Inhalt:Helden wider Willen. Balbok und Rammar, zwei Orkbrüder, machen sich auf, um, nun ja … die Welt zu retten. Natürlich nicht mit Absicht. Denn eigentlich sind sie gerade nur glücklich darüber, eine Schlacht überlebt zu haben, aber unglücklich, dass sie einen Auftrag nicht erfüllen konnten und zur Strafe von ihrem Häuptling auf eine Mission geschickt werden, die einem Todesurteil gleichkommt. Um sich aus dem Schlamassel wieder herauszuwinden, lassen sie sich auf einen Pakt mit dem Zauberer Rurak ein. Ausgerechnet mit einem Zauberer …
Meinung:Die beiden Ork-Brüder Balbok und Rammar erblickten bereits im Jahr 2006 das Licht der Welt, nämlich als Autor Michael Peinkofer die Beiden für den Roman „Die Rückkehr der Orks“ (beim Piper Verlag) erfand. Die beiden Helden – oder sollte man eher Antihelden sagen – rutschen in diesem ersten Band einer mehrteiligen Comic-Reihe eher ungewollt in ein Abenteuer von epischen Ausmaßen – ungewollt schon allein deswegen, weil sich zumindest einer der beiden Brüder ziemlich dumm und tollpatschig gibt. Das führt storytechnisch zwar durchaus zu einigen witzigen Situationen, wirkt aber auf der anderen Seite stellenweise nach zu viel Klamauk für eine Fantasy-Geschichte dieser Art. Auf der anderen Seite ist die Story interessant und hat gute Ansätze und recht viel Potenzial, welches auf den knappen 48 Seiten dieses ersten Albums aber nicht gänzlich entfaltet werden kann. In dieser Hinsicht darf man auf den zweiten Band hoffen, der vielleicht ein wenig mehr Tiefgang in die Sache bringt.
Davon einmal abgesehen wirkt die ganze Geschichte und auch das Setting recht klassisch – nur eben einmal umgedreht aus Sicht der Orks, die sonst ja immer die Bösen sind. Was die Macher dabei sehr gut hinbekommen ist, dass man für die beiden Protagonisten Sympathien entwickelt und so entwickelt sich eine Story, die durchaus fesseln kann und kurzweilig ist, wenn eben auch noch nicht abgeschlossen.
Optisch glänzt die „Ork-Saga“. Die Artworks von Snejbjerg sind zwar gerne ein wenig verspielt, aber dennoch unglaublich schick, gerade auch weil sie sich gerne detailverliebt und liebevoll gezeichnet zeigen. Die Kolorierung zeigt sich dabei wechselhaft je nach Situation mal düster und mal etwas peppiger.
Fazit:Der Auftaktband zur „Ork-Saga“ ist durchaus ein interessantes Werk geworden, konnte mich aber auch nicht auf ganzer Linie überzeugen. Hauptgrund dabei ist, das mir gerade die beiden Protagonisten oft ein wenig zu tollpatschig und dusselig erscheinen. Dadurch wirkt das Ganze oft sehr nach Klamauk – auf der anderen Seite wird das aber auch beworben. Darüber hinaus fehlt ein wenig der charakterliche Tiefgang. Auf der anderen Seite gibt es eine solide Fantasy-Story aus anderer Perspektive und unglaublich gute Artworks. „Zwei Brüder“ ist ein guter Ansatz, hat aber auch noch Potenzial nach oben, das hoffentlich im zweiten Band genutzt wird. Gut!
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