InhaltBei Panini Comics wird dieser Band nicht unter Ultimate Comics gelistet, aber dort gehört er eigentlich hin. In diesem ersten Band einer zweibändigen Serie finden wir Inhalte der Ultimate X-Men, der Ultimates und des Ultimativen Spider Man Miles Morales. Sie alle haben im Grunde das gleiche Problem, die gesamte Welt hat das gleiche Problem: ein gigantischer Kerl ist auf dem Nichts aufgetaucht, so groß, dass Gozilla dagegen wie ein Gartenzwerg wirkt. Dieser gigantische Kerl ist im Ultimate Universum bislang offenbar unbekannt, niemand scheint ihn zu kennen, der Name Galactus sagt keinem was. Und doch ist er es. Der Weltenverschlinger, wie er auch genannt wird, erscheint mitten in New Jersey und in sehr kurzer Zeit ist von dieser Stadt nichts mehr übrig. Die Ultimates, SHIELD und die Armee greifen ihn an, ohne sichtbaren Erfolg. Im Gegenteil, Tony Stark findet heraus, dass alle Angriffe dieses Wesen aus reiner Energie nur stärken. Also stellt man die Angriffe ein.
Galactus zieht weiter umher, sucht ein paar Dinge zusammen und beginnt etwas zu bauen. Die Energien, die er ausstrahlt sind gewaltig und auch gewaltig fremd. Er gehört nicht einmal in dieses Universum, jemand muss ihn sozusagen hier abgelegt haben. Die Ultimativen schmieden Pläne. Einer der Pläne betrifft eine andere Realität, eine Reise dorthin und das mit einem ungewöhnlichen Gespann. Jener Reed Richards, der schon zweimal die Welt fast auf den Knien hatte, ist der Begleiter von Jung Spiderman Miles Morales. Zusammen versuchen sie in der Realität, aus der dieser Galactus gekommen ist, den Weg zu finden, wie man ihn dort los geworden ist. Natürlich läuft es in jener Welt anders ab als geplant und besonders für Reed Richards kommt es zu einer Begegnung, die sein Innerstes erschüttert.
Aber auch die Mutanten und eine große Schar Ultimativer unter Nick Fury haben ein schreckliches Problem. Zusammen mit Galactus ist eine ähnlich große Gefahr auf der Erde gelandet, der Gah-Lak-Tus-Schwarm. Diese schier endlose Zahl an fliegenden Droiden infiziert Lebende mit Nanobots, die jeden in seelenlose Robotzombies verwandeln. Ganz vorn mit dabei sind Leute von AIM, die es als große Chance ansehen und einen Kult um den Gah-Lak-Tus-Schwarm übernehmen. Auch der Hulk hilft diesmal nicht weiter. Der wütende grüne Riesen ist schnell verseucht und kämpft für die Roboter des Schwarms. Doch ist der Schwarm an mehr als nur einem Ort. Die Mutantin Pixie versucht die Überlebenden von Tian und Utopia per Teleportation zu retten, landet aber in einer leblosen Zwischenzone, in der noch viel mehr dieser hinterlistigen Droiden hausen. Die Muntanten sind dort allerdings nicht völlig allein mit dem Schwarm.
Schreibstil & ArtworkDie Autoren unternehmen hier ein spannendes Experiment. Sie nehmen die Helden und Situationen der bestehenden Ultimate Serien und werfen sie abwechselnd in eine Geschichte, wie sie in Marveluniversen kaum kritischer sein können. Brian M. Bendis und Joshua Hale Fialkov machen das wirklich gekonnt. Sie nehmen den Schwung aus den anderen Bänden der Serien mit, allerdings hat das den Haken, dass man diese kennen sollte, sonst wird es schnell verwirrend. Hier kommen sehr viele Helden in sehr viele verschiedene Situationen mit sehr viel Text, sodass man durchaus den Überblick verlieren kann. Das ist auch der Grund, warum ich das zu Beginn ein Experiment nannte. Auch die Zeichner nutzen zum Teil sehr unterschiedliche Stilrichtungen, was das Chaos in diesem Band noch zusätzlich fördert. Zwei Figuren werden aus dem Pulk an Helden aber jeweils heraus gepickt. Die Autoren lassen uns in ihre Seele blicken und geben einem Band voller harter Action damit auch wieder zusätzliche Tiefe. Die Buchstaben 'Brian M. Bendis' sind und bleiben ein Gütesiegel. Sein neuer Liebling Miles Morales bekommt hier eine Hauptrolle aber auch Rogue darf in dem Band eine Menge aus der Ich-Perspektive erzählen, was zu gefallen weiß. Das Material ist toll, die Übersetzung von Alexander Rösch gewohnt erstklassig und wie bei Panini üblich, fehlen leider die Seitenzahlen. Gerade bei so dicken Bänden mit mehr als 150 Seiten wäre das wirklich hilfreich.
Fazit:Nach dem ersten Lesen war ich zwiegespalten. Es passiert sehr viel mit unheimlich vielen Helden an unterschiedlichen Orten und dann auch noch mit unterschiedlichen Zeichenstilen. Klar, das ist man gewohnt bei den Marvel Sammelbänden, aber hier stieß es mir besonders auf. Vielleicht lag es daran, dass man hier gleich 3 Serien in einer hat. Die letzten Bände von den Ultimativen Serien liegen schon ein Weile zurück und da hat man einfach nicht mehr alles so im Kopf. Es gefallen mir auch nicht alle Abschnitte in diesem Band gleich gut, obwohl ich alle 3 Serien gern lese. Die Wertung ist daher ein Durchschnittswert für den ganzen Band. Lohnt es sich? Unbedingt. Nicht nur, weil es die Fortführung des Ultimativen Marvel Universums ist, in der mancher Charakter sich real weiter entwickelt, es lohnt sich auch, weil der zweite und abschließende Band dieser Miniserie noch viel besser ist und man Band 1 vorher gelesen haben sollte. Ich bekam den zweiten, während ich mit der Rezension begann. Ein Blick hinein und ich musste hier Pause machen. Also ja, es lohnt sich.
|
||||||||||||||||||||||