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James Bond für Besserwisser
Bewertung:
(4.8)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 12.11.2014
Autor:Danny Morgenstern
Typ:Nachschlagewerk
VerlagDamokles Verlag
ISBN/ASIN:
Inhalt:732 Seiten, Softcover
Preis:34,90 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Was für ein Wackerstein!

Alter Schwede!

Mein lieber Schwan!

Huiuiuiuiui!

 

Ich muss übrigens an dieser Stelle zugeben, dass dies mein erstes Rezensionsexemplar ist, von dem ich nicht jede einzelne Seite sorgfältig gelesen habe. So viel geballte bond'sche Awesomeness würde vermutlich selbst Chuck Norris nur mit einer mindestens mittelprächtigen Migräne überstehen.

Der Sinn dieses monumentalen Werkes besteht aber auch nicht darin, es von Buchrücken zu Buchrücken durchzulesen, sondern so ein fettes Nachschlagewerk ist schlichtweg dazu prädestiniert, neben der Toilette zu liegen, damit man mal kurz ein paar Blicke hineinwerfen, sich ein paar Details einprägen und bei „sinnvoller“ Gelegenheit in einer Konversation fallen zu lassen. Wichtig ist mir hier, dass mein Vorschlag eines sinnvollen Ortes für die Schwarte keinen Hinweis auf die Qualität darstellt, denn die ist absolut untadelig. Was den Ort angeht, an dem sich dieses Buch permanent befinden sollte – das kann einfach überall sein, wo man regelmäßig etwas Zeit verbringt und sich zerstreuen möchte: im Wintergarten, neben dem Telefon, auf dem Nachttisch...

 

Auch nachdem ich ein paar Tagen über meinem Text gebrütet habe, ist mir immer noch nicht ganz klar, wie man so etwas rezensieren kann, denn was soll ich mehr dazu sagen, als dass wir es hier mit einem dicken Buch zu tun haben, das unfassbar viele Fakten zur Roman- und Filmfigur James Bond bietet. Es wäre noch eine Möglichkeit, die 29 Kapitelüberschriften aufzuschreiben, aber auch das wäre irgendwie nicht so recht zielführend. Naja, ein paar kann ich aber trotzdem gerne aufzählen: Der Blick durch die Pistole, Der Film vor dem Film, Die Einführung James Bonds, Eine Sekretärin packt aus, „James Bond? So ein Unsinn!“...

Dazu kommen noch ein paar Anhänge: Darsteller ohne Nennung im Abspann, Tabgo to the Death, Die Spiele in der Welt des James Bond, Quellennachweis.

 

Tja, das also erwartet euch in diesem Schmöker. Mehr Informationsschnippsel (sowohl textuell als auch in Form von Farbfotos) als man in einem Leben behalten oder gar vergessen könnte.

Ihr fragt nach meinem Lieblingsdetail des Buches? Die Frage ist leicht beantwortet und steht exemplarisch für die an Wahnsinn grenzende Detaildichte des Buches. Ich liebe einfach das kleine Balkendiagramm, das angibt zu wie vielen Prozent der Filmdauer James Bond sich in Gefangenschaft befindet. Absoluter Spitzenreiter ist hier unangefochten Goldfinger mit knapp über 50% und das Schlusslicht mit 0% bildet Ein Quantum Trost. Genial. Wer die Zeit hat, die dazu nötigen Daten herauszufinden und eine Tabelle damit zu füttern, gehört entweder geherzt und geknutscht oder wahlweise verprügelt und eingesperrt – je nach Blickwinkel.

 

Fazit:

Tja. Mission erfüllt, Mr. Morgenstern! Die 730 Seiten sind prallgefüllt mit perfekten kleinen Klugscheißerdetails, die man immer mal in die diversesten Unterhaltungen einfließen lassen kann. Da ist man ganz klar der Star auf absolut jeder Party. „Wusstest du schon, dass James Bond sich in „Lizenz zum Töten“ von der Fassade des Casino de Isthmus abseilt und sich dabei von der Brust einer Statue abstößt und im selben Moment erschallt unten im Verkehrsgetümmel eine Hupe – vom Timing her so, als habe Bond das Geräusch ausgelöst.“ Ein Kracher, oder?

Die Zielgruppe wird also perfekt bedient und alle anderen werden sich für das Buch ohnehin nicht interessieren. Etwas „Fazitigeres“ fällt mir tatsächlich nicht ein, außer, dass ich das Machwerk für ein tolles Teil halte und ich voller Bewunderung für den Autoren (oder besser: Faktensammler) bin.