Inhalt(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)Der Beginn des Romans liest sich etwas wie die Runde eines Soap Opera-Sci-Fi-Rollenspiels. Eine Gruppe von Abenteurern dockt mit ihrem Second Hand-Schiff an einem scheinbar gestrandeten gigantischen Postschiff an, um festzustellen, ob dort noch „etwas Sinnvolles zu finden ist“. Natürlich läuft es nicht so reibungslos ab, wie unsere Helden sich das vorstellen und zuerst muss man den einen oder anderen Zombie aus dem Weg räumen, bevor man feststellt, dass der Kapitän des Schiffs noch lebt und sie nicht zwangsläufig mit offenen Armen empfängt.
Nicht nur die Handlung, auch die Handelnden kommen einem aus zahllosen Rollenspielen bekannt vor, so haben wir Rin (Kapitänin und emotionales Zentrum der Gruppe), Kipling („Decker“), Arnest (Muskeln) und Lanzo (sein Bruder) sowie Jourdain (Arzt). Eine klassische für alle Bereiche des „Interaktion“ gerüstete Gruppe.
Mehr schlecht als Recht rauft man sich mit Kapitän Auckland zusammen und steuert die Raumstation NG27 an, um das Postschiff, die Eliot, reparieren zu lassen. Mittlerweile hat man als Leser erfahren, dass die Menschheit von einem Virus unbekannter Herkunft erschüttert wurde, der dafür sorgt, dass sie im Tode zu Zombies mutieren, die von unstillbarem Hunger auf Leben beseelt sind. Ich tippe mal sehr, dass der Virus für die im Titel angedeutete Fehlermeldung verantwortlich ist, aber das ist, wie so vieles reine Interpretationssache. Auf der Raumstation gibt es dann die nächsten Setting-Infos, denn die Menschen werden weltraumweit von sogenannten „Jockeys“ unterjocht – fiesen Aliens, die in parasitärer Art und Weise auf (oder unter) riesigen Tieren reiten. Es wird vermutet, dass diese Jockeys den Virus über die Menschen gebracht haben, was aber alles andere als bestätigt ist.
Nach dem dungeoncrawligen Beginn werden dann die Weiten des Alls vollständig ausgenutzt, denn nach der Raumstation geht es auf die nächste Raumstation „Atlantis“, wo die Menschen ein neues Reich aufbauen wollen, aber auch das läuft dann nicht so wie es sich Rin und der Leser idealerweise vorstellen würden. Immerhin kann die Gruppe hier ein weiteres „Crewmitglied“ aufgabeln, den Musikstar Trevor, der sich immer mehr zwischen die beiden Brüder Arnest und Lanzo schiebt und irgendwie nicht gerade zur Stabilität der Situation beiträgt, obwohl er eingangs ein sehr umgänglicher Kerl zu sein scheint. Ein weiteres „Besatzungsmitglied“ ist die Jockey Ama'Ru, die durch einen Entführungsversuch an Bord geraten ist. Sie gehört zwar nicht dazu, spielt aber im Laufe der Erzählung eine immer wichtigere Rolle.
Sehr gut gefallen mir auch die strategisch eingestreuten Rückblenden, in denen man immer weitere Details zu den Dämonen erfährt, die alle Gruppenmitgliedern innerlich bekämpfen.
Was die Handlung angeht, möchte ich die letzten Stationen gar nicht genauer erläutern, um nicht zu viel der Spannung zu nehmen – es sei aber gesagt, dass sich das Geflecht immer weiter auseinanderdröselt und hoffentlich in kmommenden Bänden der Reihe komplett aufgelöst wird.
Fazit:Fängt etwas fahrig an, sortiert sich dann aber schnell und endet ziemlich krachend. Schön, wie man nach und nach immer mehr über das Setting erfährt und auch die handelnden Personen werden nach und nach mit Leben gefüllt, obwohl sie zu Beginn recht holzschnittartig daherkommen. Nach 30 Seiten war ich mit kosmischem Schrecken vor der Tatsache erfüllt, dass ich neben diesen 520 Seiten noch zwei weitere fette Romane der Serie auf meinem Rezistapel liegen habe, aber mittlerweile freue ich mich glatt auf die nächsten Teile. Die klare Steigerung will ich mal honorieren und berichte gerne, was Rin und ihr Team weiterhin in der orbitalen Zombiekalypse erleben.
|
||||||||||||||||||||