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Spiderman - Familientradition
Bewertung:
(3.9)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 26.04.2015
Autor:Mark Waid, James Robinson, Gabriele Dell’Otto, Werther Dell’Edera
Übersetzer:Michael Strittmatter
Typ:Comic, Graphic Novel
Setting:ehemaliges Marvel Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-893-2
Inhalt:116 Seiten, Hardcover, US-Format
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Peter Parker ist Spiderman und kämpft seit Jahren gegen das Böse. Zu seinen vielen Feinden gehört auch Wilson Fisk, besser bekannt als der Kingpin. Dieser hat sich ganz auf Kingpin Art aus dem Gefängnis befreit und einen Psychofreak unter seine Fittiche genommen mit dem er ganz offensichtlich etwas vorhat. Kurz darauf wird Peter Parker von einem Hightech Einsatzkommando in seiner eigenen Wohnung gefangen genommen. Warum denn das? Bei seiner Flucht vor diesen Leuten fällt er einer hübschen jungen Frau buchstäblich ins Auto. Er ist doch sehr verblüfft, als sie vorgibt, ihn zu kennen und seine Schwester Jessica zu sein. Peter Parker ist Einzelkind, er glaubt ihr kein Wort, aber sie weiß so erschreckend viel über seine Eltern. Was ist da dran und wo bringt sie ihn hin?

 

Die Spuren führen sie zu einer Geheimexistenz von Peters und Jessicas? Eltern, die als Superagenten einst mehrfach die Erde gerettet haben und dabei mit Gruppen wie Hydra und den Nazis zusammentrafen. Etwas Übles und Mächtiges wurde damals weggeschlossen und nur die Parker DNA ist in der Lage, das Schloss dorthin zu öffnen. Die beiden Parkers werden immer häufiger attackiert und stehen nicht selten vor der Frage, was sie anstellen sollen, um heile aus der Geschichte herauszukommen. Und dann ist da immer noch Wilson Fisk. Es hatte natürlich einen tieferen Sinn, dass er zu Beginn der Geschichte diesen Psycho aus der geschlossenen Anstalt befreit hat.

 

Schreibstil & Artwork

Neben dem ungewöhnlichen Hardcover als Format sticht einem bei diesem Band besonders der plastische Grafikstil ins Auge. Fast hat man das Gefühl das Comic zum Film in der Hand zu haben, bei dem die Filmbilder nur am Zeichenbrett nachbearbeitet wurden. Gabriele Dell’Otto und Werther Dell’Edera liefern hier eine wirklich interessante Arbeit ab, die diesem Sonderband auch ein besonderes Flair geben. Die Geschichte selbst ist, man möge mir das verzeihen, halt eine Spidey Geschichte. Sie ist gut, aber nichts Besonderes, auch wenn der Band das im Vorwort gern herauf beschwört. Dennoch, nicht jedes Comic liefert auch eine gute Story. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wirken dem Grafikstil entsprechend realistisch, und auch wenn die Geschichte vorhersehbar ist, wird sie doch gut erzählt. Die Autoren Mark Waid und James Robinson machen ihre Aufgabe wirklich gut und hinterlassen eine dynamische Geschichte ohne Längen. Ob sie den Hardcore-Fans mit ihrem Epilog einen Gefallen getan haben, das sollte jeder selbst entscheiden.

 

Fazit:

Es ist eine gute und vor allem lange abgeschlossene Geschichte. Zumindest die Kerngeschichte ist abgeschlossen, der Epilog lässt hingegen einen Faden lose in der Luft baumeln und man fragt sich dann doch, weshalb. Kommt noch ein zweiter Sonderband von Spidey? Wenn ja, würde er das Spidey-Universum schon etwas aufrütteln, gerade Peter Parker hat ja mit Kopien, Klonen und Konsorten seine liebe Mühe gehabt. Der vorliegende Band ist durch und durch solide Spiderman-Kost in einem ungewöhnlichen Outfit und mit einer in sich abgeschlossenen Geschichte, ohne Anlehnung an aktuelles Geschehen in den Serien. Wer sich mit dem Grafikstil anfreunden kann und Spiderman mal ohne Teeniegeschichten lesen möchte, sollte hier zuschlagen.