InhaltIst der prächtige Schimmel des neuen Deichgrafen Hauke Haien in Wahrheit das auf unheimliche Weise wiederbelebte Pferde-Skelett von der verlassenen Hallig Jeverssand? Die Dorfbewohner im windumtosten Nordfriesland sind sich sicher, dass es so ist...
Die achtundneunzigste Folge des Gruselkabinetts aus dem Haus Titania Medien ist die Umsetzung von Theodor Storms – Der Schimmelreiter als Hörspiel. Ungewöhnlich für die Reihe, das eine klassische Novelle die Vorlage für das Hörspiel liefert. Ein weiteres Novum ist, dass es sich um eine DoppelCD handelt. Bisher wurden Zweiteiler immer auf zwei Folgen aufgeteilt. Mit dem Schimmelreiter gibt es eine DoppelCD mit einer Spieldauer von insgesamt knapp einhundert Minuten.
Im Mittelpunkt steht Hauke Haien, der schon als Kind mithilft den Deich in Stand zu halten. Als Hörer folgt man seiner Lebensgeschichte, wobei erst zum Ende die Schauermomente kommen, wenn der Schimmel auftaucht. Mit dem Heranwachsen und schließlich der Lebensaufgabe wird auch die Handlung komplexer. Dabei gelingt es, die Atmosphäre gelungen zu vermitteln.
In einer stürmischen Nacht verirrt sich ein Reisender mit seinem Pferd, meint allerdings den Schatten eines Schimmelreiters wahrzunehmen. Er erreicht mit knapper Not ein Gasthaus, in dem er von der merkwürdigen Begegnung berichtet. Von dem alten Schulmeister erfährt er bald von der Geschichte des Schimmelreiters, der einst als Hauke Haien, Sohn eines Landvermessers, aufgewachsen ist...
Als Hauke Haien ist Johannes Raspe zu hören, dem es gelingt, mit seiner veränderbaren Stimme von der Jugend zum reifen Mann die Hauptfigur zu verkörpern. Als seine Ehefrau Elke Volkerts ist Kristine Walters zu hören, die sanft, aber bestimmt und intensiv auftritt. Die Rahmenhandlung wird von Peter Weis bestreitet, der somit auch lange Passagen als Erzähler hat. Weiterhin sind zu hören Hans Bayer, Dagmar von Kurmin und Clara Fischer.
Klasse ist die akustische Untermalung. Man hört die Wellen und auch das Wetter. So fühlt man sich gleich auf dem Deich. Sehr schön ist auch die musikalische Begleitung der Handlung.
Fazit:Ungewöhnlich, aber gut.
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