Inhalt:Das große Erdbeben hat LA gespalten. Nun gibt es New Angeles, die abgeriegelte Stadt für die Reichen, und Lost Angeles, das Ghetto, in dem das Verbrechen regiert. Das Einzige, was die Stadt noch eint, ist Suiciders, ein extrem populärer Reality-Sport, in dem alles erlaubt ist und bei dem die Kämpfer biomechanisch aufgerüstet sind. Der amtierende Champion ist der Saint, der New Angeles von den Unwürdigen säubern will und dies in der Arena auch tut. Doch ihn umgibt ein Mysterium, denn so gut wie nichts ist über den Saint bekannt, schon gar nicht woher er kommt und dass ein Konzern hinter ihm die Fäden zieht und ihn finanziert. Als eine berühmte Reporterin in der Villa des Saint ermordet wird, sind die Grundfesten von New Angeles in Gefahr…
Meinung:„Suiciders“ zeigt einmal mehr eine düstere Zukunft, wobei sich die Story und das Setting ausschließlich auf den Raum Los Angeles respektive New Angeles konzentriert. Was im Rest der USA vor sich geht, wird zumindest im ersten Band außen vorgelassen. Das ist auch gut so, denn so kann man sich auf New Angeles konzentrieren und Einlassen. Die Story funktioniert dabei ziemlich gut und zeigt sich von einer sehr spannenden, aber auch recht komplexen Seite, auch wenn der Inhalt bei weitem sicherlich nicht das Rad neu erfindet. Ähnliche Stories hat man schon in der einen oder anderen ähnlichen Form geliefert bekommen, aber dennoch hat „Suiciders“ einen gewissen Charme, dem man dem Comic nicht absprechen kann.
Gerade die plötzlichen Überraschungen und Wendungen in der Geschichte bringen Dynamik und Rasanz in den Plot und lockern die knallharte Action immer wieder mit gehaltvollen Storytelling auf. Allerdings gibt es auch ein paar recht konfus wirkende Sprünge, die ein mehrfaches Lesen des entsprechenden Teils erfordern. Wie erwähnt, der Plot überrascht immer wieder und so ist auch das Ende des ersten Bandes ziemlich überraschend und macht schon jetzt Spaß auf mehr.
Optisch legt sich der Autor, der auch gleichzeitig der Zeichner ist, richtig ins Zeug. Die Artworks sind düster, sehen aber top aus, nicht zuletzt, weil sie sehr detailreich sind, aber auch weil die Panelanordnung durchdacht und dynamisch wirkt. Auch von Inszenierung versteht der Künstler etwas, denn der Comic wirkt durch seine oft verstörenden und ungeschönten Bilder, sehr cineastisch.
Fazit:„Suiciders“ ist eine spannend, rasante dystopische Geschichte, die einmal mehr eine düstere Zukunft zeichnet. Das soll aber keineswegs abwertend gemeint sein, denn der Plot kann durchaus überzeugen und macht ziemlich viel Spaß, ist auf der Gegenseite aber auch ausreichend komplex und gehaltvoll, um nicht als Durchschnitt abgestempelt zu werden. Ein wenig Luft nach oben bleibt aber dennoch aus literarischer Sicht, aus optischer Sicht hingegen überzeugt der erste Band schon vollkommen. Sehr gut!
|
||||||||||||||||||||