InhaltSeeeehr merkwürdig das Ganze! Diese Geschichte wird gar nicht aus der Sicht des Doktors erzählt. Unser Ich-Erzähler ist der Gouverneur eines Gefängnisasteroiden. Hier wird der fürchterlichste Verbrecher des Universums eingeliefert – der Doktor, der allerdings gar nicht so schlimm zu sein scheint, wie es seine Akte glauben machen will. Die Handlung ist schnell zusammengefasst – Der Doktor ist vor Ort, um ein Geheimnis aufzuklären und ein Unrecht wiedergutzumachen. Im Gefängnis geschehen merkwürdige Dinge – Gefangene verschwinden, es gibt merkwürdige Stromausfälle, die über kurz oder lang die gesamte Station vernichten werden, und – was das Beste ist – es gibt so ziemlich keine Möglichkeit, Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen.
Der Gouverneur, durch dessen Augen wir die komplette Erzählung betrachten, ist ein recht wankelmütiger und leicht zu beeinflussender Typ, der zum Grübeln neigt, aber nie zu handfesten Ergebnissen gelangt und so ist er ein leichtes Opfer für den Doktor, der ihn mit seiner freiheitsliebenden und offenen Art regelrecht um den Finger wickelt. So durchbricht er auch nach und nach die Tendenz des Gouverneurs, alles in bürokratische Formen zu pressen, was sich zum Beispiel so äußert, dass er alle Gefangenen nur mit Nummern anspricht. Im furiosen Finale erfährt man auch wie dieses Verlangen tiefenpsychologisch begründet ist. Dieser Roman ist wirklich außergewöhnlich, da in seinem Zentrum kein Ort steht, keine Person, keine Handlung, sondern eben jene schleichende Entwicklung des Gouverneurs, die er selber gar nicht bemerkt, die dem Leser aber ganz klar vor Augen steht. Und eben jene Entwicklung, die sich parallel zum rapiden Verfall der Station entwickelt, mündet dann in den großen Showdown, wo es mal wieder „um alles geht“.
Fazit:Dieses Teil war mal wirklich überraschend gut. Gerade der Kniff, nicht den Doktor als Ich-Erzähler auftreten zu lassen, sondern aus der Sicht des leicht verwirrten und einfach zu manipulierenden Gefängnisdirektors zu erzählen, hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu ist die Handlung zwar wirklich konfus und verwirrend, aber man kann ihr gleichzeitig wirklich gut folgen. Die Auflösung am Schluss kommt wie der Hammer auf den Kopf und schmerzt so sehr, dass es fast schon wieder gut tut. Insgesamt muss ich da wirklich den Daumen in die Höhe recken. Die Blutzelle ist ein wirklich starker Roman, um seine Dr. Who-Romankarriere zu beginnen. |
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