Inhalt(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)Nach dem Zombie-Wimmelbuch schon das zweite Buch dieser Art von Cross Cult. Ich beginne ja so ganz langsam nachvollziehen zu können, warum sich so viele Leute für Dr. Who und sein Universum begeistern, mal schauen, ob dieses Werk mir auf meiner Suche nach Verständnis weiterhilft...
Eine kurze Recherche zur historischen Einordnung enthüllt schon mal, dass das Gesicht unseres Wimmelmediziners zwar irgendwie leicht dem zehnten Doktor ähnelt, aber die Haartolle und seine Companions Amy und Rory deuten sehr deutlich darauf hin, dass wir es mit dem 11. Doktor zu tun haben. Einen netten kleinen Twist haben wir hier schon beim Titel, denn klassisch heißen die Dinger ja „Wo ist...?“, aber da der Doktor auch in seinen besten Zeiten die Tardis nur sehr unzuverlässig steuern kann, heißt dieses Buch „Wann ist der Doktor?“. Leidlich witzig, oder? Wir haben es also eher mit „Dr. When?“ zu tun. (Herrje, bin ich heute witzig und geistreich.) Wie bei einem Wimmelbuch üblich, müssen wir auf verschiedenen Panels eine Reihe von Personen finden. Diese „Personen“ sind hier der Doktor, Amy, Rory und die Tardis. Nach einer kurzen Intro geht es dann direkt in die 13 Panels, die vor Details und Witz nur so sprühen. Ganz nach dem Chaosprinzip, das durch die Unberechenbarkeit der Tardis begründet ist, geht es hier gänzlich ohne roten Faden von Blatt zu Blatt und es gibt jeweils einen kleinen Zusatztext, der Zeit und Ort etwas in den Kontext der Serie setzt. Der Vollständigkeit halber zähle ich für die Gate-Leser alle Locations auf, damit sie sich etwas darauf einstellen können, was sie erwartet: Altes Ägypten, Shackletons Expedition, Neue Erde, Antikes Rom, Die Steinzeit, Viktorianisches London, Das Ende der Welt, Die ersten olympischen Spiele, TARDIS-Friedhof, Die Wikinger, Metebelis III, Die Azteken und Kloster St. John
Vordergründig geht es natürlich darum, die vier „Helden“ zu suchen, aber wenn man mal ganz ehrlich ist, ist es mindestens ebenso wichtig spannende Details zu finden, die im völlig wahnsinnigen Dr. Who-Universum nur folgerichtig an den unmöglichsten Orten und Zeiten auftauchen, wie die unterschiedlichsten Aliens, der Roboterhund bei den ersten olympischen Spielen oder der Werwolf im Viktorianischen London. Und solche Details sind nicht nur für Fans der Serie witzig, auch kleinere Kinder entdecken die schon und können zuordnen, dass da irgendetwas faul ist im Staate Dänemark. Netterweise finden sich im Anhang, wo die „Auflösung“ der Suchaktionen zu finden ist, auch kleine Listen zum Abkreuzen (Gibt es das Wort überhaupt? Oder nur „Ankreuzen“ und Abhaken“?), wo man feststellen kann, ob man auch alle unpassenden Elemente gefunden hat.
Ich bin ja beileibe kein Comic-Experte, aber der recht klare Zeichenstil des Bandes gefällt mir wirklich ausgezeichnet. Er bietet nicht zu viele kleine Details, um völlig hoffnungslos überfordert zu sein, aber genug, um immer interessant zu bleiben. Daumen rauf auch an dieser Stelle. Vor allem dürfte er sowohl Erwachsene, als auch Kinder und Jugendliche ansprechen, was ja in Hinblick auf einen kommerziellen Erfolg, den ich dem Buch und dem Verlag durchaus wünschen würde, gar nicht mal negativ sein dürfte.
Fazit:Tolles kleines Teil, das die perfekte Lösung für die Gästetoilette ist. Ich habe hier, seit ich es dort platziert habe, nur absolut positive Stimmen gehört und sogar die Männer setzen sich zum Pinkeln hin, um etwas Zeit zum Wimmeln zu haben. Daumen rauf für dieses Werk, das die Hygiene-Kultur auf eine völlig neue Stufe hebt...
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