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Das Küstengrab
Bewertung:
(4.0)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 31.01.2015
Autor:Eric Berg
Typ:Roman – Thriller
VerlagLimes (Randomhouse)
ISBN/ASIN:978-3-8090-2641-9
Inhalt:416 Seiten, Softcover
Preis:14,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Als junge Frau verließ Lea ihre Heimat und wanderte nach Argentinien aus. Im Mai 2013 kehrte sie nach dreiundzwanzig Jahren erstmals nach Kaltenhusen, in das winzige Dorf auf der Ostseeinsel Poel zurück. Doch Leas Besuch endete mit einem schrecklichen Unglück: Bei einem Autounfall kam ihre Schwester Sabina ums Leben, Lea selbst wurde schwer verletzt und leidet seither an Amnesie. Vier Monate nach dem Unfall zieht es Lea wieder nach Poel — sie will herausfinden, was sie im Mai 2013 auf die Insel führte und wie es zu dem rätselhaften Unfall kommen konnte. Da sich Lea nicht mehr erinnern kann, ist sie auf die Hilfe ihrer Jugendfreunde angewiesen. Doch deren Berichte über die Geschehnisse im Mai widersprechen sich. Sie scheinen ein Geheimnis vor Lea zu verbergen, das weit in ihre gemeinsame Vergangenheit reicht ... Vor der stimmungsvollen Kulisse der abgelegenen Ostseeinsel Poel entwickelt Eric Berg eine raffiniertes Verwirrspiel um Schuld, Vertrauen und Erinnerung, das den Leser mitten hinein führt in die Abgründe menschlichen Handelns.

Nachdem sie sich körperlich von dem schrecklichen Autounfall erholt hat, besucht die Landschaftsfotografin Lea erneut ihr Heimatdorf Kaltenhusen auf der Insel Poel. Dort trifft sie die Freunde ihrer Jugendzeit wieder. Die einst so unzertrennliche Clique ist inzwischen auseinandergedriftet, befindet sich aber trotzdem in den verschiedensten Abhängigkeiten zueinander. Da ist die raue Margrethe, die einst von großen Reisen träumte, heute jedoch kaum ihr Auskommen findet und die bettlägerige Mutter versorgt; oder Margrethes Bruder Harry, ein abgehalfterter Gelegenheitsarbeiter, der einmal der beste Freund von Mike war, sich aber seit Jahren einen verbissenen Kleinkrieg mit diesem liefert. Mike wiederum ist heute der größte Arbeitgeber der Insel, ihm gehört ein expandierendes Fischverarbeitungsunternehmen. Schließlich gibt es noch Pierre, ein lediger, attraktiver Dorfarzt, der sich besonders um Lea kümmert und zu dem sie sich hingezogen fühlt. Nur ein Freund aus der alten Clique fehlt: Julian, Leas einstige Jugendliebe, der vor dreiundzwanzig Jahren spurlos verschwand.

Lea gerät mit ihrem neuerlichen Besuch des Heimatdorfes in das komplizierte Beziehungsgeflecht der Bewohner — und bringt es ohne Absicht durcheinander. Hervorbrechende Eifersucht, Neid und Schuld zerstören das in Jahrzehnten entstandene Gleichgewicht zwischen den Freunden, die schon lange keine mehr sind. Wem kann Lea, die nach wie vor keine Erinnerungen an die Geschehnisse im Mai hat, vertrauen? Dem smarten Pierre, mit dem sie eine Liaison beginnt, der es aber mit der Wahrheit anscheinend nicht so genau nimmt? Dem selbstbewussten Mike, der Lea eine Fotoausstellung auf Poel verschafft, betrunken jedoch unberechenbar ist? Der resoluten, direkten Margrethe, bei der sich eine Menge an negativen Gefühlen aufgestaut hat? Und welche Rolle spielt der leicht erregbare, durchgeknallte Harry, der mit Verve für den Erhalt der vom Abriss bedrohten Klosterruine kämpft? Jenem Ort, an dem sich die Jugendfreunde immer getroffen hatten ...

Durch Zufall wird bei Grabungsarbeiten in eben jener Ruine ein Skelett entdeckt, und kurze Zeit später wird Harry tot aufgefunden. Doch Lea glaubt weder an einen Unfall noch an Selbstmord, zu viel spricht dagegen. Bei ihren Nachforschungen reißt sie alte Wunden auf, und eine schreckliche Wahrheit kommt ans Licht.

 

Das Setting bei Eric Bergs zweiten Roman „Küstengrab“ erinnert ein bisschen an sein erstes Werk. Auch hier gilt es, eine alte Geschichte auszuarbeiten, und einige Freunde treffen sich nach langer Zeit wieder.

Aber es sind auch die guten Dinge aus „Nebelhaus“ übernommen worden. Die Hauptfiguren werden durchweg alle gut beschrieben und gewinnen im weiteren Verlauf der Handlung immer mehr an Tiefe. Die Handlung spielt auf mehrere Zeitebenen, und die Spannung wird aufgebaut, durch die Neugier, die man hat. Man will wissen, was passiert ist und schließlich auch wie alles zusammenhängt.

 

 

Fazit:

Auch Küstengrab ist ein gelungener Thriller, der ohne große Brutalität auskommt und mit gut ausgearbeiteten Figuren punkten kann.