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Castle 6 - Raging Heat – Wütende Hitze
Bewertung:
(4.4)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 17.12.2015
Autor:Richard Castle
Übersetzer:Anika Klüver
Typ:Roman
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-298-3
Inhalt:427 Seiten, Softcover
Preis:12,80
Sprache:Deutsch

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Der Band beginnt mit einem lauten Knall. Und zwar einem Körper, der aus unglaublicher Höhe durch das Glasdach eines Museums rauscht und sich in kilometerweitem Umkreis verteilt. Es handelt sich um einen „Illegalen“, der (so ergeben die Ermittlungen) in einem Hähnchenschlacht-Betrieb gearbeitet hat. Das scheint nicht allzu viel politische Brisanz zu bergen. Die in der Nähe gefundenen blutigen Kabelbinder lassen allerdings vermuten, dass es sich nicht um einen Selbstmord handeln dürfte und mysteriöserweise sind zum fraglichen Zeitpunkt keine offiziell gemeldeten Maschinen über dieses Gebiet geflogen. Alle Ermittlungen weisen nun auf den Commissioner der Hafenbehörde, Gilbert, hin, der – um die Dinge noch zu erschweren – auch Ambitionen sowie gute Chancen auf den Gouverneursposten hat. Und so ermittelt Heat im wahrsten Sinne des Wortes im Auge des Tornados, denn parallel zu den unerfreulichen Ermittlungen macht sich ein Tropensturm auf den Weg nach New York.

 

Zwischendurch haben wir immer wieder die Beziehungsprobleme von Rook und Heat am Start, die nicht gerade dadurch verringert werden, dass Rook auf eigene Faust ermittelt und herausfindet, dass Heat vermutlich den falschen Mann hinter Schloss und Riegel gebracht hat.

 

Gerade diese Bedrohung durch den Orkan und die Tatsache, dass Heat gerade den am Haken hat, der die Stadt vor diesem Sturm beschützen soll, ist wirklich brisant und vermittelt gut den Druck, unter dem die Ermittler stehen. Wie so oft wird zusätzlich zum politischen Druck auch wieder das Leben der Ermittlerin direkt bedroht – was ihr, wie gehabt nicht sonderlich viel Angst einjagt, denn wir haben es hier schließlich mit Nikki Heat zu tun. Wo wir bei dieser persönlichen Bedrohung sind, sei gesagt, dass auch dieser Band wieder den Tod einer „beliebten“ Figur beinhaltet, der wirklich mal aus absolut heiterem Himmel (Ja, mir fällt auch auf, dass die Formulierung zu diesem Band nicht passt!) kommt.

 

Auf persönlicher Ebene allerdings läuft es nicht so optimal, denn in keinem Band zuvor waren die Probleme zwischen Polizistin und Journalist so heftig und existentiell wie in „Raging Heat“. Da müssen wir glatt hoffen, dass sie in Band 7 noch gemeinsame Sache machen...

 

Fazit:

Die Tendenz bestätigt sich. Jeder Castle-Krimi gefällt mir einen Ticken besser als der Vorgänger. Auch dieser Fall beginnt wieder mit einem Knalleffekt und führt uns dann in die höchsten Kreise der New Yorker Politik. Da kann man sich gut vorstellen, dass Wally Irons, der Bürohengst-Captain auf Heats Revier, nicht immer die Eier in der Hose hat, um den Fall adäquat zu verfolgen.

Obwohl man als Leser der Reihe mittlerweile die meisten Versatzstücke des Autoren-Baukastens kennt, finden sich hier dann doch einige überraschende Wendungen – und, dass Heat mal ihren Chef vehement verteidigen würde, hätte wohl auch niemand vor diesem Band erwartet...