Doctor Who - 11 Doktoren, 11 GeschichtenMit den Anfang 2013 zur Vorbereitung auf das 50jährige Doctor Who Jubiläum auf Englisch als einzelne E-Books erschienen Bände liegen nun seit Mai 2014 alle Geschichten in einer Anthologie auch in deutscher Sprache vor. Zu jedem der seinerzeit 11 Doktoren bekommt der Leser eine Kurzgeschichte, geschrieben von einem anderen bekannten Fantasy/Sci-Fi/Jugendbuch-Autor (in Klammern der Übersetzer): Der erste Doktor: Der Doktor schafft's mit links - Eoin Colfer (Stephanie Pannen): Für mich die schwächste der elf Stories. Schöne Idee (ein Erlebnis des Doktors und seiner Enkelin, inspiriert J. M. Barrie), aber die ist auch das überzeugendste an der Geschichte. Die Umsetzung wirkt eher holprig und nicht stimmig, auch sprachlich ist sie für mich nicht "rund". Der zweite Doktor: Die namenlose Stadt - Michael Scott (Christian Humberg): Der Doktor und Jaime treffen auf den Cthulhu-Mythos. Spannend,unterhaltsam und gut geschrieben. Top. Der dritte Doktor: Das Speer des Schicksals - Marcus Sedgwick (Claudia Kern): Jo Grant, der Doktor, nordische Mythologie. Solide Geschichte, gut geschrieben. Der vierte Doktor: Die Wurzeln des Bösen - Philip Reeve (Anika Klüver): Der Doktor und Leela auf einer Art Raumstation, die ein einziger Baumorganismus ist. Eine gelungene Geschichte, ganz Doctor Who. Der fünfte Doktor: Böse Zungen - Patrick Ness (Christian Humberg): Eine Geschichte die William Blake zu seinem "A truth that's told with bad intent, beats all the lies you can invent" hätte inspirieren könne. Hauptaugenmerk liegt eher auf den Nebenrollen als auf dem Doktor und Nyssa, die den USA zur Zeit des zweiten Weltkriegs einen Besuch abstatten. Interessant und spannend zu lesen. Der sechste Doktor: Etwas Geliehenes - Richelle Mead (Anika Klüver) Peri und der Doktor treffen in einem außerirdischen Las Vegas auf einen alten Feind. Sehr gute. Der siebte Doktor: Wellen am Strand - Malorie Blackman (Claudia Kern): Der siebte Doktor und der Doktor bekämpfen - gute Daleks? Ein Highlight der Sammlung. Der achte Doktor: Die Spore - Alex Scarrow (Wibke Sawatzki): Eine klassische Alien-Invasion-Story mit Doctor-Who-Twist. Mein Platz 2. Der neunte Doktor: Die Bestie von Babylon - Charlie Higson (Stephanie Pannen): Der Autor nutzt, dass das geschriebene Wort keinem Budget unterliegt. Actionreiche Geschichte die gut zu einem neunten Doctor passt, der gerade erst dazu geworden ist. Der zehte Doktor: Das Geheimnis des Spukhauses - Derek Landy (Susanne Döpke): Nummer 10 und Martha Jones in einer Geschichte, die ohne weiteres auch eine gute TV-Folge hätte sein können. Gut getroffen und unterhaltsam. Der elfte Doktor: Kein Uhr - Neil Gaiman (Anika Klüver): Ganz klar mein Favorit. Da bedauert man, Nummer 11 und Amy nicht in neuen TV-Folgen sehen zu können. Neil Gaiman trifft die Charaktere auf den Punkt genau und die Story ist ebenfalls erwartungsgemäß großartig. Für sich genommen ist jede der Geschichten mindestens sehr gutes Mittelmaß, die meisten sind deutlich besser. Auch wenn man wie ich nur die neuen Doktoren kennt, machen die übrigen Geschichten Spaß und geben einen schönen Einblick in die weitgehend unbekannten Charaktere der älteren Doktoren. Beurteilen, wie dicht dran diese am TV-Original sind, kann ich leider nicht, aber die kurzen Einblicke haben zumindest bei mir das Bedürfnis vergrößert, doch einmal die alten Folgen zu sehen. Die schlichte Covergestaltung wirkt edel, allerdings sieht man auf dem Silber schnell Macken. Mit 16,80 € liegt das 493 Seiten starke Taschenbuch (exklusive Anhang mit Kurzinfos zu den Autoren) auch im gehobenen Preissegment, was wohl eher der vermuteten Auflage als der Aufmachung anzulasten ist.
Fazit:Eine gelungene Sammlung, die bedingungslos zu empfehlen ist für Doctor Who Fans.
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