Inhalt:

Im Untergrund eines vergessenen Planeten hat sich eine fremdartige, dekadente Kultur entwickelt. In den Höhlen und Tunneln, die von schrecklichen Kreaturen bewohnt werden, gerät Annelyn mit dem brutalen Jäger Fleischbringer aneinander und entdeckt die tödliche Wahrheit über eine Legende.

Meinung:

Bevor George R.R. Martin in den 90ern das Fantasy-Epos „Game of Thrones“ begann, hatte er sich schon längst einen Namen mit zahlreichen anderen Fantasy- und Horror-Geschichten gemacht, darunter jene Story die diesem Comic als Vorlage diente. GRRM hatte offensichtlich schon immer ein Händchen dafür, außergewöhnliche Settings zu erschaffen und so zeigt sich auch „Haus des Wurms“ interessant, erzählt von einer Gesellschaft, die nach irgendeiner Katastrophe unter der Erde lebt. Natürlich trügt der Schein und diese Gesellschaft hat, die eine oder andere Leiche im Keller, wobei die Oberen das ganz gut verstecken. Klar, dass irgendjemand es irgendwann herausfinden muss und da beginnt dann auch die Geschichte so richtig.

„im Haus des Wurms“ ist durchaus interessant und streckenweise auch spannend, aber komplett fesseln kann die Geschichte am Ende dann doch leider nicht. Zu viel Rumgeplänkel und Drumherum-Gelaber mindert die Spannung doch schon sehr und die Story ist an vielen Stellen auch vorhersehbar und birgt dabei wenige Überraschungen. Dafür ist die Charakterzeichnung recht gut gelungen und die einzelnen Personen wirken durchaus plastisch und glaubwürdig.

Optisch sieht das Ganze auch ordentlich aus. Der Zeichenstil ist schick und geht in Ordnung. Nichts atemberaubendes aber wirklich okay, denn die Artworks sind detailliert gezeichnet und die Kolorierung ist passend düster gehalten.

Fazit:

„Im Haus des Wurms“ ist die Comic-Adaption einer Novelle, die George R.R. Martin lange vor seiner Game of Thrones Reihe geschrieben hat. Der Leser wird in eine düstere Unterwelt gezogen, bei der nicht alles so ist wie es zunächst erscheint. Die Geschichte hat einen hohen Fantasy-Anteil und ist teilweise durchaus fesselnd, hat aber auch Strecken. Auch gibt es keine echten Überraschungen und dennoch merkt man, dass ein wortgewandter Schreiber wie Martin dahinter steckt. Optisch ist der Band gelungen und so bleibt unter dem Strich ein solider aber nicht überragender Fantasy-Comic, der sich vor allem an Fans von GRRM richtet. Gut!