Inhalt:

The show must go on! Davon kann besonders Alana ein Lied singen, oder entsprechend der Rolle, die sie als Neue in der Schauspieltruppe zugewiesen bekommt, auch flüstern, schreien, rappen … Marko ist von dem Job seiner Liebsten nicht wirklich begeistert, präsentiert sich Alana doch einem Millionenpublikum und gefährdet damit permanent das Versteck der noch jungen Familie auf dem Planeten Gardenia. Nicht glücklich ist er auch über seine Rolle als Hausmann: Er liebt Hazel über alles, aber ihre Kleine kann ganz schön wild sein, seit sie laufen und sprechen gelernt hat …

Aber Alana und Marko wissen, dass man zum Leben Geld braucht, auch wenn es ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt. Und im Königreich der Roboter verhält es sich nicht anders: Es gibt die adelige Elite und dann gibt es jene, die den Dreck der Privilegierten wegwischen müssen. Zu ihnen gehört auch Dengo, doch der hat ganz andere Pläne für seine Zukunft … und Zugang zum königlichen Palast und somit zum jüngsten Spross der Familie, dem neugeborenen Kind von Robot IV!

Meinung:

Die Ausnahme-Sci-Fi-Serie aus dem Hause Cross-Cult geht mit diesem Band in die bereits vierte Runde und sie ist keinen Deut langweiliger oder lahmer geworden. Immer noch glänzt diese abgefahrene Space-Opera mit einer phantastischen aber auch skurrilen Geschichte, um eine junge Familie zweier eigentlich verfeindeter Rassen, die sich auf der Flucht vor ihren Artgenossen befinden. Die kleine Familie versucht ihren Alltag zu bewältigen und dabei unentdeckt zu bleiben. Doch das gelingt nur bedingt, denn Frust macht sich bei den beiden Erwachsenen breit und während Alana zu trinken beginnt, turtelt Marko mit einer Tanzlehrerin rum. Das sorgt für genug Stoff im Hauptplot, so das die Seiten nur so dahinfliegen. Aber wie bei den vorigen Bänden gibt es eine Vielzahl an Erzählsträngen die parallel laufen und nicht minder wichtig für das Ganze sind. Dabei hat jeder der Charaktere seine eigenen Probleme und geht an deren Bewältigung anders heran. Prinz Robot IV zum Beispiel macht seinem Frust im Freudenhaus gehörig Luft und Kopfgeldjäger Der Wille ist immer noch nicht über den Tod seiner Angebeteten (Die Pirsch) hinweg.

Dabei überzeugt die Story mit vielseitigen, aber auch ehrlichen Charakteren, ja lebt geradezu von diesen und das skurrile Drumherum sorgt für den gerne mal überzogenen Trash. Gerade die diffizilen und gehaltvollen Dialoge beeindrucken enorm, denn sie haben Substanz und zeigen oft einen spürbar philosophisch melancholischen Ansatz. Und trotzdem – oder gerade deswegen – fesselt die Story respektive der Comic auf eine Art und Weise, wie es wenige moderne Geschichten dieser Art können. Nicht zuletzt hängt aber auch viel an der Skurrilität des gesamten Saga-Universums, die seltsamen Geschöpfe (Prinz Robot mit dem Bildschirm-Kopf beispielsweise) und die abgefahrenen und oft fast schon bescheuert anmutenden Ideen mit denen Autor und Zeichnerin gleichsam immer wieder glänzen.

Apropos Zeichnerin. Fiona Staples Artworks konnten schon von Anfang an überzeugen. Trotzdem sieht man deutlich, dass sich die Künstlerin mit jedem Band weiter entwickelt, denn die Illustrationen sind noch plastischer und realistischer gezeichnet und so bilden sie eine wundervoll skurrile Symbiose mit der Story.

Fazit:

Man braucht nur eine abgefahrene Idee und ein skurriles Setting und vielleicht Brian K. Vaughan der es einfach versteht eine so abgedrehte Geschichte unglaublich dicht am Leser zu erzählen. Vaughan schafft das locker, obwohl Saga oft vor Absurdität und Obszönität nur so strotzt. Aber der Autor schafft eine wunderbare Gratwanderung und erzählt eine unglaublich fesselnde und vielseitige Geschichte, die enormen Tiefgang hat. Das ist auch mit dem vierten Band nicht anders, die Seiten fliegen nur so dahin, so spannend ist das Ganze und die atemberaubenden Artworks runden die Sache perfekt ab. Zugreifen!