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Mad Max: Fury Road
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 04.04.2016
Autor:George Miller, Mark Sexton, Nico Lathouris, Riccardo Burchielli, Leandro Fernandez, Tristan Jones, Peter Pound
Typ:Comic
Setting:Endzeit
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:19,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Verschiedenen Geschichten über Immortan Joe, Imperator Furiosa, Nux und Andere

 

Meinung:

2015 kam Mad Max Fury Road in die Kinos und konnte gerade bei den Fans der Mad Max Reihe schon sehr überzeugen. Der dazugehörige Comic kam – zumindest in deutscher Sprache – leider erst sehr viel später auf den Markt, womit er wahrscheinlich den großen Run verpasst haben dürfte, der sich vielleicht aus der direkten Begleitung des Films aufgetan hätte.

 

Wie auch immer… der Comic ist ein Sammelsurium an verschiedenen kleinen Geschichten, die sich mit den „Origins“ – den Vorgeschichten – verschiedener Charaktere oder Gefährten aus Fury Road beschäftigen. Dazu zählen immerhin so wichtige Protagonisten wie Immortan Joe oder Imperator Furiosa, aber auch das abgefahrene „Kriegsgefährt“. Darüber hinaus schließt dieser Comic die Lücke zwischen Mad Max 3 und Mad Max 4 (aka Fury Road), denn der Leser erfährt hier endlich, was mit Max Rockatansky dazwischen passierte. Die einzelnen Geschichten hängen eigentlich nicht wirklich zusammen, werden aber von einem Erzähler namens Wortburger locker miteinander verbunden.

 

Kurzgeschichten-Sammlungen haben oft das Problem, das die Qualität der einzelnen Erzählungen stark voneinander abweichen. Einige Stories sind meist faszinierend und fesselnd, andere können das nicht von sich behaupten. „Fury Road“ ist so ein Kandidat, denn es finden sich hier durchaus „Origins“ die es richtig in sich haben, beispielsweise die von Immortan Joe und wie dieser zu seinem Film-Pendant geworden ist. Im Gegenzug ist die Geschichte von Imperatorin Furiosa eher enttäuschend und man bekommt hier keine wirklich neuen Eindrücke von der Person, von dem Charakter der hinter dieser eigentlich faszinierenden Frau steckt.

 

Anders dagegen ist dann wiederrum die Geschichte um Mad Max und den Ereignissen zwischen Teil 3 und 4, denn in dieser zweiteiligen Story bekommt man einen guten Einblick in die Geschehnisse, die sich darüber hinaus auch noch perfekt in das Feeling von Mad Max einfügen. Hier wird schlichtweg eine überaus brutale und gnadenlose Welt gezeigt, die einfach nichts verzeiht - eben genau das, was Mad Max schon immer wieder spiegelt – und auch das Ende steht in genau denselben Zeichen, denn als Happyend kann man das hier nun wirklich nicht bezeichnen. Aber auch das steht für Mad Max, denn ein Happyend will es bei dieser Reihe nicht geben, bleibt Max doch immer ein gebeutelter Mann, bei dem man sich fragt, warum er überhaupt weitermacht.

 

Alle Stories wurden von George Miller selbst geschrieben, der zu allen Mad Max-Filmen die Drehbücher geschrieben hat und ebenso Produzent wie Regisseur der Filme war. Das sollte eigentlich schon Garant genug dafür sein, das die feilgebotenen Stories in diesem Comic überzeugen können. Leider tun sie das nicht immer, wie bereits erwähnt.

 

Auch optisch gibt es starke Schwankungen und das sogar wenn es nur um einen Zeichner geht. Gerade Mark Sextons Artworks sind von enorm unterschiedlicher Qualität, gerade wenn man die Gesichtszüge der Protagonisten betrachtet. Generell sind die Illustrationen sehr düster gehalten und zeigen eher blasse, triste Farben. Das passt natürlich perfekt zum Setting.

 

Fazit:

Eigentlich könnte der Begleit-Comic zu „Fury Road“ ein echter Knaller sein, doch leider wurde an einigen Stellen schon ein wenig gepatzt. Während gerade die Story um Mad Max selbst, die das Loch zwischen Film Nr.3 und Nr. 4 füllt, richtig überzeugen kann, gibt es andere Stories, die eher mau wirken. Auch die Artworks sind von schwankender Qualität und dennoch dürfte dieser Comic für jeden Mad Max-Fan einen echten Mehrwert darstellen, während Gelegenheitsleser hier wahrscheinlich eher auf der Strecke bleiben. Okay!