„Grimm 2 – Die Schlachtbank“ ist ein Roman zur gleichnamigen Fernsehserie, die in Deutschland im Free-TV auf VOX läuft/lief. Die Serie spielt in der Gegenwart in Portland (USA). Hintergrund ist jener: Die Fabelwesen aus Grimms Märchen existieren wirklich, sie sind eine Spezies Mensch, die tierische oder fabelwesenähnliche Verwandlungen durchführen können, um ihr wahres Ich zu offenbaren. Als Beispiel wären da z. B. „Blutbader“ (werwolfähnliche Wesen) oder „Hexenbiester“. Ja, an solche Namen muss man sich bei dieser Serie gewöhnen, denn es gibt auch „Eisbiber“, „Fuchsteufel“, etc..
Normale Menschen können diese „Wesen“ normalerweise nicht erkennen, es sei denn, sie wollen es. Ausnahme bilden hier die „Grimms“, Menschen, die es sich seit Jahrhunderten zur Aufgabe gemacht haben, diese Wesen zu jagen. Sie können nicht nur die wahre Natur erkennen, sondern sind auch mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet für den Kampf gegen eben solche Kreaturen.
In der Fernsehserie wie auch im Buch sind folgende Personen die Hauptfiguren:
- Nick Burkhardt, Ermittler der Mordkommission Portland und ein Grimm - Hank Griffin, Partner von Nick Burkhardt, der erst im Verlauf der Serie von den Wesen erfährt - Eddy Monroe, Freund von Nick und ein „Blutbader“ - Juliette Lambert, Nicks Freundin, die ebenfalls erst später von den Wesen erfährt - Sean Renard, Captain von Nick und Hank, ebenfalls ein Wesen („Hexenbiest“) . Rosalee Calvert, Monroes Freundin, Inhaberin eines Kräuterladens und eine „Fuchsteufelin“
Wichtig ist zu wissen, dass Nick nicht der klassische „Grimm“ ist, sondern auch durchaus auch Freundschaften zu den Wesen aufbaut, da nicht alle grundsätzlich böse sind (z. B. neben den erwähnten „Eisbibern“ auch nicht unbedingt die „Nagersteins“ (diese NAMEN!)).
Zur Aufmachung des Buches lässt sich nicht viel sagen. Das Cover zieren die beiden Schauspieler von Nick und Hank und ein heruntergekommenes Anwesen im Wald. Es ist ein reguläres Softcover im DIN A5-Format (denke ich) mit knapp 380 Seiten, wobei 7 Seiten aus einem Interview mit dem Schauspieler Silas Weir Mitchell bestehen, dem Hauptdarsteller von Eddy Monroe.. Zur Übersetzung und weiteren Qualität werde ich etwas im Fazit sagen.
Inhalt(Vorsicht kleinere Spoiler!)Ohne Spoiler geht es nicht. Aber die werden hier, wie auch die gesamte Beschreibung des Inhalts, sehr kurz ausfallen. Dieses Buch ist laut Autor zwischen den Folgen „Die Untoten“ und „Ruhe sanft“ einzuordnen.
Nick und Hank werden zu einem Fall gerufen, bei dem in einem abgelegenen Wald in der Nähe Portlands ein Bündel menschlicher Knochen gefunden wird, die zerteilt und, wie sich später herausstellt, gekocht und abgeschabt wurden. Beiden ist sehr schnell klar, dass diese Tat nur Wesen durchgeführt haben können und machen sich an die Ermittlungen, bei denen immer mehr menschliche Knochen zu Tage gefördert werden. Währenddessen versucht Monroe, einem alten Freund zu helfen, der versucht, das „Tier“ in ihm im Zaum zu halten.
Nick und Hank finden heraus, dass in den letzten Wochen auffällig viele Menschen in Portland verschwunden sind und dass die Zeitspanne zwischen den möglichen Entführungen immer kürzer wird. Als dann auch noch Hank verschwindet, muss Nick sein gesamtes Grimmwissen aufbieten, um seinen Freund zu retten.
Fazit /h4>Das Buch ist wie sein Vorgänger keine Offenbarung in Bezug auf den Schreibstil. Ich will dies nicht auf die Übersetzung zurückführen, denn ich kenne ja das Original nicht, aber da es sich bei diesem Roman um ein „Buch zur Serie“ handelt, gehe ich fest davon aus, dass es dort wohl auch keine Hochliteratur war.
Die Story war mir, selbst für einen Phantasieroman, doch ein wenig zu abgefahren. Außerdem passten einige Dinge für mich einfach nicht zusammen. Auf der einen Seite Monroe, der einem Werwolf Pilates und Yoga beibringen will (ich dachte erst, ich hätte mich verlesen…), auf der anderen Seite äußerste Brutalität mit Kannibalismus. Und was die Geschichte um Juliette, die als Tierärztin praktiziert, jetzt mit dem Plot zu tun hat…ich weiß es nicht wirklich.
Ich habe beim Vorgänger, trotz mancher Mängel, eine relativ moderate Note verteilt. Auch auf diesen Roman trifft zu, dass er sich für den Urlaub am Stand oder Schwimmbad definitiv eignet und man nicht wirklich viel falsch macht, wenn man keine zu hohen Erwartungen hat. Was ihn aber deutlich schlechter als „Der Eisige Hauch“ macht ist die wirklich hanebüchene Story gepaart mit großer Brutalität neben fast slapstickartigen Einlagen seitens Monroe. Passt irgendwie nicht und der Teil um Juliette ist nahezu überflüssig. Das Interview mit Silas Mitchell ist allerdings wirklich nett zu lesen.
Trotzdem, wer noch eine Reiselektüre der ganz leichten Art braucht und vor ein bisschen Brutalität nicht zurückschreckt, kann getrost zugreifen.
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