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Akte X – 30 Days of Night
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 20.07.2016
Autor:Steve Niles, Adam Jones, Tom Mandrake
Typ:Comic
Setting:Akte-X, Horror
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-991-3
Inhalt:144 Seiten, Hardcover, 17x26
Preis:25,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Dunkelheit greift nach Wainwright, Alaska. Kein Tagesanbruch am Horizont ist in Sicht und das Böse gedeiht in der langen Nacht. Eingefrorene Leichen wurden auf der Spitze eines Eisbergs unheimlich und grotesk angeordnet. Ein Fall für Fox Mulder und Dana Scully, die das sonderbare Ereignis untersuchen.

 

Meinung:

Ich mag Horror-Stories und ich mag Mystery-Stories und ich mag Akte-X sehr, tatsächlich war ich damals ein recht großer Fan der Serie. Die neueste Staffel habe ich mir jedoch noch nicht angesehen. Da kommt dieses Cross-Over Comic mit „30 Days of Night“ – den ich selber für einen nicht ganz so gut gelungenen Vampir-Film halte – gerade recht, um mir ein wenig neuen Appetit auf Mulder und Scully zu machen.

 

Was schon nach wenigen Seiten auffällt ist, dass die Macher des Comics es quasi perfekt schaffen, die Atmosphäre von Akte-X inklusive Mulders berühmt berüchtigten trockenen Humors einzufangen und dieses „Setting“ gekonnt mit dem des arktischen „30 Days of Night“ zu kombinieren. Hier kommt schnell Gänsehaut-Feeling auf, denn die Kombination aus ewiger Finsternis (es ist 30 Tage lang dunkel da oben im Norden) gepaart mit der Bedrohung durch die (parasitären) Vampire ist omnipräsent. Dabei wird das Ganze storytechnisch enorm gut transportiert und man fühlt sich als Leser genau in dieses Szenario katapultiert, quasi als ob man selbst dort wäre. Das gelingt dem Autor (und dem Zeichner) ganz hervorragend. Auch überzeugt die Darstellung von Mulder und Scully. Hier haben die Autoren Niles und Jones offensichtlich ihre Hausaufgaben gemacht, denn wer Akte-X kennt, der kann sich mit den beiden Agenten sofort identifizieren.

 

Allerdings stört mich ein klein wenig, die Sache mit den Vampiren. Denn die ist einfach zu offensichtlich für eine Akte-X Story. Will heißen: in meinen Augen passen die beiden Settings eigentlich nicht so richtig zusammen, denn so waschechte Vampire hätte es bei Akte-X wohl nie gegeben. Auf der anderen Seite könnte man das hier damit begründen, das die Vampire ja eher parasitärer Natur sind und auf alten legenden beruhen. Das passt dann irgendwie doch wieder.

 

Ansonsten stimmt aber irgendwie alles bei diesem Comic und das schließt auch die Artworks von Tom Mandrake ein, die zwar generell etwas grobschlächtiger wirken, aber dafür enorm düster gehalten sind und damit das Setting perfekt transportieren. Auch lassen sie genug Spielraum für eigene Interpretationen, was dem Horrorfaktor der Story wiederrum zu Gute kommt. Ich hätte mir vielleicht ein paar mehr Details in Sachen Gesichtszüge und Mimiken gewünscht, aber Scully und Mulder sind als solche zu erkennen und das ist definitiv schon mal genug.

 

Fazit:

„Akte-X meets 30 Days of Night“ funktioniert ganz hervorragend, auch wenn ich zunächst dachte, dass die beiden Settings nicht ganz so gut zusammenpassen. Die Macher belehren mich aber eines Besseren und zeigen wie toll die beiden Szenarien eine Symbiose eingehen können, wenn man es nur richtigmacht. Dabei schaffen sie es auch gekonnt, die typischen Atmosphären beider Settings einzufangen. Mulder beispielsweise glänzt mit seinem fiesen trockenen Humor, während die Vampire einem die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Da der Comic auch optisch sehr gut umgesetzt ist, bleibt unterm Strich ein richtig guter Horror-Mystery-Comic, der vor allem für Akte-X Fan ein must-have sein sollte. Toll!