Links zur Rezension Inhalt:Das Leben in der Winterwelt ist hart und tödlich. Die Erde ist zu einer einzigen Eiswüste geworden, der Großteil der Bevölkerung ist tot. Trotzdem haben es einige Menschen geschafft, in der tödlichen Kälte zu überleben und zu leben, auch wenn dies bedeutet, jeden Tag einen neuen Kampf auszufechten. Scully ist ein fahrender Händler, der mit seinem tierischen Gefährten, dem Dachs Rah-Rah, recht gut über die Runden kommt. Als er jedoch die junge Wynn aus den Fängen von ein paar eher fiesen Zeitgenossen rettet, ändert sich sein Leben von jetzt auf gleich. Bald schon werden er und Wynn zu Sklaven, doch Scully ist einfallsreich und schafft es zu entkommen, nur damit sein Gewissen ihn dazu treibt, Wynn auf trickreiche Art nochmals zu retten…
Meinung:„Mad Max im ewigen Eis!“ – so betitelt Cross-Cult selber diesen Comic und das mit Recht. Dabei ist „Winterwelt Classic“ bereits über 20 Jahre alt und gilt als das Meisterwerk des längst verstorbenen Zeichners Jorge Zaffino und auch das zu Recht. Aber Winterwelt ist mehr. Winterwelt ist eine düstere und bedrückende postapokalyptische Story, die enorm authentisch wirkt (auch heute noch) und sehr wahrscheinlich als Inspiration für zahlreiche Endzeit-Geschichten gedient hat, die danach kamen. Das liegt nicht zuletzt an der ausgefeilten, aber eben echt wirkenden Story aus der Feder von Chuck Dixon (Batman Knightfall), der es schafft eine überaus plastische und gehaltvolle Handlung zu erzählen. Dabei überzieht er die Sache nicht, was für den nötigen Realismus und das Gefühl der Echtheit sorgt, die Glaubwürdigkeit des Setting untermauert. Dabei schaffen es die Macher locker die trostlose, bedrückende und vor allem tödliche Winterwelt perfekt zu transportieren. Beim Lesen hat man das Gefühl mittendrin zu sein und man kann dabei die klirrende Kälte, die tödliche Gefahr die überall lauert, förmlich spüren. Das liegt nicht zuletzt auch an der überzeugenden Charakterzeichnung, die selbst die Bösewichter mit recht komplexen Psychen zeigt. Allerdings liegt das Hauptaugenmerk hier auch auf Scully und Wynn, als eigentliche Protagonisten.
Optisch ist „Winterwelt Classic“ ein echter Hammer und das trotz… oder gerade wegen der komplett schwarz-weißen Optik. Jorge Zaffinos Artworks sind unglaublich detailreich gezeichnet und der Argentinier verstand es perfekt mit Licht und Schatten zu spielen. Die einzelnen Panels – vom kleinsten bis zu hin zu den großen Splashpages – sind liebevoll inszeniert und umgesetzt. Jedes einzelne Panel verdient es dabei bewundert zu werden, wenngleich es auch das eine oder andere Panel gibt, das auf den ersten Blick etwas konfus wirkt. Doch das schmälert die enorme Güte der Artworks in keinster Weise.
Im vorliegenden Band ist übrigens nicht nur die eigentliche „Winterwelt“-Geschichte, sondern auch die direkte Fortsetzung „Wintersee“ zu finden, die sich in keinster Weise hinter der Original-Story verstecken braucht.
Fazit:Wow! Ich hatte bis dato nichts von Winterwelt gehört und bin nun vollkommen von diesem Comic fasziniert. Sicher, ich steh sowieso total auf Endzeit-Stories, was hier schon mal einen Bonuspunkt erzeugt, aber bei der heutigen Vielzahl solcher Geschichten muss man auch die Spreu vom Weizen trennen. Wie auch immer, „Winterwelt“ gehört – trotz seiner über 20 Jahre, die es schon auf dem Buckel hat – auch heute noch ganz ohne Zweifel zu den besten postapokalyptischen Comics, die auf dem Markt zu finden sind. Endlich auch komplett in Deutsch und sogar mit der Fortsetzung „Wintersee“ in einem Band. Ganz klar, ist die Geschichte unglaublich spannend und glaubwürdig und die Artworks sind einfach umwerfend gut. Absolute Empfehlung für alle die auf Endzeit-Stories stehen!
|
||||||||||||||||||||