Inhalt:

Die Hintergrundstories zu He-Man, seinem Erzfeind Skeletor und Hordak, dem nächsten Gegner der Masters. Doch auch Man-At-Arms, Battle Cat, Randor, Evil Lyn, Orko und Trapjaw glänzen in Geschichten, die diese Helden und Schurken neu definieren.

Meinung:

Während die eigentliche Fortsetzung der MotU-Story aus dem ersten Band erst im dritten deutschen Comic stattfinden wird, gibt es in dieser zweiten Ausgabe eine schicke Kurzgeschichten-Sammlung die die „Origins“ verschiedener Charaktere des MotU-Universums präsentieren. Die Auswahl ist durchwachsen und erzählt von Charakteren der guten wie auch der bösen Seite in knackigen Kurzgeschichten, die im Großen und Ganzen gute gelungen sind. Wie das oft so ist, gibt es hier gute und nicht so gute Stories, wobei in diesem Fall die guten überwiegen. Erstaunlicherweise sind es dann aber weniger die Origins der guten Seite, denn die der bösen Seite, die so richtig fesseln können, gerade beispielsweise die Trapjaw- und auch die Evil Lynn-Geschichte können hier glänzen. Dabei treffen die Geschichten durchaus den Ton der Originalreihe und figuren aus den 80ern, wurden aber auch erweitert und verbessert. Soll heißen: die Erzählung klingt keineswegs altbacken und aus den 80ern, sondern zeigt sich trotz ihrer Herkunft überraschend modern, denn sie sind sehr dynamisch, voller Action aber auch – soweit das bei MotU möglich ist – recht tiefgängig.

Allerdings muss man auch sagen, das die Kurzgeschichten an mangelnder Charakterzeichnung leiden, was bei Comic-Shortstories leider oft der Fall ist, denn es ist auf ein paar Seiten einfach nicht viel Platz um auszuschweifen. Dennoch machen die Autoren ihre Sache hier recht ordentlich und auch wenn echter Charaktertiefgang fehlt, so bekommt man als Leser doch einen guten Einblick in die verschiedenen Protagonisten.

Optisch ist der Comic durchwachsen. Einige Geschichten sind unglaublich toll und detailreich gezeichnet (wie die von Trapjaw) andere wirken eher grob und lieblos (BattleCat). Kein Wunder, denn verschiedene Zeichner waren hier am Werk und wie das dabei so ist, gibt es eben verschiedene Zeichenstile. In diesem Falle liegen die einzelnen Stile nicht so nah beieinander, was einmal mehr schade ist.

Fazit:

Die MotU-Origins-Kurzgeschichtensammlung ist gut gelungen und macht durchweg Spaß. Die einzelnen Stories sind spannend und können fesseln, sind actionreich und krachen, können dabei den typischen MotU-Flair aufweisen. Interessanterweise sind die Origins der bösen Charaktere irgendwie besser und interessanter gelungen als die der guten Charaktere, aber das ist vielleicht auch Geschmackssache. Die Artworks reichen von mittelprächtig bis richtig gut, liegt an verschiedenen Zeichnern die hier am Werk waren. Auch wenn der Band die Story des ersten Comics nicht weiterführt, gehört er in jedes Regal eines MotU-Fans. Sehr gut!