InhaltRimillia ist ein Planet, dessen eine Hemisphäre dauerhaft seiner Sonne zugewandt ist. Daher sind seine Tag- und Nachtseite fortwährend den Extremen von heiß und kalt ausgesetzt. Nur ein kleiner Streifen der Planetenoberfläche ist bewohnbar – bis jetzt.
Die Dumada planen, Rimillia mithilfe von gigantischen Impuls-Motoren von unvorstellbarer Kraft zum Rotieren zu bringen, um die ganze Welt Besiedlungstauglich zu machen. Doch einige befürchten, dass die damit verbundenen enormen Kräfte stattdessen den ganzen Planeten auseinander reißen könnten. Damit beauftragt den Dumada zu helfen, muss Captain Kirk einen entführten Wissenschaftler retten, der für das Projekt von entscheidender Bedeutung ist.
Doch kann überhaupt noch jemand, wenn die gigantischen Motoren einmal aktiviert wurden, Rimillia – und die U.S.S. Enterprise – vor der totalen Zerstörung bewahren?
Über den AutorSeit mehr als 30 Jahren schreibt der 57jährige Jerry Oltion nun schon Kurzgeschichten und Romane. Allerdings war das beileibe nicht sein erster Job. Bevor Oltion anfing sich als Vollzeit-Schriftsteller einen Namen zu machen verdiente er seinen Lebensunterhalt mit unterschiedlichen Arbeiten wie z.B. Steinmetz, Gärtner, Tischler, Förster, und sogar als DJ. Mehr als 150 Kurzgeschichten und 15 Romane flossen in der Zwischenzeit aus Oltions Feder, sodass er von den Herausgebern des US-Science-Fiction Magazins ANALOG zu den bedeutendsten Science-Fiction Autoren Amerikas gewählt wurde. 1998 erhielt er für seine Novelle „Abandon in Place“ sogar den Nebula-Award.
ÜberblickDie Enterprise wird von der Sternenflotte zum Planeten Rimillia beordert, um dem dort ansässigen Volk der Dumada, welches um Hilfe gebeten hatte, Unterstützung zu teil werden zu lassen. Die Dumada bewohnen einen Planeten, der seiner Sonne – bedeutungsschwanger „Fackel“ genannt – immer die gleiche Seite zuwendet. Nur auf einen schmalen Streifen zwischen Tag- und Nachtseite ist im immerwährenden Zwielicht überhaupt Leben möglich. Leider sind die Dumada mit dem von ihnen einst besiedelten Planeten nicht besonders sorgsam umgegangen. Überbevölkerung und ein Raubbau an der Natur fordern ihren Tribut: Den Dumada geht eher kurz- als langfristig die atembare Luft aus. In ihrer Not setzen die Dumada alles auf eine Karte. Mit tausenden von Impuls-Triebwerken wollen sie ihren Planeten in Rotation versetzen, damit er für zukünftige Generationen komplett besiedelbar wird. Doch nicht bei allen Dumada findet dieser Plan Anklang. Die Bevölkerung unterteilt sich in die Befürworter, welche zurzeit eine knappe Mehrheit haben, und die Gegner des Projekts, welche aus Angst oder Resignation gegen den Versuch sind, den Planeten zum Rotieren zu bringen. Als dann auch noch der Chef-Wissenschaftler des Rotationsprojektes entführt wird, stehen Kirk, Spock und Scotty vor der scheinbar unlösbaren Aufgabe, ihn schnellstens aus der Hand der Extremisten zu befreien oder aber das Projekt ohne ihn in Gang zu setzen. Oder gibt es womöglich noch eine dritte Alternative? Zumindest Doktor McCoy ist davon überzeugt.
FazitMan kommt um das Gefühl nicht herum, dass jeder Star Trek-Roman die vorangegangenen an bombastischer Handlung noch zu übertreffen hat. Da macht auch „Das Ende der Dämmerung“ keine Ausnahme. Nicht weniger als ein ganzes Volk steht auf dem Spiel, wird ein Planet in Drehung versetzt werden muss, um ihn komplett besiedelbar zu machen. Nicht weniger als tausende von Impulstriebwerken über den gesamten Planeten verteilt sind dafür notwendig. Natürlich duldet das ganze Vorhaben auch keinen Aufschub, denn nur heute ist die Planetenkonstellation im Sonnensystem so, dass allzu chaotische Verwicklungen im Subraum ausgeschlossen werden können. Der nächste Termin wäre erst wieder in 4000 Jahren. Aber was wäre eine spannende Star Trek-Handlung auch ohne eine tickende Uhr im Hintergrund.
Die Entwicklung der Charaktere gelingt Oltion, allerdings dürfte man bei einem preisgekrönten Schriftsteller mit über 30 Jahren Erfahrung auch erwarten, dass er das Handwerkszeug beherrscht. Allein die Handlung des Romans ist in meinen Augen komplett unglaubwürdig. Dabei ist es noch nicht einmal die Idee, einen Planeten in Rotation zu versetzen, die weit hergeholt und abwegig erscheint. Auch die Idee dafür Tausende von Impulstriebwerken zu benutzen, lasse ich noch gerade eben mit zwei zugedrückten Augen durchgehen. Es ist vielmehr das, was Oltion sich im Laufe der Geschichte so an Plot-Twists aus den Fingern saugt, was selbst bei hartgesottenen Star Trek Fans (die in Bezug auf Rom einiges gewohnt sind), Gänsehaut hervorruft. Kleines Beispiel gefällig? Okay, aber Vorsicht, Spoileralarm!
Kirk und irgendein Redshirt haben sich bei dem Versuch den entführten Wissenschaftler zu befreien erwischen lassen. Okay, das kommt vor. Nun sitzen sie alle drei zusammen in einer Gefängniszelle, die gleichzeitig als Lebensmittellager für ihre Bewacher dient. Wem das noch nicht kurios genug ist (Welcher vernünftige Mensch… pardon Alien, würde wohl seine Gefangenen zusammen mit seinen Lebensmittel einsperren, damit diese die Lebensmittel in Ruhe vergiften können?), dem fliegen spätestens bei der Ausbruchsidee die Ohren ab: Der Redshirt-Charakter ist zufälligerweise Hobby-Bierbrauer und hat bei seiner letzten Panscherei etwas von seinem Bier auf sein Uniformhemd gekleckert. Die Hefe in diesem Fleck will nun dazu benutzt, im Turbogang das Malzbier der Bewacher zu einem Ultra-Starkbräu vergären zu lassen, um die Bewacher betrunken zu machen und somit auszuschalten. Alles klar?
Ich will den Roman aber auch nicht zu schlecht machen. Von solcherlei Unglaubwürdigkeiten einmal abgesehen ist es durchaus anständige Star Trek Kost, bei der Fans auf ihre Kosten kommen werden.
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