Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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Exkarnation
Bewertung:
(4.3)
Von: Carsten Rauber
Alias: Thynar
Am: 12.08.2014
Autor:Markus Heitz
Typ:Roman
VerlagKnaur
ISBN/ASIN:978-3-426-51623-2
Inhalt:607 Seiten, Softcover
Preis:14,99 EUR
Sprache:Deutsch

Vorbemerkungen

Bei diesem Roman fällt es schwer, dem geneigten Leser keine Überraschung zu verderben. Daher folgt unter „Inhalt“ eine spoilerfreie Inhaltsangabe, welche dem Klappentext entspricht. Darauf folgen 2 weitere Handlungsstränge, welche aber alleine schon durch das erwähnen von Namen spoilern.

 

Inhalt

Zitat des Klappentextes:

Ein Wagen rast unvermittelt auf sie zu und überrollt sie. Claire stirbt an Ort und Stelle, obwohl sie ihrem Mann noch helfen wollte, der vor ihren Augen bei einem Überfall erschossen wird – doch ihre Seele verlässt die Erde nicht. Beherrscht von dem Wunsch, die Mörder zur Rechenschafft zu ziehen, fährt sie in den Körper der Selbstmörderin Lene von Bechtstein. Doch Lenes Körper war eigentlich für jemand anderen vorgesehen, und Claire gerät mitten hinein in einen uralten Krieg.

Dieser kurze Abriss ist nicht mehr als die Zusammenfassung des Anfangs des Buches. Zwei weitere Handlungsstränge werden nicht erwähnt. Wer mehr über den Inhalt wissen möchte, liest nach dem Spoileralarm weiter. Alle andern einfach überspringen.

 

SPOILERALARM nur lesen wenn man auf eine kleine Überraschung verzichten möchte

Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit einem alten Bekannten: Eric von Kastell mit seinen Dämonenwandlerfähigkeiten. Dieser jagt anfangs lediglich einer Wandlerin nach, wird aber unversehens in größere Schwierigkeiten gezogen als erwartet und willkommen. Libra, eine Geheimorganisation, wird auf ihn aufmerksam und zwingt ihn von all seinem Können zu zehren um zu überleben.

Es gibt noch einen dritten Minihandlungsstrang, der sich um einen geheimnisvollen Mann dreht, der immer wieder kurz auftaucht, mysteriöse Fragen stellt und dann den ein oder anderen Seelenwanderer ausknipst.

 

Aufmachung und Lektorat:

Ein sehr düsterer Umschlag in schmutzigem schwarz, geziert von einer Hand, die einen zertrümmerten Schädel hält. Mir persönlich gefällt das Cover gut. Allerdings hat es nicht wirklich was mit dem Inhalt des Buches zu tun. Der Umschlag selbst weist an der Vorder- und Rückseite die bekannten verlängerten und nach innen gefalteten Einschläge auf, welche im Inneren ein Bernsteinschmuckstück zeigen. Auch hier sehr stylisch und dieses Mal sogar mit Inhaltsbezug (mehr oder weniger). Das Lektorat hat gut gearbeitet. Mir sind im Buch lediglich zwei Fehler aufgefallen. Ein Schreibfehler und eine ganze Zeile ohne Leerzeichen. Nicht weiter tragisch aber zumindest eine Zeile ohne Leerzeichen springt einem regelrecht ins Auge.

Kurze Erwähnung auch was den Umfang des Buches betrifft: Man hat schon ein ordentliches Buch von 600 Seiten in der Hand aber die Schriftgröße und der Zeilenabstand sind etwas größer als in anderen Büchern. Dies sorgt aber für ein sehr entspanntes und flüssiges Lesen.

 

Schreibstil

Ein typischer Markus Heitz, nicht mehr aber auch nicht weniger. Entweder man mag seinen Stil oder nicht. Heitz beherrscht das düstere, blutige Schreiben in meinen Augen sehr gut. Was Grausamkeiten angeht sind auch in diesem Buch mehr als genug vorhanden aber im Gegensatz zu den Albae finde ich, passen sie ins Buch und kommen mir nicht wie reiner Selbstzweck vor. Um es kurz und knapp zu sagen, der Autor bleibt sich treu. Was mir auch sehr gut gefällt, sind kleine Anspielungen auf seine anderen Romane, welche seine Welt konsistent und, auch wenn es Fantasy ist, glaubhaft wirken lassen. So hat zum Beispiel ein bekanntes Beerdigungsunternehmen seinen kleinen Auftritt.

 

Fazit:

In meinen Augen ein rundum gelungener Roman. Wer Markus Heitz mag, wird auch dieses Buch mögen. Alle anderen sollten sich, zwecks besserer Hintergrundinfos, besser zuerst mit der „Ritus“ und „Kinder des Judas“ Reihe beschäftigen. Zwingend nötig ist dies aber nicht. Die Geschichte um Claire mit all ihren Aspekten ist wirklich sehr gut zu lesen und wirkt von den Handlungen der Personen her sehr glaubhaft und rund. Einzig der Einstieg in den Roman wirkt mit etwas Abstand betrachtet ein wenig konstruiert. Ich sage absichtlich, mit Abstand betrachtet, denn beim Lesen selbst ist es mir nicht aufgefallen, zu sehr hatten mich die Action und der Roman selbst im Griff. Ein Pageturner. Was mich auch zum größten Manko des Romans bringt. Es ist der erste von wahrscheinlich zwei Bänden und endet in jedem Handlungsstrang mit einem brutalen Cliffhanger. Auf der anderen Seite hätte ich jetzt nicht schlecht Lust die indirekten Vorgänger zu Lesen. Heitz Fans können aus der 4,3 ruhig eine höhere Note machen.