Bei „Zeit des Bösen – Soum“ handelt es sich sowohl um den Prolog als auch einen Spin-Off der „Zeit des Bösen“-Reihe, einem ambitionierten Projekt von Luis Royo und seinem Sohn Romulo, das seine Fortführung in den Artbooks „Apocalypse“ und „110 Katanas“ erfährt (Rezensionen folgen!). Bei „Soum“ handelt es sich dabei um einen waschechten Manga (naja, nicht ganz waschecht…er wird europäisch gelesen) aus der Feder von Kenny Ruiz, einem spanischen Autor/Zeichner.
Bei dem Buch handelt es sich um ein kleines kompaktes Taschenbuch mit Schutzumschlag und insgesamt 176 Seiten inklusive erklärendem Anhang. Die Zeichnungen sind schwarz-weiss gehalten und der Stil…, nun, ich kenne mich nicht besonders in der Fachsprache aus, deswegen würde ich es „Standard Manga“ nennen, nicht zu realistisch, aber auch nicht zu „klassisch comichaft“.
Worum geht es? Postapokalyptisches zerstörtes Tokyo, nachdem Himmel und Hölle beschlossen haben, ihren Krieg auf der Erde auszutragen. Gangs kontrollieren die Stadt und mystische Wesen lauern sowohl als Gefahr als auch als Helfer an jeder Ecke…und mittendrin: Soum, eine Frau mit einer nicht sonderlich erbaulichen Vergangenheit, die aufgrund dieser niemanden an sich heranlässt. Leicht bekleidet schwingt sie ihr Katana durch zahlreiche Kämpfe auf der Suche nach Luz, einer Frau, deren Schicksal vorbestimmt ist und der eine besondere Rolle im Krieg zwischen Himmel und Hölle zukommen soll. Ein Großteil der Geschichte beschäftigt sich hier auch mit der Vergangenheit Soums, die erklärt, warum sie nun so ist, wie sie eben ist.
Dies ist der Inhalt der Story. Im Anhang befinden sich dann noch Erklärungen zum „Zeit des Bösen“-Universum mit Zeichnungen der Royos. Einige der Erklärungen sind hier sehr hilfreich, um die Geschichte des Mangas besser zu verstehen, also besser vorher anschauen!
Meinung„Zeit des Bösen – Soum“ macht genau das, was es soll. Kurzweilig unterhalten, mit viel Action. Das ist das, was auf den ersten Blick rüberkommt. Dass es sich dabei um eine wirklich gelungene Einführung in die Artwork-Folgebücher handelt, kann man natürlich erstmal nicht ahnen. Muss man allerdings auch nicht zwangsweise, denn auch so lässt sich „Soum“ gut lesen. Die Zeichnungen wissen zu gefallen und, obwohl ich beim Namen „Royo“ an anderes gedacht habe, die Illustrationen „expliziter“ Szenen halten sich in Grenzen. Dass Soum leicht bekleidet durch den Manga stürmt, ist dabei vollkommen okay und die wenigen etwas deutlicheren Szenen sind jetzt auch nicht zu übertrieben. Bei der Übersetzung sind mir keine Mängel aufgefallen, so dass ich sie einfach als „Sehr gut“ bezeichne.
Fazit /h4>Ohne es irgendwie disrespektierlich zu meinen:
Ich stehe morgens am Bahnhof im Zeitungsladen und habe eine längere Zugfahrt vor mir, ca. 10,00 € sind in meiner Tasche.
Was tue ich?
Ich kann mir „Zeit des Bösen – Soum“ kaufen und werde für die Fahrt zufriedengestellt werden. Ich kann mir aber auch ein anderes kurzweiliges Buch kaufen und würde einen ähnlichen Effekt haben.
Was will ich damit sagen?
„Soum“ ist für Fans von Mangas sicherlich keine schlechte Wahl, für Menschen, die sich eh die komplette „Zeit des Bösen“-Reihe kaufen wollen, eventuell sogar ein Muss. Man macht nicht viel falsch, wenn man sich zum Kauf entschließt. Aber man sollte auch nichts über alle Maße herausragendes erwarten.
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