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Dr. Who – Die Stadt des Todes
Bewertung:
(4.4)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 28.12.2015
Autor:Douglas Adams, David Fisher, James Goss
Übersetzer:Claudia Kern
Typ:Roman
Setting:Dr. Who
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-793-9
Inhalt:314 Seiten, Softcover
Preis:12,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Schon das Cover macht wirklich neugierig. Eine Art Metrostation mit merkwürdig futuristischen Leuchten, ein fliegender Eiffelturm, die Mona-Lisa, ein Raumschiff und der Schal des vierten Doktors – da ist der Name „Douglas Adams“ nur eine willkommene Dreingabe.

 

Interessant ist hier vielleicht die Entstehungsgeschichte, denn der Roman basiert auf einer – scheinbar in vier Folgen erschienenen – Dr. Who-Mini-Serie, an der der damalige Redakteur Douglas Adams großen Anteil gehabt hat. Auch scheinen noch ein paar Pfund für zusätzliche Drehtage in Paris zur Verfügung gestanden zu haben, sodass meine Lieblingsstadt hier große Anteile hat. Und aus dieser Miniserie, an der vor langer Zeit schon mehrere Autoren herumgebastelt haben, durfte James Goss jetzt einen kohärenten Roman zusammenstückeln. Und – was soll ich sagen? Das ist ihm durchaus gelungen – und zwar so, dass man die Handschrift der jeweiligen vorherigen Autoren immer noch durchschimmern sieht. Gute Arbeit.

 

Wir befinden uns im Jahr 1979 (witzigerweise genau das Jahr, in dem ich erstmals alleine mit der Lufthansa zu einer befreundeten Familie in Paris geflogen bin): Der (vierte) Doktor und Romana entspannen sich in der Stadt der Lie... - sorry, des Todes, natürlich – und es kommt, wie es kommen muss: Aus dem geplanten Urlaub wird nichts, es gilt erneut die Welt zu retten.

 

Vom Aufbau her ist der Roman schnell beschrieben – zuerst gibt es ein paar kurze Szenen, in denen die handelnden „Personen“ kurz vorgestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist das alles noch unglaublich verwirrend, aber im Laufe des – danach sehr straight erzählten Romans – wird alles klar und man findet schnell in die Handlung hinein.

 

Kurz gesagt, haben wir es mit dem Grafen Scarioni und seiner Frau zu tun, die gerade planen, die Mona Lisa aus dem Louvre zu entwenden. Das können der Doktor und Romana natürlich nicht geschehen lassen, zumal hinter diesem „harmlosen“ Diebstahl natürlich ein größeres Übel steckt, das problemlos zur Auslöschung der Menschheit führen könnte. Die Handlung ist aber hier fast nebensächlich, denn, wie es sich für eine Dr. Who-Folge gehört, sind hier die handelnden Personen und die Stadt Paris die absoluten Stars. Ob das der wie immer sehr lässige Doc ist, die auf eigenen Pfaden wandelnde Romana, der leicht durchgeknallte Wissenschaftler Kerentsky, der gerne auf alles draufhauende britische Ermittler Duggan, der richtig amtlich deutsche Herrmann oder gar der Graf und die Gräfin selber. Man hat permanent ein leichtes Schmunzeln im Gesicht, weil einfach alles einen ganz leicht abstrusen Touch hat. Und wo könnte besser alles leicht abseitig sein, als in Paris, der Großstadt mit den wohl entspanntesten Bewohnern dieses Planeten?

 

 

Fazit:

Abgefahren! Ganz im Ernst. Was man so vom vierten Doctor hört, fällt er ja ohnehin in die Rubrik „Exzentriker“ und das kommt in diesem Roman wirklich gut rüber. Schockierenderweise ist er aber nicht der durchgeknallteste Außerirdische zwischen den beiden Buchrücken.

Wenn exzentrische „Engländer“ in der wunderbaren Stadt Paris auf einen mindestens ebenso exzentrischen Kunstdieb treffen, ist Action angesagt – und zwar Action, wo man genau absehen kann, ob man daran Spaß hat, oder aber nicht.