen der Bevölkerung einnehmen. Auch in diesem Abenteuer können sich die Helden relativ frei bewegen. Doch am Ende sollten sie zusammen mit den Schneefüchsen kämpfen.
Im letzten Abenteuer geht es darum, dass die Helden ein Heilmittel für den so genannten Fluch der Eisherzen finden. Dabei gehen sie davon aus, einem alten Bekannten zu helfen, aber eigentlich sind sie das Instrument einer anderen Person. Auf ihrem epischen Abenteuer werden die Helden schließlich auch auf einen Drachen treffen, welches das Highlight dieses relativ einfach gestrickten Reiseabenteuers ist.
Was gesehen wird: Tauwetter ist der dritte Teil der dreiteiligen Erben des schwarzen Eises Kampagne für das Rollenspiel das Schwarze Auge. Angesiedelt ist sie im hohen Nordens Aventuriens. Insgesamt besteht die Kampagne aus rund einem Dutzend kürzerer oder längerer Szenarien. Zunächst werden die Helden im ersten Kapitel „Zorneswogen“ mit Dermot in Paavi zusammentreffen. Er ist dabei, weitere Mitstreiter zu sammeln, die eine Eroberung von Paavi unterstützen. Dabei kann er die Unterstützung der Helden gebrauchen. In der Stadt selbst geraten sie unversehens in einen Angriff plündernder Throwal. Zwar können sie den Angriff zurückschlagen, aber müssen selbst die Stadt verlassen, weil sie durch ihren Einfluss eine Bedrohung für die Herzogin darstellen. So macht man sich auf den Weg nach Bjaldorn, um den Baron Fjadir als wertvollen Verbündeten zu gewinnen. Doch zunächst treffen sie in Estiva auf ihre alte Waffengefährtin Sulja, die sich zur Herrscherin über die Stadt aufgeschwungen hat. Nachdem man auch dort für Ordnung gesorgt hat, geht die Reise weiter zum eigentlichen Zielort Bjaldorn. Dort gilt es, den Herrscher von seinem Fluch zu befreien und ihn so für die gemeinsame Sache zu gewinnen. Wenn man meint, dass wäre das Abenteuer, so haben sich die Helden getäuscht, denn nach der Rückkehr in Dermots Lager wartet dort ein alter Bekannter, der aus dem Abenteuer Feuerbringer noch einen Gefallen einfordert, der die Helden in den naheliegenden ehemaligen Eispalast Gloranas führt. Schließlich kommt es zum großen Finale, und die Helden stellen einen wichtigen Faktor in der Eroberung Paavis dar.
Tauwetter ist der dritte Teil von Erben des Schwarzen Eises, einer Trilogie für Das Schwarze Auge im Hohen Norden Aventuriens. Es bildet das eiskalte Finale der dreiteiligen Kampagne, die sich mit den Konsequenzen des Untergangs des Eisreiches beschäftigt, und den Helden die Möglichkeit gibt, Geschichte zu schreiben. Zum Spielen dieses Abenteuers benötigen die Spieler nur das Basisregelwerk Das Schwarze Auge. Kenntnisse weiterer Spielhilfen, vor allem der Regionalbeschreibung Im Bann des Nordlichts, sind hilfreich, aber nicht notwendig.
Im dritten Band gibt es nun eine Vielzahl von Figuren auf die der Spielleiter zurückgreifen kann und die die Helden bereits kennen. Eine sehr tragende Rolle kommt da natürlich Dermot von Paavi zu, der sein rechtmäßiges Erbe antreten will. Ihn sollte man positiv darstellen, damit die Handlung nicht kippt. Auch Sulja mit ihrem tragischen Zielen ist ein interessanter Charakter, der den Helden gegenübertritt. Aber auch einige interessante Figuren werden neu eingeführt, und am Ende sollten die Helden einige mächtige Verbündete gewonnen haben. Fazit:Damit kommt man zum eigentlich Problem dieses Abenteuers und der Reihe. Die Helden sind nur die Handlanger der Mächtigen und können nicht selbst groß agieren. Die Anwerbung der unterschiedlichen Charaktere ist gut und stimmig. Auch die Sequenz um Sulja ist gut spielbar, aber bei der Schlacht hätte man für die Helden einen Spezialeinsatz konstruieren können, während draußen das eigentliche Getümmel ist. Auch ist die Handlung recht kampflastig. Rollenspielelemente kommen mir ein bisschen zu kurz. |
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