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Inhalt:Beim verzweifelten Versuch zu überleben hat sich die Menschheit im gesamten Universum ausgebreitet und Kolonien auf zahllosen Welten gegründet. Auf dem Rückflug einer Mission legt Pilot Abram Pollux eine schwere Bruchlandung auf Ouro hin. Der Planet, der auf den wenigsten Karten verzeichnet ist, ist ein wahrer Tummelplatz für gestrandete Existenzen: Hier leben die Ärztin Lee Carter, der mysteriöse Prediger Arkady, die Minenarbeiter Della und Chuck, die unter Lebensgefahr die einzige Energiequelle des Planeten abbauen, und ein maskierter Wanderer, der mit einem seltsamen Gerät die elektromagnetischen Stürme bändigt, die über den seltsamen Planeten hinwegfegen, und der Schuld daran ist, dass Abram Pollux seit seinem Erwachen nicht nur einen Weg nach Hause sucht, sondern auch nach seiner Erinnerung ... Meinung:Drifter erscheint zunächst als die typische „Pilot strandet irgendwo im Nichts“-Science-Fiction Geschichte, entpuppt sich allerdings schnell als eher nicht archetypisch. Das ist auf eine Art gut, auf anderer Art eher schlecht, denn auch wenn der Ansatz durchaus interessant ist, so ist die Erzählung oft sehr konfus und auch schleppend. Zu heftig sind die Sprünge in der Story, in den Ereignissen und mehr als einmal sitzt man da und überlegt was das nun wieder soll. Davon einmal abgesehen, wirkt der Plot oft zusammenhangslos und am Ende des Bandes hab ich persönlich immer noch nicht so richtig gerafft, um was es denn hier nun wirklich geht. Allerdings gibt es auch Passagen die richtig gut sind, die spannend sind, und einen Aha-Effekt beim Leser erzeugen, was die oben genannten Makel zumindest teilweise wieder gerade bügelt. Trotzdem bleibt ein leicht bitterer Beigeschmack, denn so richtig rund ist das Ganze eben nicht. Dafür ist die Charakterzeichnung recht ordentlich, vor allem weil es eine ganze Reihe skurriler und unterschiedlicher Typen in der Geschichte gibt, die auch nicht unbedingt das typische Klischee bedienen.
Optisch ist Drifter eine Wucht. Die Artworks sind sauber und detailliert gezeichnet, erinnern ein wenig an Don Lawrence‘ „Storm“. Die Bilder erzeugen eine unglaubliche Dynamik und eine sehr dichte Atmosphäre. Die Kolorierung ist knackig, aber gleichzeitig auch wieder dezent. Im Zusammenspiel mit den tollen Illustrationen transportieren diese Bilder das Endzeit-Feeling des Settings nahezu perfekt.
Fazit:Ich bin von Drifter ein wenig hin und hergerissen. Auf der einen Seite ist es ein interessanter und viel versprechender Ansatz, auf der anderen Seite verstrickt sich die Story aber auch eine wenig in konfusen und verwirrenden Sprüngen. Trotzdem ist der Plot durchaus spannend und gerade das Setting an sich und die Charakterzeichnungen können überzeugen. Auch die Artworks sind umwerfend gut, auch wenn das Summasumarum nicht für ein „Sehr gut“ reicht. Science-Fiction Freunde, die auch etwas schwerere Kost mögen, kommen hier aber auf jeden Fall auf ihre Kosten. Gut!
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