Links zur Rezension Inhalt:Nach der Invasion stellten die Aliens keinesfalls die einzige Bedrohung dar … in den Ruinen der einstigen Megacities marodieren Gangs überlebender Menschen umher. In diesem Chaos aus Gewalt und Gesetzeslosigkeit müssen die jungen Soldaten für Ordnung sorgen. Doch die Verbindung, die hier zwischen den Kindern erwächst, wird in ihrem späteren Leben hart auf die Probe gestellt, denn Stück für Stück kommen einige von ihnen dem monströsen Plan ihrer Befehlshaber auf die Schliche. Aber nicht alle wollen der Wahrheit ins Auge schauen …
Meinung:Der vierte Band der Saga knüpft nahtlos an den vorigen Band an und einige Andeutungen, die bereits in Band 3 auf den Schirm geraten sind, werden in diesem Band endgültig gelüftet. Die Leser kommen dem Rätsel um die katastrophale Zerstörung der Erde durch die Aliens ein ganzes Stückchen näher, ja im Prinzip wird hier sogar ein ganz großer Teil aufgeklärt. Allerdings sieht diese Auflösung ganz anders aus, als man gedacht hätte (oder vielleicht auch nicht), denn bei „Waisen“ ist sprichwörtlich nicht alles das, was es nach außen hin scheint zu sein. Pistolero spielt wieder eine nicht ungewichtige Rolle, vor allem seine Erfahrungen auf dem Planeten der Aliens, haben ihm die Augen geöffnet und es kommt hier zu einem famosen Showdown, der ebenfalls anders verläuft als man denkt.
Dabei verlieren die Erzähler aber auch nicht den Rest der Truppe aus den Augen und natürlich gibt es auch immer wieder die Rückblicke in die Zeit, als die „Waisen“ noch Kids in der Ausbildung waren. Wie zuvor glänzt der Comic gerade mit diesen Flashbacks und schafft es mit diesen geschickt eingesetzten Stilmitteln und der Erzählung auf zwei verschiedenen Zeitebenen, eine unglaubliche Spannung hervorzurufen. Das dabei auch die Action nicht zu kurz, versteht sich quasi von selbst. Auch in dieser Sicht wird der Leser mehr als genug bedient, schon allein weil auch die Inszenierung der actionreichen Sequenzen hervorragend ist.
Faszinierend ist auch die gelungene Charakterzeichnung. Jede einzelne (wichtige) Person hat ihre spürbar eigene Persönlichkeit und ihre eigene Motivation. Natürlich sind diese nicht immer Deckungsgleich miteinander und daraus ergibt sich auch ein überraschendes Ende in diesem Band, welches einen tollen Cliffhanger liefert.
Optisch gesehen hinterlässt diese Ausgabe einen gemischten Eindruck. Wie zuvor waren auch hier wieder mehrere Zeichner am Werk. Bisher war dies kein Problem, denn die einzelnen Stile waren sich weitestgehend relativ ähnlich, so dass kein erkennbarer Stilbruch zu sehen war. Das ist zwar auch jetzt nicht direkt der Fall – denn schon allein die tolle Kolorierung lässt Kontinuität erkennen – aber dennoch, die erste Hälfte des Comics sieht einfach klasse gezeichnet aus, während die zweite Hälfte in der Qualität deutlich nachlässt. Das ist irgendwie schon schade.
Fazit:Auch mit dem vierten Band gehört „Waisen“ immer noch zu den besten Sci-Fi Serien der letzten Jahre. Die Macher können die hohe Erzählqualität und die vielseitige und komplexe Story aufrechterhalten, liefern ein spannendes Weltraum-Abenteuer mit viel Action, aber eben auch Tiefgang. Dazu gibt es in diesem Band einige echte Offenbarungen, die sich gewaschen haben und die die Serie in eine neue Richtung lenken werden, so das es auch weiterhin spannend bleiben dürfte. Einzig und allein hinsichtlich der Artworks gibt es ein kleines Aber, denn die Güte der Artworks im zweiten Teil des Bandes, erreicht nicht die Qualität des ersten Teils. Ansonsten aber hervorragend!
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