Inhalt:Die Expedition in den unbekannten Westen Nordamerikas auf der sich Meriweather Lewis und sein Partner William Clarke mit ihrer Truppe befinden, wird immer seltsamer und gefährlicher. Als ihr Schiff mitten auf dem Fluss in einem neuen Bogen stecken bleibt, spitzt sich die Lage zu, denn eine enorm gefährliche Kreatur lauert unter der Wasseroberfläche. Doch auch an Land sieht es nicht besser aus, denn die Moskitos hier, sind anders als die kleinen Biester die man woanders her kennt. Bald schon kämpft die Besatzung um ihr Überleben, aber auch innerhalb der Truppe gibt es Zwietracht…
Meinung:Der erst Band „Flora & Fauna“ diente noch zu großen Teilen zur Einführung des mysteriösen Settings, das so gänzlich anders ist, als dass was man allgemein vom rauen Westen Nordamerikas zu Zeiten der Kolonisierung kennt. Autor Dingess kombiniert hier das klassische Indianer-Setting mit einer kräftigen Prise Horror, bei dem es sich vor allem um enorm seltsame Kreaturen dreht, die oft an Lovecrafts Cthulhu erinnern – der Untertitel des vorliegenden Bandes lässt dabei schon auf einiges schließen. Gerade in diesem Band wird dieser Eindruck noch verstärkt. Überhaupt erinnert auch der eher subtile Horror stark an das bekannte (und beliebte) Setting. Während im ersten Band die Locations mehrfach gewechselt haben, so spielt „Insecta & Amphibia“ fast vollständig an einem Ort respektive in der nahen Umgebung desselben. Das macht die Sache aber keineswegs weniger spannend, fokussiert das Ganze nur ein wenig.
Der Plot weiß dabei zu gefallen, zeigt eine gute Mischung zwischen Storytelling und Action, hat eine glaubhafte Charakterzeichnung und überrascht immer wieder mit tollen Wendungen. Die Story wird dabei vertieft und immer komplexer und man bekommt auch kleine Einblicke in die Hintergründe der Expeditionen. Das ist dann auch geschickt mit geschichtlichen Tatsachen verwoben und zeigt auch auf, das die Story noch irgendwo hinführen wird, einen tiefer gehenden Hintergrund hat. Den nämlich, sucht man derzeit noch fast vergeblich, so richtig weiß man tatsächlich auch nach diesem Band noch nicht, was diese Expedition überhaupt soll. Auf der anderen Seite muss eine Expedition nicht unbedingt einen Grund haben, außer eben einen unbekannten Landstrich zu erforschen.
Optisch sieht MD2 wieder ziemlich gut aus. Die Artworks stammen erneut von Roberts und der macht seine Sache wirklich gut, glänzt mit Detailverliebtheit und fein gezeichneten Illustrationen, was gerade bei den seltsamen Kreaturen unglaublich gut rüberkommt.
Fazit:Auch der zweite Band von Manifest Destiny macht wieder sehr viel Spaß und sorgt für die richtige Mischung zwischen Horror und Abenteuer. Als Leser erwartet man zunächst, dass der Expeditionstrupp eben auf den Westen Nordamerikas trifft, den man hinlänglich kennt, aber dem ist nicht so. Hier ist vieles anderes, vor allem was die Tiere und auch die Pflanzen angeht. Und gerade das macht die Gegend auch ungemein gefährlich, gar tödlich, was der Trupp mehr als einmal am eigenen Leib erfahren muss. Dabei geht es gerne recht albtraumhaft zu. Die Story ist komplex und rasant und überzeugt, auch die Artworks sind schick und detailreich. Eine bisher sehr gute Serie, ein sehr guter zweiter Band. Ein kleines bisschen Luft nach oben ist aber noch vorhanden. Sehr gut!
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